In der Electronica prallt ja vieles auf einander. Auch wenn es um die als Nerd-Domäne verschriene Musik in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden ist, gibt es was zu berichten – von PorkFour.
So richtig viel ist leider nicht zu Michael Kohl alias PorkFour heraus zu finden – zumindest wenn man sich auf das Durchstreifen des Internets beschränkt. Sounddesigner und Visual-Grafiker, Studienaufenthalte in Dessau und Bangkok, Veröffentlichungen auf Alphacut und Fakecore, die ich aber leider nicht zuordnen kann. Handfest ist aber die Vinyl-Compilation des gerade erst gestarteten Erfurter Labels B.L.A.T.T. Records.
„Analog Handcraft EP 1“ bündelt vier Tracks aus denen das PorkFour-Stück „Muun“ komplett aus dem Minimal- und House-Rahmen der EP heraus fällt. „Muun“ changiert zwischen digitalen Funk und mikroskopisch feiner Sound-Bastelei. Jeder Ton bleibt beweglich, es gibt kein statisches Gerüst und scheinbar auch keine direkte Dramaturgie.
Stattdessen präsentiert PorkFour eine klangliche und sich rasant verändernde Dichte, die schwindelig macht. Beeindruckend einerseits mit einer gewissen Poesie, aber auch sehr überladen und aufgerissen andererseits. Ich könnte mir vorstellen, dass PorkFour als Live-Act noch mehr flasht, weil dann die Verbindung aus Prozess und Klangwahnsinn noch intensiver wirkt. Zum Vorhören gibt es hier ein Snippet. Den kompletten Track gibt es auf der PorkFour-Myspace-Seite zu hören.
Ein was fehlt noch: Michael Kohl spielt auch in der Band Tastatur. Da gibt es dann geordnete Beats und Pop-Appeal.
B.L.A.T.T. Records Website
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