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Nils
Hört Musik am liebsten Schallplatte oder Tape. Kann sich zudem für analoge Technik mit Tasten und Knöpfen begeistern. Nebenberuflich Labelmacher und manchmal auch Veranstalter.

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Neuer Avant-Pop mit Wylid Node

05. Juli 2023 / Kommentare (0)

Der äußerst talentierte Leipziger Komponist und Produzent Philipp Rumsch lässt uns neue Musik zukommen – die erste Single seines neuen Projekts Wylid Node.

Die letzte Veröffentlichung des Künstlers mit dem Philipp Rumsch Ensemble auf Denovali hallt noch nach und ist mir durchaus in sehr guter Erinnerung geblieben. Leider hatte ich nie das Glück das Ensemble live zu sehen, denn die Auftritte sollen wohl der Shit schlechthin gewesen sein.

Philipps neues Projekt trägt den Namen Wylid Node und dessen erste Single „Greyhound“ ist soeben auf seinem eigenen Label Nynode Intermedia erschienen. Es ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Veröffentlichung. Erste Ideen zum Projekt kamen Philipp in seiner einjährigen Zeit in Island 2020, die er nutzte, um neue Musik zu kreieren – allein oder gemeinsam mit anderen Mitmusiker:innen. Dass der Künstler nun Musik nicht unter eigenem Namen veröffentlicht, sondern einen neuen Projektnamen ins Leben ruft, unterstreicht das Kollaborative des Vorhabens. Und so ist die Liste der mitwirkenden Musiker:innen bei „Greyhound“ international und lang. Vocals von Ayen GL, Jörg Wähner am Schlagzeug, Rakhi Singh an Violine und Paula Wünsch am Kontrabass. Produziert und aufgenommen wurde die Musik in Dolby Atmos, was das Klangerlebnis vor allem auf Kopfhörern noch feiner und räumlicher macht. So weit, so nerdy. Wie klingt denn aber nun
eigentlich die Musik?

Grob gesagt lässt sich das Ganze unter Avant-Pop verbuchen. Weniger schwammig ließe sich die Musik auch zwischen Neoklassik und abgedunkelter Popmusik à la Ghostpoet einordnen. Spoken Word-Lyrics über bedeutungsschwangeren Streichern, glockenähnliche und sich wiederholende Sounds über progrockigem Schlagzeug, dazu leichte elektronische Spielereien. Isländische Schwere und ein wenig Rest der Dunkelheit aus dem Jahr 2020?

Der Weg ist auf jeden Fall einer, der nach unten führt. An einen Ort, wo nicht unbedingt dauerhaft die Sonne scheint. Klanglich fällt das Stück auf Kopfhörern tatsächlich sehr cineastisch aus und so sollte man es sich auch optimalerweise zu Gemüte führen.

Am besten gleich mit dem imposanten Video in Super Slow Motion von Tobias Schütze. Spannend bleibt es zu sehen, in welchem Kontext sich das Projekt 2024 präsentieren wird, denn dann erscheint das Mini-Album von Wylid Node. An einer Live-Umsetzung wird ebenfalls bereits getüftelt.

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