Und plötzlich lag sie im Briefkasten, kein zusätzliches Wort, keine Beschreibung – die erste Kassette von Ominira, dem kürzlich gegründeten Label von Kassem Mosse.
Dass da etwas im Gange ist, kam hier schon kurz zu Wort. Von „8 tracks of moody elektronic oldschool jams by various ominira artists in no particuar order“ ist auf der Label-Website die Rede. Und solch eine Kassette verstärkt den Oldschool-Charme noch einmal zusätzlich. Abgesehen davon, dass es gar nicht so einfach ist in einem heutigen Haushalt noch ein Kassettenrekorder zu finden. CD- und Plattenspieler? Meist kein Problem, aber ein Tape-Deck?
Auf die Schnelle wurde mein altes Sony-Diktiergerät zum Mini-Ghettoblaster. Die Überraschung dabei: dessen 2 x 2 cm großen Boxen sind wie geschaffen für die acht Stücke. Oldschool meets Oldschool. Und dazu gehört auch die konsequente No-name-Haltung – außer der Label-Domain ist nichts verzeichnet auf der Kassette und dem weißen Pappschuber. Kein Artist-Name, kein Track-Name, auch bei Discogs nur „Unknown Artist“ und „Untitled“. Wo ist die A- Seite, wie die B?
Außer, dass nur 100 Kopien dieser Compilation existieren, gibt es keine Informationen. Wenn es denn überhaupt eine Compilation ist. Denn rein vom Ästhetik des Sounds her könnten die acht Stücke auch Skizzen von Kassem Mosse sein. Roughe Synthesizer-Stücke – mal zu schlüssig anmutenden Tracks ausformuliert, mal fragmentarisch gelassen.
Es ist sind zwei kurze, leicht gespenstisch klingende Sound-Ausflüge mit dem charakteristischen Grundrauschen einer Kassette im Hintergrund. Weltentrückt, mit einem antiquierten Futurismus – also schon dem Kassem Mosse-Stil sehr ähnlich. Eine weitere Kassette wird übrigens schon angekündigt. Sicher ist, dass Ominira kein Label im klassischen Sinne werden dürfte. Da steckt mehr dahinter…
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