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Autor:in

Johann
Alles was Robo klingt, ist super für Johann. Er sammelt ganz viel. Allen voran Platten aus Leipzig und Electro, der sich nach Weltraum anhört.

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Behind the nights – Matriarchy

11. Januar 2024 / Kommentare (0)

Pünktlich zum Jahresanfang startet in der Neuen Welle eine frische Veranstaltungsreihe. Mit „Matriarchy“ verwirklicht die DJ und Producerin Alba Acab ein Konzept, das auf matriarchalen Werten beruht. Im Interview erzählt sie mehr dazu.

Alba Acabs breakig-deeper Sound ist eine echte Bereicherung für die Leipziger Szene. Die Offenbach-raised und nun Leipzig-based DJ und Producerin hat in ihrer neuen Wahlheimat schon einige musikalische Spuren hinterlassen. Nun startet sie am 12. Januar ihre eigene Reihe in der Neuen Welle – Matriarchy. Mit NVST als Headlinerin, die hauptsächlich in der Schweiz aktiv ist und dem Support von Alba Acab und Sachsenperle verspricht diese erste Nacht kompromisslose Sounds und kreative Stile abseits konventioneller Techno-Veranstaltungen. Wir haben uns mit der Kuratorin der Veranstaltung hingesetzt, um herauszufinden, was es mit ihrem Konzept auf sich hat und was in der nächsten Zeit von Matriarchy zu erwarten ist.

Was bedeutet der Name „Matriarchy“ allgemein – und was bedeutet er für dich?

In matriarchalen Gesellschaften führen die Frauen mit Liebe, die für alle da ist. Der Machtkampf, wie er in patriarchalen Gesellschaften – und eben auch in der Clubszene vorherrscht – soll dadurch abgelöst werden. „Matriarchy“ bedeutet für mich zudem, insbesondere marginalisierte und talentierte Personen mit den Veranstaltungen zu pushen, bei denen das Miteinander im Vordergrund steht – ohne Macker.

Wie hast du Matriarchy begründet?

Also erstmal würde ich gern die Artists nach Leipzig holen, die mir persönlich gefallen. Deswegen habe ich angefangen, Veranstaltungen zu kuratieren. Auch geht es mir besonders als weibliche Veranstalterin darum, nochmal eine andere Perspektive auf das Veranstalten zu geben. Die Idee ist letztes Jahr entstanden: Da hatte ich eine Veranstaltung im T//F und später habe ich in der Neuen Welle aufgelegt. Dort bin ich dann auf die BetreiberInnen zugegangen und wir haben uns darauf geeinigt, „Matriarchy“ in Kooperation zu veranstalten und das gemeinsam aufzuziehen.

Was ist das Konzept der Veranstaltungsreihe?

Ich mache das alles eigentlich alleine, da steht jetzt kein Kollektiv dahinter. Ich habe natürlich viel Support von Freunden, aber Artwork, Booking und so kommen aus einer Hand. In Gruppen kommen da viele Meinungen zusammen. Das bringt auch die Gefahr mit sich, dass dort der rote Faden verloren geht. Allein kann ich meinen Stil und meine Linie fahren, was mir bei dieser Veranstaltung auch wichtig ist. Es ist so auch einfacher, Flinta-Artists zu fördern und zu supporten. Ich komme ja aus Offenbach, was von der Szene sehr männlich dominiert war. Veranstaltungen als Flinta-Person aufzubauen ist auch immer mit Hürden versehen – das will ich mit Matriarchy aufbrechen. Die entscheidenden Positionen sollen von weiblichen Personen besetzt sein.

Lässt sich „Matriarchy“ einem Genre zuordnen oder möchtest du einzelne Genres besonders hervorheben?

Für mich gibts eigentlich in jedem Genre gute Musik und ich habe da auch in den zehn Jahren, in denen ich mich intensiv mit Musik beschäftige, in jeder Richtung was für mich gefunden. Ich finde es cool, wenn sich der Sound abwechselt und fluid ist. Wenn auf Partys aber nur Techno läuft, finde ich das für mich persönlich zu langweilig. Mir ist es wichtig, dass jeder vom Musikgeschmack ein wenig auf die Kosten kommen kann. Genau dafür mache ich das Booking auch. Dazu kommt: Warm-up und Closing fehlen mir momentan sehr in Leipzig – dass kenne ich aus Frankfurt (Main) anders. Ich fände es auch cool, wenn der Abend mit entspanntem Electro beginnen kann und auch mal mit deepem Sound endet und die Gäst:innen einfach viel Spaß beim Tanzen haben.

Wer ist bei der ersten Veranstaltung mit dabei und wieso hast du diese Personen ausgewählt?

Ich war letztes Jahr auf einem Festival in Litauen und bin da sogar für die Artist hingefahren, die ich jetzt gebucht habe: NVST. Durch ihre Produktionen habe ich sie auch schon länger auf dem Schirm und bin großer Fan geworden. Ansonsten habe ich eine Freundin, Sachsenperle, gefragt. Sie spielt Vinyl only und überrascht in ihren Sets immer wieder mit diverser Selection. Ich spiele an dem Abend auch und werde das Closing-Set machen.

Wie sieht es mit der Zukunft von „Matriarchy“ aus?

Momentan mache ich einmal monatlich einen Podcast bei Sphere Radio. Nächsten Monat gehts damit auch weiter, mit diversen Artists, die die Genre-Grenzen aufbrechen. Nach der Party-Premiere am 12. Januar wird es hoffentlich weitere Veranstaltungen in der neuen Welle geben. Die Headlinerin für die nächste Veranstaltung steht theoretisch auch schon fest, aber bleibt erstmal noch geheim.


Matriarchy #1
12. Januar 2024, 23 Uhr
Neue Welle
w/ NVST, Alba Acab, Sachsenperle

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