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Autor:in

Nils
Hört Musik am liebsten Schallplatte oder Tape. Kann sich zudem für analoge Technik mit Tasten und Knöpfen begeistern. Nebenberuflich Labelmacher und manchmal auch Veranstalter.

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Panthera Krause „Aside The Aeons“ (Kann Records)

21. Juni 2024 / Kommentare (0)

Vor ein paar Wochen erschien das neue Album von Panthera Krause auf Kann Records – eigentlich ein klarer Fall für unsere New In-Rubrik. Aber dieses Album ist zu speziell und braucht eine eigene Review.

Dies ist der Versuch, die Musik von „Aside The Aeons“ in Worte zu fassen, die einen von Minute 1 an einhüllt und gefangen nimmt. Panthera Krause löst sich nämlich auf seinem zweiten Album – sein Debüt erschien 2019 auf Riotvan – von seinem uplifting-umarmenden House-Sound.

Die neuen Tracks des Albums nun mit Ambient oder New Age zu beschreiben, greift aber definitiv zu kurz. Begriffe wie „atmosphärisch“ oder „cineastisch“ kommen einem in den Sinn – auf unpathetische Art. Vor dem inneren Auge entstehen Bilder von glühendem Asphalt. In meinem Film bin ich mit dem Auto in einer kargen, heißen Landschaft unterwegs, die aussieht wie aus einem 80s-Movie. Licht fällt durch die Ritzen einer Jalousie und ich döse auf dem Bett irgendeines Motels – der Deckenventilator läuft.

Die Assoziationen, die da auf einen zustürmen, rühren vielleicht auch von daher, dass Panthera Krause auf einen ultra-sphärischen Sound und eine abgespeckte Instrumentierung setzt – und auf Synths aus den 1980er Jahren bzw. solche, die stark danach klingen. Auch ein Aerophone kommt zum Einsatz, eine Art elektrisches Blasinstrument. Hier und da gesellen sich zum Klangteppich ein paar Beats wie das einfache Pre-Set eines Drumcomputers.

Flächige und chorartige Klänge dominieren die Kompositionen, die sehr schön ineinander fließen. „Aside The Aeons“ ist aber genauso voller guter Popmomente, auch wenn das für den instrumentalen Sound hier ein komischer Ausdruck zu sein scheint. Doch Hörer:innen des Albums werden vielleicht verstehen, was gemeint ist – zum Beispiel beim Hören des Endes von „A Descendant“.

Auf dem Hit-verdächtigen „Six String Theorem“, welches sofort im Ohr kleben bleibt, gibt es dann sogar ein echtes Schlagzeug zu hören. Und auch Vocals und eine Gitarre bereichern das ein oder andere Stück.

Die Klangästhetik auf diesem Langspieler ist sehr spezifisch und man könnte fast schon von einem Konzept-Album sprechen. Menschen, die etwas für verträumte und leicht cheesy 80s-Sounds übrig haben, werden hier sehr glücklich werden. Ich bin es schon. Absolut positive Überraschung auf Kann Records von Panthera Krause. Und sehr löblich, das dieses tolle Stück Musik auf Vinyl erscheint.

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