Es ist mal wieder Zeit für ein paar Medientipps – einmal zum Hören, zweimal zum Lesen und einmal zum Supporten.

Radio-Feature “Die Zeit im Club”
Unsere sehr geschätzte Autorin, mehrjährige Redakteurin und Herausgeberin unserer Jubiläumsmagazine (bald ist es soweit mit der Nummer 2), Antoinette Blume bzw. Nastassja von der Weiden hat den Text für ein sehr hörenswertes Feature über die Zeit im Club geschrieben. Mitte September kam das als Podcast bei MDR Kultur heraus.
In dem 35-minütigen Feature nimmt uns eine Figur mit in den Club, in das Abtauchen des Exzesses, in das Verlieren des Zeitgefühls – und auch in das allmähliche Entfremden dieser nach wie vor faszierenden Welt. Anfangs etwas naiv gehyped, später immer komplexer werdend. Während der erste Teil noch eine Beschreibung der vielfach schon reproduzierten, fast schon generischen Cluberfahrungen ist, geht der zweite Teil in eine persönlichere und kritischere Reflektion. In die Zeit danach, in die Kühle des Heimwegs, die langsame Abnutzung der Faszination, die Verschiebung der Präferenzen. Und doch bleibt da immer dieses Flackern. Ein sehr reduziertes und doch atmosphärisches Hörstück. Unser Tipp: Play!
Credit Illustration: Celina Hoß

Print-Magazin “Low Budget High Spirit”
Der wunderbare Musikbranchen-Newsletter Low Budget High Spirit hat sein neues Print-Magazin draußen. Seit 2021 bringt Newsletter-Host Fabian Schuetze einmal jährlich ein gedrucktes Magazin heraus, in dem verschiedene Gast-Autor:innen ihre Erfahrungen oder Standpunkte zu aktuellen Entwicklungen der Musikbranche teilen.
In dieser Ausgabe sind wieder spannende Themen dabei: Die aktuelle soziale Situation von Musiker:innen, die neuen Herausforderungen in der Social-Media-Präsenz und die Frage nach dem Urheberrecht in Zeiten von Künstlicher Intelligenz. Kurzum: Die Nummer 4 ist wieder äußerst lesenwert für alle, die gern hinter die Kulissen der Musikwirtschaft blicken. Zu bestellen gibt es das Magazin hier für 10 Euro – auch im Hafen auf der Karl-Heine-Straße ist es erhältlich.
Kleiner Teaser: Wir haben in unserem bald erscheinenden frohfroh-Magazin auch ein Interview mit Fabian Schuetze – über die Musikwirtschaft in Leipzig.

Print-Magazin “Fazemag” mit Leipzig-Special
Zugegeben, das Fazemag gehört nicht zu meiner regelmäßigen Lektüre, aber in der Oktober-Ausgabe gibt es ein Special über die Leipziger Clubkultur. Dazu wurden mehrere Akteur:innen der Szene zu einem Roundtable eingeladen – und zwar Moon-Harbour-Mitbegründer André Quaas, Falk Wa-
cker von „Sound of Leipzig“ und TixforGigs, Jörg Kosinski vom Leipziger LiveKommbinat, Kristin Marosi vom NachtRat, die Local Heroes DJ Filburt und Mandy Engel sowie das Kollektiv Leipzig Open Air.
Die kleine Gruppe schaut auf die aktuellen Veränderungen in der Szene – mit der Schließung des IfZ und der wohl bald anstehenden Wiederereröffnung der Distillery. Zugleich gibt es Einblicke in die Arbeit des LiveKommbinats und des NachtRats, die dabei unterstützen, die Bedürfnisse der Nachtkultur vor der Politik und Verwaltung zu vertreten. Insgesamt ein spannendes Gespräch. Die Ausgabe gibt gedruckt im Kiosk oder hier als Digital-Version zu kaufen.

Die Groove wird zum Verein
Zum Schluss noch ein Support-Tipp: Denn die Groove stellt sich gerade organisatorisch und finanziell neu auf – stärker communitybasiert. Denn der ursprüngliche Verlag hat das Online-Magazin aus dem Portfolio genommen, weil es sich finanziell nicht mehr rechnet. Journalistisch ist es aber weiterhin von Relevanz. Deshalb hat die Redaktion gemeinsam mit 63 früheren und gegenwärtigen Redakteur:innen, Autor:innen sowie einigen Fotograf:innen und Art-Direktor:innen den Verein für Technojournalismus gegründet und lädt nun zum Kauf von Jahresmitgliedschaften ein. Zwischen 50 und 300 Euro können dabei gewählt werden. Interessantes Modell, das tatsächlich auch für frohfroh interessant sein könnte.
Weitere Infos zu den Hintergründen findet ihr hier.