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Stefan
Als sH1 produziert Stefan und legt auf.

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Kator „Morning Tram/Ebula“ (Liquid Drumz)

08. Juni 2011 / Kommentare (0)

Es gibt Nachwuchs im frohfroh-Autoren-Stamm. Neu hinzu kommt Stefan, dem einen oder anderen sicher bekannt als DJ und Producer sH1. Zum Einstand stellt er die erste EP von Kator vor.

Das britische Digitallabel Liquid Drumz möchte „musical Drum’n’Bass from artists worldwide“ featuren. Angelangt bei Katalognummer 006, erschienen Ende Mai zwei Tracks des Leipziger DJs und Produzenten Kator, der sich zusammen mit seinem DJ-Partner Romenskie ebenso dem Projekt Modern Trips widmet. Beide sind innerhalb Leipzigs keine Unbekannten mehr, bespielen sie doch seit gut einem Jahr zahlreiche Clubs der Stadt und gelten so als unbestrittene „Nachwuchshoffnung“ der Leipziger Drum’n’Bass-Szene, die sich in den letzten Jahren eher gesund schrumpfte als ein stetiges Wachstum aufzuweisen.

Umso interessanter ist das musikalische Schaffen von Kator, der selbst noch nicht das zwanzigste Lebensjahr erreicht hat, sich aber einer Soundästhetik verpflichtet fühlt, die Anleihen an die Samplekultur der 90er-Jahre aufweist. Zur Erinnerung: ähnlich wie in der goldenen Ära von HipHop, Drum’n’Bass damals eine Musik, die viele Ideen aus dem Funk und Soul der späten 60er und frühen 70er-Jahre rekrutierte. Anders als heute wurde dem Sampler gegenüber Synthesizern eine größere Bedeutung beigemessen.

Sowohl in „Morning Tram“ als auch in „Ebula“ spiegeln sich diese Aspekte wider. Die A-Seite besticht durch kurze Streicher-Loops und Bläsersätze. Beide vermitteln den Vibe eines Oldschool-HipHop-Instrumentals, der beim Einsatz von Beat und Bassline noch verstärkt wird, wenngleich sich die rhythmischen Linien traditionellen Drum’n’Bass-Mustern bedienen.

„Ebula“ schöpft sein Material aus einer altbekannten Samplequelle. Wer sich noch an „Fensterplatz“ von Blumentopf erinnert wird hier Aha-Effekte verspüren. Beide Tracks lassen sich durch die kurzen und prägnanten Phrasen durchaus als funktionell beschreiben. Gute Arrangements und ausgefeilte Filterverläufe, detailliert ausgearbeitet und auf den Punkt gebracht.

Insgesamt also ein solides Release passend zur Jahreszeit, eine Reminiszenz an alte Tage für Freunde der Sampledelia. Zwei Tracks die sich nicht dem Anspruch unterwerfen, innovativ und vorausschauend zu sein, eher dafür gedacht sich alter Tugenden zu besinnen.

Kator Soundcloud
Liquid Drumz Website

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