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New In-Redaktion
Die New In-Redaktion hört sich durch den Bandcamp-Dschungel und sucht die spannendsten Leipzig-Releases heraus – aktuell sind das David, Nils und Jens.

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New In – Dez 2024

03. Februar 2025 / Kommentare (0)

Der Dezember 2024 hatte es nochmals sehr in sich, was Leipzig-Releases angeht. Deshalb haben wir etwas gebraucht, um uns durchzuhören und hier unsere Top 15 vorzustellen.

Hayter – „Everyday EP“ (KRI)

Clear-Memory-Member Hayter – einigen sicher auch noch als Teil des wunderbaren Duos Westlake & Hayter bekannt – brachte Anfang Dezember seine erste Solo-EP heraus. Auf Vinyl beim slowenischen Label KRI. Die „Everyday EP“ featuret klassisch pulsierenden, leicht unterkühlten und kantigen Oldschool-Electro mit durchaus eingängigen Wave-Elementen. Vor allem der Titel-Track sowie “The Interview” entfalten mit seinen öffnenden melodiösen, teilweise etwas naiven Synths direkt die Electro-Funk-Herzen. Dieser Leichtigkeit stehen düstere Tracks wie „Absence Of Essence” und “Metallic” entgegen. Credit 00 dreht “Everyday” mit seinem Remix dann nochmals in eine ganz andere Richtung. Er added eine klarere und weichere Bassline mit einem verzweifelten Vocal über das Ende einer Liebe. “Acid Power Ballad” nennt das das Label – sehr passend und sehr poppig gut. Ingesamt bildet diese EP also eine große Bandbreite an aktuellen Electro-Vibes ab. Sehr hörenswert.

Jens’ Hit: „Everyday“ – Why: Weil das Original Opener-Qualitäten für eine US-Action-Serie der 1980er hat.


MiniCrasse – „Vol. 7“ (Self-released)

Bereits die siebte Ausgabe von Aufnahmen veröffentlichte MiniCrasse auf dem Label Home User Recordings kurz vorm Jahreswechsel. Die ersten sechs Ausgaben habe ich leider (bislang) nicht gehört. Aber die vorliegende VÖ reicht auch fürs Erste, um den Versuch zu wagen die ganze Sache textlich einzuordnen. Die Titel sind schwedisch. Das habe ich mal eben mit dem Online-Übersetzer geprüft. Gesungen wird wahrscheinlich auch auf Schwedisch. Die vorliegende EP ist komplette Überforderung und das ist durchaus wohlwollend gemeint. Psychedelischer Lofi-Indie-Pop, so könnte man es nennen. Ich hatte Assoziationen zu Yo La Tango oder Deerhunter. Keine Ahnung, ob diese Referenzen für die Musizierenden eine Rolle gespielt haben, aber irgendwo muss man ja mal anfangen mit einsortieren.

Der Drumcomputer und der Bass bei Stück 1 klingen wie ein Preset aus einem billigen Keyboard. Darüber eine Brattpfannengitarre und ordentlich vernuschelte Vocals. Die Aufnahmen sind Lofi, aber das ist definitiv so gewünscht. Echtes Schlagzeug und Bass gibt es übrigens ab Stück 2 auch zu hören. Beim vierten Titel darf es dann sogar sowas wie Sprechgesang über Orgel und Kopfnickerbeat sein. Es geht hier sicher nicht darum die Massen abzuholen, sondern eher dem eigenen kreativen Output freien Lauf zu lassen. Und das ist durchaus spannend zu hören und sehr unterhaltsam.

Nils Hit: „Jag kommer nog ej tacka nej“ – Why: Weil das übersetzt „Ich werde wahrscheinlich nicht nein sagen“ heißt. Außerdem ist es die poppigste Nummer hier.


Klausgreen – “Parts EP” (Recorded Things)

Die „Parts EP“ von Klausgreen bietet eine knappe halbe Stunde souverän harten und hypnotischen Techno. Take an educated guess, auf welchem Leipziger Label sie wohl erschienen ist: Naaa …? Klar, Recorded Things it is. Natürlich steht das Leipziger Label für größte Stilsicherheit, wenn es darum geht, zeitlosen Techno zu veröffentlichen – und Klausgreen macht da keine Ausnahme. Es ist ja eigentlich kein allzu neues Rezept, diese hypnotische Wirkung durch Wiederholung und homöopathische Dosen an Variation zu erzielen, aber man muss das eben auch erstmal so hinkriegen. Seine „Parts EP“ wirkt dementsprechend viszeral; das ist Musik, die nicht einfach nur gehört werden will, die will wirken. Das tut sie auch; und es ist auch egal, ob sie im Club „wirkt“, oder wie in meiner jetzigen Schreibsituation im Bordbistro, irgendwo zwischen Gotha und Erfurt. Persönlich bin ich an einem Punkt angelangt, auf dem ich alles gerne höre, wo irgendwo Recorded Things im Spiel ist, und „Parts“ bestätigt mich.

Davids Hit: “Parts” – Why: Weil der Titeltrack besonders eindrücklich wirkt.


Various Artists – „Sampler Two (Recorded Things)

Auch im Dezember veröffentlichte das Leipziger Techno-Label Recorded Things einen zweiten Labelsampler. Und auch dieses Mal wieder belegt die aktuelle Gruppenschau, warum man an Recorded Things derzeit nicht vorbeikommt, wenn man ein Faible für zeitgenössischen Techno hat. Wir brauchen nicht wahnsinnig in die Tiefe gehen: Wer das Label ein bisschen verfolgt, weiß schon, was er kriegt. Aber, das wollen wir nicht unterschlagen, Recorded Things hatte im Jahr 2024 ohnehin einige starke Releases – exemplarisch sei hier nur mal an die „Epsilon EP“ von Pfirter und Rosemann erinnert. Kleiner Disclaimer: Ich werde mich an dieser Stelle einmal wiederholen: aber beeindruckend ist immer wieder, wie unmittelbar die Recorded Things Veröffentlichungen wirken. Die gute Stunde hypnotischer Techno ließe sich mit wenigen Worten wörtlich beschreiben, erfasst hätte man aber nichts; und vielleicht ist es eben genau die Stärke von Recorded Things, Produktionen zu erkennen, die Wirkung entfalten. Und genau das belegt der Sampler noch einmal eindrücklich, auch wenn es eh schon alle wissen.

Davids Hit: “Knot– Why: Ohne Worte, hört einfach rein.


DJ Strawberry – „Versatile EP“ (Defrostatica)

Auch das wunderbare Defrostatica-Label landete im Dezember wieder auf unserem Release-Radar. Dieses Mal mit einem Neuzugang im eigenen Roster: DJ Strawberry aus Istanbul und mittlerweile in Berlin lebend, pusht auf seiner “Versatile EP” zwei Tracks in je zwei Parts hervor, die den spannenden Zwischenraum von Footwork und Dub Techno ausloten. Das funktioniert extrem gut. Denn einerseits sind die Tracks ultra minimalistisch und voll auf eine filigrane, präzise, dicht gesetzte Rhythmik fokussiert, andererseits öffnen sich im Hintergrund immer wieder watteweiche Dub-Chords, die die Footwork-Hektik sehr gut einfangen. Dieser Kontrast schafft eine soghafte Atmosphäre mit einem fast schon avantgarden Approach zu zeitgenössischer Dance Music. Danke Defrostatica für diesen Release!

Jens’ Hit: “Versatile Pt. 2” – Why: Weil der Footwork-Dub-Merge hier perfekt gelingt.


D.K. Denz “Left Lane” (04177 Records)

Leider habe ich gar nicht mitgekriegt, dass 04177 Records so ein produktives Label ist. Das ändert sich heute und mit sofortiger Wirkung. D.K.denz ist auf der linken Spur unterwegs. Die Musik hat aber nichts mit nervigen lichthupenden Rasern auf der Autobahn zu tun, sondern fährt eher die entspannte Schiene. Denn das Motto der EP lautet: Deep House. Der ein bisschen aus der Mode geratene Sound funktioniert bei mir noch immer ganz wunderbar. Nach kurzem Opener gibt es mit „Hurry Up“ einen classy House-Track zu hören, der mit seinen Voice-Samples und den melancholischen Chords sehr gut reingeht. Ein bisschen weniger Side-Chain-Compression hätte dem Track sicher ganz gut getan.

Ähnliches gilt (leider wie bei allen Tracks der EP) für „Sunrise Drive“, der mit dem Piano-Akkorden gleich zu Beginn als Ansage zu verstehen ist. Tanzen, jetzt! Ein bisschen weiter raus wagt sich „Cruise Control“. Die leicht „bitcrushige“ und verrauschte Fläche triggert das melancholische Spektrum der Gefühle. „Fuel Teams“ geht in eine ähnliche Richtung, ist mir persönlich leider etwas zu kitschig geraten ist. Beim letzten Titel bin ich dann aber sofort wieder dabei. Denn Vinyl-Rauschen als Stilmittel eingesetzt, das geht schon klar. Ein paar E-Piano-Chords und lauschige Lofi-Beats, eine Art Trompete. Runde Sache. Die EP ist alles in allem ein bisschen retro geraten, aber ist das was Schlechtes? Ich würde sagen nein.

Nils’ Hit: “Rest Stop” – Why: Ich mag Lofi.


Iglo „MSSN002“ (Self-released)

Ebenfalls im Dezember ist uns im Bandcamp-Leipzig-Feed ein neuer spannender Act aufgefallen – mit musikalischen Wurzeln im Thomanerchor. Die Rede ist von Iglo, Mittlerweile ist auf dem Berliner Label Figure auch die offizielle Debüt-EP herausgekommen. Die stellen wir aber in der nächsten Ausgabe vor. Warum ich bei Iglo hängengeblieben bin? Nun: Sein Techno-Sound ist extrem gut auf den Punkt gebracht. Hypnotisch, treibend, groovy. Zugleich gibt es mit „World Of Ghosts“ einen etwas ungewöhnlicheren Ausflug in Pop. Denn in dem clean-pushenden Intro taucht plötzlich ein sanfter, elegischer Gesang hervor. Und zwar so gut in den Techno-Strom eingebettet, dass er wie ein weicher Chord wirkt und einen sehr subtilen Pop-Appeal auf den Dancefloor bringt. Ich glaube, von Iglo dürften wir in Zukunft noch deutlich mehr aufhorchen.

Jens’ Hit: „World Of Ghosts“ – Why? Weil er einfach sehr special ist und ja: etwas Gänsehaut erzeugt (sorry for that cheese).


Elme “Shiba Inu” (Teleskop)

Bereits Ende November gab es ein weiteres Lebenszeichen von Elme aus Leipzig. „Shiba Inu“ ist die erste Single des kommenden zweiten Albums des Duos, welches Ende Januar erscheint. Elme versteht sich als Seitenprojekt, denn Sebastian Bode und Markus Rom sind beide in diversen anderen Projekten musikalisch verhaftet (Oh No Noh, Wooden Peak, Teleporter Scape Orchestra usw.). Um so erstaunlicher, dass die Musik so ausgecheckt daherkommt. „Shiba Inu“ erinnert stark an den Indietronica- und elektrifizierten Postrock-Sound, wie er Ende der 1990er und Anfang der Nuller Jahre ziemlich präsent war. Bands wie Couch, The Notwist, Lali Puna oder To Rococo Rot lassen grüßen. Diese Querverweise dienen jedoch nur der groben Einordnung, denn Elme sind vor allem eins: ziemlich gut hörbar. Das Stück basiert auf einem eingängigen Piano-Loop. Ein Drumcomputer und ein echtes Schlagzeug dürfen sich abwechseln. Dazu Gitarre, orgel-artige Flächen und eine Menge Frickelei. Super spannender Vorbote des Albums. Mit Musik, die man heutzutage so eher selten hört.

Nils’ Hit: “Shiba Inu” – Why: Naja, ist ja nur ein Track.


Young Adults – „Nutty Progressor“ (Kann Records)

Mehr treibenden House-Sound gab es Mitte Dezember auf Kann Records zu hören. Ein digitaler Release des Duos Young Adults aus Den Haag, der mit seinen drei Tracks an die DJs in den Clubs adressiert ist. Der Titeltrack punktet mit schönem Basslauf und den leicht verspulten goa-like Sounds. Ein, zwei Gänge zurück schaltet „Brein“, der leichte Disco-Vibes andeutet, sie aber in einem Tape delayigen Nebel immer wieder verschwinden lässt. Der Track pumpt sich mit Tribal Percussions bis zum Ende, wo das Sample dann doch noch voll ausgespielt wird. Listen to the end! „Bongoloid“ trommelt ebenfalls gut los (der Name ist Programm). Leider liefert der Track neben dem sehr guten Groove keine weiteren Höhepunkte, lässt sich aber sicher wunderbar in ein DJ-Set einhegen.

Nils’ Hit: „Brein“ – Why: Cheesy Samples sind mein Ding.


Oliver Rosemann / Bastian Balders – „Split 2.0“ (Balders Audio)

Anfang Dezember gab es auch ein Wiederhören mit Balders Audio, dem Label von Bastian Balders. Auf der zweiten Split-EP des Labels holt er sich Oliver Rosemann an Bord. Ein perfektes, Match, steht der Leipziger Producer und DJ ebenso für einen treibend-klaren Techno-Sound wie Balders. Auf dieser EP ist Rosemann jedoch auch mit einem ruhigeren Track zu hören. Nach dem Power-Start von “Dirty Business” mit sehr klassischen Elementen und trocken-druckvollen Bassdrums, lotet “Angel’s Trumpet” in experimentell-forschender Weise weit schweifende Synth-Schleifen aus, die scheinbar ziellos durch die Sphären treiben, dann aber doch immer wieder eingeholt werden. Durchaus dystopisch, aber auch vereinnahmend. Auf der zweiten Vinyl-Seite folgt Bastian Balders dem gleichen Prinzip: Erst ein dunkel-technoider Start – etwas deeper und zurückgenommener als Oliver Rosemann aber –, dann taucht er mit “Fear Theme” in eine stille, hallige, fast schon sakrale Soundwelt hinab. Doch auch hier ist eine gewisse Kühle und Dystopie in der Luft. Schöne Konzept-EP.

Jens’ Hit: „Angel’s Trumpet“ – Why: Weil diese Schleifen eine sehr einnehmende Spannung erzeugen.


Tibslc – “Dungeon Cats Caught In Windcastles” (Self-released)

Ende Dezember brachte Tibslc ein 16-Track-starkes Album heraus. Wir hatten im letzten Sommer ein Spot-on-Feature über die Produzentin aus Leipzig. Damals erschien ebenfalls ein Album – “Silver Visions”. Das neue Album ist weit weniger abstrakt in den Sounds. Stattdessen wirkt “Dungeon Cats Caught In Windcastles” wärmer, zugänglicher und poppiger. Das liegt ganz klar an der Gitarre, die auf diesem Album als prägendes Element auftritt. Aber auch sonst sind in den Arrangements und dem Sounddesign etwas weniger Glitches und Breaks. Tibslc geht mit diesem Album eher in Richtung Experimental-Folk und Indie – ihr ursprünglicher Ansatz ist aber immer noch klar spürbar. Zwischendurch brechen einige Tracks nochmals in ganz andere Richtungen aus: “High Sugar” etwa, ein kurzer Hyperpop-House-Moment. Oder “Sad Stories Unhinged”, ein breaky-schiebender Pop-Song. “Dungeon Cats Caught In Windcastles” ist insgesamt eine sehr schöne Erweiterung des bisher erschlossenen Tibslc-Sounds – und ein guter Soundtrack für Winterspaziergänge.

Jens’ Hit: “Soft Displays” – Why: Weil sich Tibslc hier sehr viel Zeit nimmt, um viele spannende, abstrakt-warme Sound-Ebenen entfalten zu lassen.


Munzard – „Blurred Artifacts (Invisible Dinner For Invisible People)

Die Säulenreste auf dem Cover deuten es schon an, dass „Blurred Artifacts“ eine archäologische Übung ist. Es soll gesucht werden, es will entdeckt werden. Bei den Artefakten handelt es sich um acht Klangskizzen, die nachgerade essayistisch erkundet werden. Ausgangspunkt dieser Skizzen scheint eine oftmals gestrenge, maschinelle Serialität zu sein, doch gerade diese wird bei aufmerksamer Rezeption durchgehend so subtiler wie wirkmächtiger Subversion ausgesetzt. Der Primat der Serialität behält nur die Oberhand, wenn man nicht aufmerksam genug zuhört. Die Artifacts verlangen nach intellektueller Zuwendung, um zur Wirkung kommen zu können.

Davids Hit: Die Frage verfehlt hier das Thema; aber interessierten Hörer:innen empfehle ich konzentriertes Close-Listening. Es eröffnen sich Perspektiven und Spannungen.


Okain – „RM12031“ (R.A.N.D. Muzik)

Kein Monat ohne eine neue Scheibe auf R.A.N.D.! Das Label hat einen immensen Output bei gleichbleibender hoher Qualität. „Dirac Sea“ ist ein Track, der perfekt den Sound widerspiegelt, für den R.A.N.D. steht und geschätzt wird. Interessant wie der Track unbemerkt zwischen einem uplifting House-Chord und trancy Acid-Sounds springt. Zusammengehalten wird der Titel von einer rollenden Bassline.

Die zweite Nummer kommt verträumter daher. Ein fast schon klassischer Tech-House-Sound mit leichten Detroit-Vibes. Auch hier schleicht sich Trance durch die Hintertür mit Flächen und Samples im Gate-Modus. Erinnert an frühe 90er – als die Genres noch weniger definiert waren und vieles mehr ineinander floss. Vielleicht wurden sich aber beim Produzieren gar nicht so viele Gedanken gemacht, sondern einfach verarbeitet, was gefällt. Was sicher ist: Der Track ist sehr frisch und vielseitig einsetzbar. „Spintronics“ ist ein bisschen weniger spannend, auch wenn die eingesetzten Voice-Samples einen gewissen Reiz haben. Ansonsten glockenartige Klänge über Progressive-House-Grundlage. Mit „Circuit Model“ gibt es dann noch ein wenig unverhohlenen Trance zu hören. In einer sehr guten Art und Weise.

Nils’ Hit: Pterodactyl Phaser – Why: Weil es ein Genre-Hopping und dennoch rund ist.


Sqadron X “Grain” (LoudSilence)

Hinter dem Alias Squadron X verbirgt sich ein Nebenprojekt des Leipziger Darkwave-Artists Schwarzer Tag. Da überrascht es nicht allzu sehr, dass Grain jetzt nicht eben eine vordergründig lebensbejahende Veröffentlichung ist. Ganz im Gegenteil: Dieser Fiebertraum aus noisy Texturen, boshaften Stressoren in der Soundgestaltung und harten Industrial-Beats fügt sich zu einer guten Stunde auditiver Dekonstruktion zusammen, die sich zu einer einzigen apokalyptischen Klimax zusammenführt. Die Auflösung aber wird uns dann selbst überlassen, denn sie findet in der Musik nicht statt; die Rezeption der Platte ist mit Stress verbunden.

Davids Hit: “Attack” – Why: Weil er mäandernd nach vorne treibt, und eh man sich dem Ernst der Lage bewusst ist, steht schon alles auf Rot – bevor es dann auch vorbei ist, und Leere zurückbleibt. 


DJ Sextasy – „Scary Hot EP (Self-released)

Ebenfalls eine Bandcamp-Neuentdeckung ist DJ Sextasy. Ein DJ und Producer aus Brasilien, der nun in Leipzig und München based ist. Wie aus seinem Namen und dem EP-Titel bereits ablesbar, liefert er Tracks mit einem sexpositiven Touch. Mit lasziven und expliziten Vocals und Samples und einer dunkel-eingehüllten Atmosphäre. Musikalisch zielen die drei Tracks in sehr verschiedene Richtungen: reduziert und deep ebenso wie hard-tech-groovy bis hin zu Psy und Tribal. Auf jeden Fall immer ein etwas anderer Dreh als die klassischen Techno-Zugänge.

Jens’ Hit: „No Shame In Pleasure“ – Why: Weil diese stolpernde Bassdrum und die spooky Sounds tatsächlich eine sehr einnehmende Atmosphäre erzeugen.

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