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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Neue Wege

06. Juli 2011 / Kommentare (0)

Labels, die nur noch digital veröffentlichen, Labels, die sich mehr und mehr als Party-Marken für Clubs etablieren – wahrscheinlich befinden wir uns  gerade mitten in der spannendsten Umbruchphase der Musikwirtschaft. Das Berliner Label Innervisions löst sich nun von seinem Vertrieb.

Das Label von Dixon und den Âme stach aus der Release-Flut schon immer durch seine wunderbar kunstvollen Cover und den latent mit verkauften Style hervor. Jetzt gehen sie auch wirtschaftlich einen Sonderweg, wie Dixon in einem Interview mit Resident Advisor sagte. Innervisions übernimmt ab der nächsten EP den Vertrieb selbst. Im Mittelpunkt steht dabei der eigene Online-Shop Muting The Noise, der neben den Innervisions-Platten auch die Veröffentlichungen der beiden Sublabels sowie die von ausgewählten anderen Labels verkauft. Hinzu kommt auch der ganze Label-Merchandise. Außerdem werden künftig nur noch eine Handvoll Plattenläden exklusiv beliefert – darunter auch das Leipziger Freezone Records.

Für ein Label mit ausgeprägter Fan-Base ist das ein durchaus interessanter Schritt, gehen die Einnahmen des Online-Shops zu 100 Prozent an das Label. Dixon erklärt die Entscheidung auch mit der Tatsache, das ein Großteil der Platten über die großen Online-Shops wie Decks oder Juno verkauft werden. Der klassische Vertrieb hätte demnach relativ wenig Arbeit im verteilen, kassiere aber dennoch sein Drittel. Für kleinere Labels könnte die Idee auch interessant sein, indem sie sich mit anderen Labels zusammen schließen.

Im Indie- und Electronica-Bereich ist der Gedanke gar nicht neu. Morr Music hat auch seinen eigenen Shop A Number Of Small Things, bei auch Platten von Karaoke Kalk und zwei Dutzend anderen Labels angeboten werden. Ist dies also ein weiterer Schritt auf dem Weg zur strukturellen Straffung, um doch noch einigermaßen gewinnbringend ein Label führen zu können?

Analogsoul sind mit ihrem Weg des Crowdfunding übrigens an anderer Stelle ganz erfolgreich unterwegs. Mit Mud Mahaka ist bereits das nächste Musik-Spenden-Projekt geglückt.

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