Die wunderbare Bells-Echo-Reihe geht in das zehnte Jahr – am 21. November wird das mit einem weiteren Konzert an einem besonderen Ort gefeiert.

Im Dezember 2015 fand die Premiere von Bells Echo in der Philippuskirche statt – und Kirchen blieben auch danach der bevorzugte Rahmen dieser Reihe, um sehr spezielle und einzigartige Konzertabende mit lokalen und internationalen Ambient- und Experimental-Acts zu veranstalten. Während in den ersten Jahren exklusive Kompositionen der Mit-Kuratoren Stefkovic van Interesse und Alex Röser präsentiert wurden, standen in den vergangenen Jahren mehr Auftritte von internationalen Größen wie Ben Frost, Maya Shenfeld, Fuji|||||ta, William Basinski, Maria W Horn und zuletzt Kali Malone im Fokus von Bells Echo – Künstler:innen, die sonst kaum in der Stadt live zu erleben sind.
Was in all den Jahren gleich blieb: Die Faszination für ungewöhnliche Konzertorte sowie für das Ineinandergreifen von Sound, Licht und Architektur. Dass Bells Echo dies über einen so langen Zeitraum so durchgezogen hat, ist eine große Leistung und hat die Leipziger Musikszene sehr bereichert.

Zum Jubiläum geht es wieder in eine Kirche – und die Macher:innen besinnen sich auf ihre lokalen Wurzeln. Mit Moritz Fasbender alias Friederike Bernhardt spielt eine Musikerin und Komponistin, die das Wechselspiel von Raum und Ton ebenfalls sehr gut pulsieren lassen kann. Sie war bereits bei zwei Ausgaben dabei und wird dieses Mal ein eher elektronisches Set in Kollaboration mit ihrem Nebenprojekt Geza Cotard spielen – ohne Flügel, dafür mit vielen Synths und anderen Geräten.
Außerdem ist wieder Stefkovic van Interesse mit dabei. Bei ihm schichten sich flächig-noisige Soundstrukturen zu raumgreifend und durchaus bedrohlichen, aber immer faszinierenden Sets.
Wie er als Mitorganisator auf auf 10 Jahre Bells Echo blickt?
„Es ist Wahnsinn wieviele Orte wir mittlerweile bespielen konnten. Sowas wie das Völkerschlachtdenkmal und die Thomaskirche waren damals weniger Visionen als vielmehr Blödeleien. Wir haben viel vom Vertrauen der Orte und dem Publikum profitiert. Das Gefühl des Veranstaltens hat sich etwas geändert. Es ist professioneller geworden und mehr geprägt von der Kuration und dem Werbungmachen. Deshalb wird der Geburtstag auch wieder etwas mehr wie früher – kreativer und mehr wir selbst.“
Und weiter erzählt er zur Entwicklung der lokalen Experimental-Szene:
„Es passiert sehr viel, aber mehr im DIY-Bereich bzw. der Subkultur. Das ist alles extrem spannend, aber uns reizt schon immer der Übergang zu einem größeren gemischteren Publikum wie man es bei Festival wie Rewire, CTM oder Unsound erlebt. Ich hoffe, da passiert in Leipzig bald viel mehr – auch wenn durch kleinere Fördertöpfe gerade dieser Bereich von Veranstaltungen ein extremes Risiko bedeutet.“
Bei Radio Blau gab es bei der Sendung „Gleichlaufschwankung“ übrigens ein interessantes Interview mit ihm, das wir hier für einen weiteren Rückblick sehr empfehlen:
10 Jahre Bells Echo –
21. November 2025 –
Westkreuz in der Heilandskirche (Plagwitz)
w/ Moritz Fasbender feat. Geza Cotard, Stefkovic van Interesse, DJ Wurzel, Special Guest
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