Dieses neue Label kümmert sich noch nicht um die Pressearbeit, ist aber erwähnenswert, hieß es in den Kommentaren der letzten Dance Dance-Ausgabe. Beides stimmt.
Und dass, obwohl hier nicht die gerade oder gebrochene Bassdrum dominiert. Es geht um Resistant Mindz, ein Anfang des Jahres gegründetes Label-Kollektiv mit Künstlern wie Duktus, Chris Medleigh, Dyze, Soul Mad und anderen. Für die kurze Zeit ist es erstaunlich fit aufgestellt. Mehrere Mixtapes und Compilations mit eigenen Tracks zum kostenlosen Download, ein Podcast, professionellen Videos und eine Menge Fans, die bei Soundcloud ihr Lob kundtun.
Vor wenigen Tagen dann der vorläufige Höhepunkt: das erste auf 300 Stück limitierte Vinyl, inklusive Release-Party im Sweat. „Each production follows the red line of soulful expression“, heißt es auf der Resistant Mindz-Website etwas pathetisch. Mit welchen Mitteln dies passiert, scheint dabei egal.
Dass die Heimat der Resistant Mindz-Köpfe im HipHop liegt, ist aber kaum zu überhören. Allerdings ist es eher der Ausgangspunkt für verschiedene Ausläufer. Instrumental ist vieles, mit gesampleten Funk- und Soul-Elementen. Und immer wieder lugen auch Electronica- und Dubstep-Anleihen mit durch. Das alles überaus versiert und ausgereift im Sound. So sehr, dass sich einige der Producer auch live auf die Bühne wagen.
Da dürfte also auch schon länger an Tracks gefeilt werden. Und irgendwann ist die Zeit reif damit auch an die Öffentlichkeit zu gehen. Ein Phänomen von dem Leipzig gerade sehr profitiert. Im Vorfeld der ersten Platte entstand auch eine Art Image-Video – mit schönen Bildern, aber auch nicht bescheiden mit theatralischen Gesten.
„RM1“ ist mit acht Stücken der Resistant Mindz-Crew bestückt. Und die zwei Seiten des Vinyls zeigen auch zwei musikalische Pfade auf: die zumeist kurz gehaltenen Stücke tauchen sowohl in einen eher experimentellen Bereich des HipHops ab als auch in den eher klassischen. Angenehm brüchig in den Arrangements bei Defekto und Chris Medleigh auf der A-Seite. Sehr Oldschool-inspiriert bei Mr. Beef und Dyze auf der B-Seite. Als erstes handfestes Lebenszeichen ist „RM1“ überaus viel versprechend. Via Bandcamp ist es auch digital zu bekommen.