Unglaublich, wie Kassem Mosse seinem originären Sound treu bleibt und trotzdem immer neue Nuancen rausholt. Diese neue Platte ist dabei so zeitlos, dass man sie noch in fünf Jahren mit der gleichen Freude besprechen dürfte.
Die zwei Tracks sind geradezu prädestiniert um auf Vinyl veröffentlicht zu werden – in den Sounds so oldschool, so reduziert, ursprünglich und düster im besten Sinne. „No Peace No Love No Unity“ ist etwas vertrackt, schiebt aber vom Hintergrund her ziemlich nach vorn. Mit seiner dunkel umher schwirrenden Soundschleife ließe sich so mancher schlechte Traum vertonen.
Dagegen wirkt „578“ auf surreale Weise euphorisch. Vor der streng durchlaufenden Bassdrum steigert sich eine verhallte, hell tönende Fanfare zu einer anskizzierten Rave-Hymne, die aber eigentlich keine sein möchte. Die Detroit-Leipzig-Tangente ist eröffnet und Kassem Mosse ist Stargast auf der Überholspur.