Hypemachine at it’s best. Riotvan hat ihn gerade eben entdeckt, wir springen begeistert mit auf. In unbändigem Web 2.0-Tatendrang und mit offensiven Pop-Appeal kommt My Heart Your Heart um die Ecke geschossen.
Pop – ohne Scheu ausgelebt, leicht antik in den Wave-Arrangements und mit dem nötigen Schmiss, um auch auf den Dancefloor nicht alt auszusehen. My Heart Your Heart, kurz MHYH macht vieles richtig, wenn es um eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit Pop-Musik der letzten 30 Jahre geht. Große Snythie-Melodien, Disco getränkte Beats, Pathos geschwängerte Vocals – und das alles aus einer Hand.
Nämlich der von Sebastian Sackewitz, einem 25-jährigen Hannoveraner, der seit vier Jahren in Leipzig lebt, so ist es bei Riotvan zu lesen. Die Künstler-Plattform ist nicht minder begeistert und hat gleich einen Remix für der Here Is Why-Album geordert, das im nächsten Frühjahr erscheinen wird. Ja, Riotvan wird zum Label.
Doch zurück zu MHYH: von ihm soll demnächst auch eine EP folgen, die „Benice Veach EP“. Klar, viel von dieser hier entfachten, musikalischen Euphorie hat Caribou im letzten Jahr mit seinem Album „Swim“ zwar bereits abgreifen können – gerade bei „Eleven“ ist die Nähe beinahe schon dreist.
Aber MHYH kommt diesem Entdeckungsgefühl schon sehr nahe. Vielleicht weil es direkt von nebenan stammt. Vielleicht, weil hier tatsächlich jemand Potential entwickelt. Spannend dürfte noch sein zu sehen, wie die One-Man-Show live umgesetzt wird. Hört und seht selbst. Drei Videos gibt es zu seinen Stücken auch.