← ZurückReleasesReleases

Autor:in

Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

Tags

Teilen

Teufel links, Teufel rechts

05. Oktober 2011 / Kommentare (0)

Der Teufel übt gerade wieder eine besondere Anziehungskraft aus – Sascha Ring alias Apparat nennt sein aktuelles Album „The Devil’s Walk“, auch die Neu-Leipziger Pentatones sind in Teufels Hand.

Die intensive Leipzig-Thüringen-Verbindung kommt bei diesem Quartett einmal mehr zum Vorschein. Denn eigentlich ist vieles bei Pentatones mit Weimar und Jena verbunden. Und dass im besten Sinne. Sängerin Dehlia war bereits auf zahlreichen Tracks von Douglas Greed, den Wighnomy Brothers und Marlow zu hören. Immer sehr präsent und einnehmend. Immer gut ausbalanciert zwischen Soul-Overkill und angerautem Charme.

Bei Pentatones ist sie nun Teil einer Band, die mit klarer Pop-Attitüde auf den Dancefloor drängt und die gern auch zu einer gewissen Extravaganz auf der Bühne neigt. Also gar nicht weit entfernt von den Erfurtern und Quasi-Leipzigern Marbert Rocel, wenn auch mit etwas mehr Crisp und dunklem Schimmer.

In Vorbereitung zu dem demnächst erscheinenden Album kam im September eine Vorab-EP „The Devil’s Hand“ heraus, einem Electronica-House-Stück, das in der Dramaturgie Track und Song gleichermaßen ist. Die Stimmungen schwanken zwischen entwaffnender Demut, ausgeglichener Sanftmut und forschem Angriff. Das verleiht dem Original eine verblüffend hoch peitschende Atmosphäre, die sich nur teilweise entlädt.

Für die Remixer dürften diese vielen Spannungsbögen Fluch und Segen zugleich gewesen sein. Alle einigen sich jedoch auf die Entschlackung. Gunne und End Of Tape entschlacken im Sinne der Straightness. Schleck&Stecker sowie Douglas Greed ziehen die düsteren Momente des Originales noch ein zwei Etagen tiefer in den Keller.

Greed möchte dabei noch tanzen, Scheck&Stecker nehmen dagegen jeden Funk heraus und basteln die Einzelteile zu einem kratzig-stolpernden und schleppenden Pop-Song zusammen – inklusive rückwärts gezogener Vocals. Hier kommt der Teufel-Ansatz am eindrucksvollsten heraus. Und der Mix zeigt auch, wie weit und nah zugleich sich ein Remix zum Original verhalten kann. Und Pentatones? Wir sind gespannt auf das Album.

Pentatones Website
Lebensfreude Records

CommentComment

    RelatedRelated

    zum Seitenanfang scrollen