Die Zeit ist eindeutig gegen einen. Seit Ende August schlummert hier auf der Festplatte die Debüt-EP eines neues Labels aus Leipzig. Soom T, Wahl-Leipzigerin und Jahtari-Mitaktivistin kuratiert nun ihr eigenes Label – Renegade Masters.
In der Label-Liste von frohfroh ist es schon längst vermerkt. Die erste EP ging dennoch leider unter. Dabei strotzt das erste Lebenszeichen nur so vor Energie. Zwei Stücke, deren Hauptthemen dem C64-Spiele-Klassiker „Target Renegade“ entlehnt wurden, bilden dabei den Kern. Hinter der wilden Chiptune-Rave-Attacke verbergen sich neben Soom T auch Disrupt und Gari Biasillo.
Und die C64-Schärfe sorgt für eine gehörige Abgrenzung zu Jahtari. Im musikalischen Gestus sind sich beide Labels aber durchaus einig. Das Tempo ist immens, ebenso das Energie-Level. Natürlich bringen Soom Ts Vocals einen unheimlich treibenden Drive in die Stücke. Und auch einen mächtigen Pop-Appeal. Dabei ist wirklich erstaunlich, wie runter gestrippt der Beat bei „What Have I Done“ klingt. Oben schiebt es aktivistisch, unten bleibt es skizzenhaft. Wunderbar.
„Yeah Yeah Yeah“ ist etwas rockistischer veranlagt. Derbe Synth-Basslines, hoch fliegende Refrains. Es geht weitaus hektischer als bei Jahtari zu. Und dieser aktivistische Geist soll auch die Label-Philosophie prägen. Auf der Website gibt es einiges darüber zu lesen. Welcher Sound gesucht wird etwa. Und ein Perlentaucher-Label soll es werden. Wir sind gespannt.