Eine zeitlang sah es so aus, als sei Oh! Yeah! nur ein kurzer Label-Ausflug der Herren Stefanik, Schultz und Tasnadi gewesen. Doch es war zu voreilig – nach fast zwei Jahren geht es weiter.
Juno6s imposantes „Moswampia“ war das letzte Lebenszeichen von Oh! Yeah!. Zumindest auf Vinyl. Dass das Label weiter existierte, zeigten die sporadisch gebuchten Label-Showcases und nicht zuletzt der diesjährige Remix-Contest mit dem Nachtdigital. Nun also ein amtliches Wiederhören. Mit einer interessant besetzten Compilation, bei der auch zwei Komplettneulinge mit je einem Track zum Zuge kommen. Viel wird nicht von ihnen Preis gegeben. Nur, dass demnächst mehr auf Oh! Yeah! von ihnen folgen soll.
Milkmans „Vitalizer“ schlängelt sich mit einem leichtfüßigem Chord durch verschiedene Filter. Irgendwie sehr straight und unverbraucht. Einfach im Großen und Ganzen, doch durchaus subtil in seinen kleinen Brüchen. Udo Blitz ist da weniger fröhlich gestrickt. Mit tief gepitchten Vocals und dezent schleppender Rhythmik wird hier House durch das Milchglas gezerrt. Überraschend weird und vielschichtig. Wer ist dieser Typ, der – Achtung Kalauer – wie der Blitz einschlägt.
„Drunken Talk“, so der Name des Tracks. Wahrscheinlich stammen die Vocals aus einer Zeche. Der Morgen danach dürfte aber ganz produktiv gewesen sein. Denn das ist der Track der Platte. Wobei die Konkurrenz bei Juno6 immens ist. Sein „BCN“ greift jene Eleganz auf, die schon bei den letzten Releases so unaufgeregt und deep voranschritt.
Daniel Stefanik muss da gar nicht groß Hand anlegen. Er trimmt den Track noch etwas schlanker und stromlinienförmiger. Sven Tasnadis „Serviettunion“ bäumt recht viel Rave-Fanfaren auf. Augenzwinkernd wohl, aber nicht ganz so packend, wie der Trackname selbst. Aber hey, Oh! Yeah! sind zurück. Und ich bin gespannt auf einen Udo Blitz!
Oh! Yeah! Website
Mehr zu Oh! Yeah! bei frohfroh
Mehr zu Juno6 bei frohfroh
Mehr zu Sven Tasnadi bei frohfroh
Mehr zu Daniel Stefanik bei frohfroh