Viel neues aus dem erweiterten Statik Entertainment-Kreis. Bei Instabil sind in vergangenen Wochen zwei EPs hier untergegangen, beim Dub-Imprint Kyoto Inc. folgte soeben der zweite Teil des Kolortown-Pop-Entwurfs.
Various Artists „File Under Dub #4“ (Instabil)
Wirklich gut zu sehen, wie beharrlich Instabil weitermacht. Auch wenn der Digital-Markt für kleine Labels sicherlich keine besonders schillernden Zahlen aufweist. Die Nummer 30 kam hier vor Kurzem vor – Jakob Altmann ergänzte da seinen Statik-Einstand mit einer dubbigen EP. Vor ihm gab es noch die vierte Ausgabe der „File Under Dub“-Reihe, die seit Anfang an die Fühler nach neuen Producern ausstreckt.
Dieses Mal mit Satore, Session View und Hisato Makita. Elementar neues erzählen die drei nicht. Ultra deepe House- und Tech-House-Stücke, eingehüllt in dichte Dub-Wolken. Schleichend melancholisch, mit Ausnahme von Makitas „Void-O“, das sich etwas mehr raus ins Rave-Revier traut.
Various Artists „Soundprescription“ (Instabil)
Etwas spannender ist da die Nummer 31 – „Soundprescription“ heißt die EP und soll eine neue Serie einläuten, die eher die deepe als die dubbige Seite von Instabil ausloten will. Erstaunlicherweise sind auch Good Guy Mikesh & Filburt mit einem Stück dabei. „Passed“ ist aber zuvorderst Neuland für Instabil, weniger für die beiden Producer des Leipzig-Track des Jahres. Vielleicht einen Tick zurückhaltender und elegischer als sonst fällt das Stück aus.
Zusammen mit den anderen beiden Tracks öffnet die EP aber doch sehr deutlich das Instabil-Spektrum. Zangas „Woolfu 3“ verfängt sich zwar etwas in der Falle des House-Einerlei und Pykups „Takeadeepbreath“ mäandert im Downbeat-House-Nirvana umher. Nichtsdestotrotz lässt die EP aufhorchen – einfach wegen ihrer für Instabil untypischen Dub-Ferne.
Kolortown „Sound Is Coming Pt. 2“ (Kyoto Inc.)
Auf dem jüngsten Statik-Zögling Kyoto Inc. legen Kolortown – das Dub-House-Pop-Projekt der Dänen Jakob Ivarsson, Theodor Zox und Nana Jacobi – ihre zweite EP nach. Und dieses Pop-Ding beherrschen viele Skandinavier aus welchen Gründen auch meist sehr souverän.
Selbst in so einer Nischen-Kombination ist die Eingängigkeit überaus subtil und verlockend eingewoben. Schleppende Delays, in der Ferne schwebender Gesang und mit „How Many Lies“ ein dezent treibender House-Pop-Track im Dub-Mantel. Alles sehr unaufgeregt, lasziv und deep zugleich.
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