Eine Woche ist es her, dass die Poll-Ergebnisse verkündet wurden. Die Verlosungsgewinner sind bestimmt und haben eine Mail erhalten. Zeit noch einmal genauer bei jenen Kategorien zu stöbern, bei denen die Antworten erwartungsgemäß weit auseinander driften.
Konkret geht es um die Enttäuschungen des alten Jahres und die Wünsche für 2012. Da lassen sich die Antworten kaum bündeln, zu unterschiedlich fallen sie aus. Solch offene Fragen sind Risiko und Chance zugleich.
Enttäuschend wurde aber für nicht wenige die Schließung des Superkronik angesehen. Im Mai kam das Aus, das an sich von Anfang in der Luft lag, aber doch immer wieder abgewendet werden konnte. Es hinterlässt eine Lücke, wenn auch das Programm der zweiten Location durch die ständigen Querelen mit der Stadt nicht an die Anfänge in der Markranstädter Straße anknüpfen konnte.
Bei den Wünschen kommen ja indirekt auch aktuell wahrgenommene Enttäuschungen hervor. Insofern ist die Kategorie nicht minder interessant. Die Nachfrage an Open Airs bleibt ungebrochen. Aber das war nicht anders zu erwarten. Spannender sind Wünsche nach neuen Clubs.
Doch wie viele neue Clubs verträgt eine Stadt wie Leipzig? Klar, das Superkronik ist weg. Dafür hat sich das Westwerk etabliert. Es bleibt durchaus dynamisch, so lange immer wieder auch Off-Locations bespielt werden. Und dennoch kann es gut sein, dass sich innerhalb der nächsten fünf Jahre die Zahl der Freiräume merklich verringert. Leipzig wächst beharrlich, wird einerseits attraktiver, erschließt damit aber andererseits seine Flächen neu.
Angesprochen wird in einigen Kommentaren übrigens auch – und dass zu Recht – dass nach wie vor kaum Frauen hinter den Plattenspielern und Rechnern stehen. Das Poll-Ergebnis selbst zeugt von diesem Missverhältnis. Ein Wunsch für 2012 war auch, dass es keinen Poll mehr gibt – vergesst es!
Und sonst? Das neue Jahr geht gut los. Tolle neue Ortloff, Riotvan demnächst mit erster Platte und die nächste Rose Records steht auch an.