Deep House-Basis-Arbeit bei FM Musik. Die letzten beiden EPs zelebrieren mit Felipe L sowie Helly Larson & Deep Spelle unbeirrt die klassischen Deep House-Roots. Solide und ärgerlich zugleich.
In all dem House-Hype der letzten Jahre ist dieser cleane Deep House-Sound der späten Neunziger und früher Nuller ja bekanntlich ein wenig auf der Strecke geblieben. Vielleicht sind die Erinnerungen an all die ganzen Weichspüler-Compilations noch in zu unangenehmer Weise wach. FM Musik hatte damals aber seine große Zeit – im besten Sinne.
Einige der jüngeren Veröffentlichungen hatten aber einen anachronistischen Touch. So als wäre die Zeit stehen geblieben. Doch irgendwie bleibt sich das Label einfach treu und schafft damit doch immer wieder gute Momente.
Das Gerüst ist teilweise auch so simpel, wie einnehmend. Scheinbar gibt es eine Form von Chords, die einfach immer ziehen werden. Der Gral der Deepness. Ein bestimmter Ton, vielleicht nur eine Skizze davon. Aber es berührt. Bei Deep Spelles „Trapped In“ ist das so. Also in erster Linie der Chord. Spoken Vocals dahinter, fertig. Helly Larson trimmt das alles noch eine Spur, bleibt dem ganzen aber sehr nahe. Sein eigenes „Love Is“ auf dieser Split-EP hat auch jene mit Hall unterlegten Chords.
Dass es aber auch nach hinten los gehen kann, zeigt Felipe L aus Spanien. „Too Sexy Music“ ist schon vom Titel her kaum toppen. Alarmglocke. Laut. Und der Track trägt zu viel von all den Klischees auf, von denen sich die etwas dreckigeren House-Varianten der vergangenen Jahre befreien konnten. Der ein oder andere Remix kann da mehr rausholen. Am besten vielleicht Papouban mit seiner sehr reduzierten, dunklen Version.