Dass der Output des Hamburger Labels Audiolith auch anders klingen kann, zeigt seit vergangenem Jahr die „Stiff Little Spinners“-Compilation-Reihe. Die Nummer 2 ist gerade erschienen.
Es war im November 2011, als unter dem Stiff Little Spinners-Banner die weniger aufgekratzten Tracks der Audiolith-Acts eine eigene Plattform fanden. Und auch der zweite Teil der Compilation-Reihe hat seine kuratorische Heimat teilweise in Leipzig – dank der beiden Wahl-Leipziger Krink und Gimmix. Das Line-up ist nahezu identisch, auch im Sound knüpft „Vol 2“ an das Debüt an.
Bis auf Torsun von Egotronic, der mit seinem Polka-Techno-Track „Brrhuakka“ den Sprung an den Audiolith-Tellerrand aber nicht so recht schafft. Überraschung der EP ist Kalipo. Sein „Millionaire Of Love“ pendelt so eigen zwischen Melancholie und aufgedoppelter Bassline. Irgendwie noch hörbar an Audiolith angedockt, aber doch davon losgelöst. Aber eben auch noch nicht im klassischen House angekommen.
Rampue, Gimmix, Krink und Mendoza sind da tiefer drin verwoben. Mit warm schiebenen Bässen, sich durchaus episch aufbäumenden Synth-Harmonien und viel Soul in den Vocals. Überhaupt gewähren alle den Vocals sehr viel Raum. Daran angeknüpft natürlich der Pop-Appeal. Sehr toll im Detail übrigens noch Rampues Disko-Lässigkeit in „Get Back“. Würde er auch in Leipzig leben, müssten M.ono, Luvless und Martin Hayes ihren Artist-Stamm für Rose Records erweitern.