Ein dreiviertel Jahr ist es her, dass Filburt den damaligen Freezone-Laden verließ. Anscheinend ein guter Zug für sich als Producer, DJ und Labelbetreiber.
Raus aus der Ladenroutine, rein ins pralle Künstler-Dasein. Etwas überspitzt, klar. Aber seit letztem Herbst konzentriert sich Filburt mehr um Auftritte – ob solo oder mit Good Guy Mikesh –, tritt immer öfter auch als Solo-Producer in Erscheinung, knüpft neue Netzwerke und gründete soeben mit Ron Deacon ein weiteres Label – RDF Music. Unter dem Kürzel traten sie bereits auf der letzten O’RS-Platte auf.
Die erste „Code EP“ gibt nun einen weiteren Einblick in die gemeinsamen Jam-Sessions. Zwei sehr unterschiedlich temperierte Tracks. „1204“ beinahe beängstigend episch, gerade im mittleren Teil brandet eine gehörige House-Rave-Welle auf. Durchaus gewagt. „2203“ dann wesentlich gedrosselter und analoger klingend. Feinfühliger arrangiert und durch die tiefen Vocals auch irgendwie amerikanisiert – im ganz positiven Sinn.
Die Schweizerin Timnah Sommerfeldt nahm sich dieses Stück noch einmal an und brachte ein deutlich fiepigere Stimmung rein. Auch wenn das Tempo ähnlich bleibt. Die Strings strahlen erst ganz hell, später verdunkeln mächtige Synths den Sound. Die Reise von RDF sei noch offen, so Filburt.
Bei O’RS ist die Reise ebenfalls offen. Überraschenderweise ist die vierte EP „O’RS 1800“ eine Split-EP mit Break The Surface. Quasi die Erfüllung eines lang gehegten Traums für Break The Surface-Betreiber Metasound. Immerhin sei die Haptik eines Vinyls doch nicht zu unterschätzen.
Filburt gewährt auf seiner Seite den Platz für zwei Debüts: Marbert Rocel-Mitglied Panthera Krause veröffentlicht nämlich erstmals solo und für die Augsburger Dominik Marz & Leon Holstein ist die „O’RS 1800“ ebenfalls das erste Lebenszeichen, bevor sie demächst auf Pastamusik eine eigene komplette EP bespielen werden. Krause ist in seinem House-Verständnis ähnlich ausgerichtet wie Ron Deacon und Filburt. Analog-warme, hoch musikalische Deepness, etwas Soul zwischen den Tönen.
Die beiden Augsburger sind deutlich poppiger bei ihrem „You Know It’s True“. Fast theatralisch aufgeladen mit den choralen Momenten. Dazu aber auch klare Disko-Einschübe. Die Spannung zum Schluss hat etwas sehr einnehmendes.
Auf der Break The Surface-Seite dann zwei neue Tracks von Metasound & Lucius14. Wieder mit starker Funk-Note. Gewohnt vielschichtig und mit Lagerfeuer-Charme aufgebaut, aber mir wird das zunehmend zu brav. In der Digital-Version legen Break The Surface noch drei weitere Tracks obendrauf. Und da geht es erstaunlicherweise aufgeräumter zu. Großer Tipp hier „Sweetest Ting“ mit seinen hintergründigen Disko-Anleihen. Wo sind aber die neuen Künstler bei Break The Surface?
Break The Surface Website
Filburt Facebook
Ron Deacon Facebook
Metasound Facebook
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