Erst silbermeliert, nun lila – Avida Music, das Label von Marco Marset hat die zweite EP veröffentlicht. Von zwei Jungs, die zwischen den Flüssen leben.
Eisenhüttenstadt ist damit gemeint, die Heimat des Duos Cajuu. Noch nie vorher gehört, aber bei Soundcloud haben sie immerhin über 13.000 Follower. Eisenhüttenstadt ist nicht sonderlich groß, und so gehören sie auch zum dortigen Label Kleinstadtfeeling auf dem Mittagskind schon zu einer EP kam.
Nun aber zurück zu Avida Music. Ein Label, das sich einerseits der Deepness verschreiben mag, sich andererseits bisher eher an den ravigen Ausläufern des Tech-House bewegt. Cajuus „Whispering“ ist eine eindeutige Rave-Ansage, im zu effekterheischenden Sinne. Insofern verwunderlich, weil das Duo bei den anderen Tracks auf Soundcloud wesentlich zurückgenommener klingt.
Wie bei der ersten Avida-EP ist auch hier wieder ein namhafter Producer als Remixer eingeladen. Nach Tolga Fidan nun der Rumäne Mihai Popoviciu, der dem Original die raumgreifende Fülle im Sound nimmt. Entschlackter, perkussiver, leider nicht retten könnend.
Als Digital-Bonus geht auch Label-Chef Marco Marset an „Whispering“. Er zieht die Rave-Chords weiter ins Dunkle, bleibt dem Großraum-Vibe aber treu.
So richtig ist mir nicht klar, wo Avida Music eigentlich hin möchte. Okay, selbst die einst roughen Briten wie Scuba und sein Hotflush Recordings holen zunehmend weiter aus mit ihren Tracks. Aber da findet sich meist doch ein Bruch in eine bestimmte, abwegige Richtung. Die höre ich auf „Whispering“ allerdings nicht.