Moon Harbour hat sich mit der Zeit immer mehr für Minimal und Techno geöffnet oder, wie sie es selbst beschreiben, „einer stärkeren Funktionalität, ohne die Komplexität und Wärme zu verlieren“. Diese Suche nach komplexer Funktionalität ist auch auf „Inhouse Vol. 3“ zu hören.
Wirkliche Seele findet sich dagegen nur in wenigen Momenten. Zwischen trocken-monotonen und tribalistisch nach vorne drängenden Tracks lassen sich zwar viele interessante Elemente entdecken, aber in ihrer Ganzheit kann die Compilation kaum fesseln. Auf der Vinyl-Version, die neue Stücke versammelt, hinterlässt einzig Dot einen wirklich euphorisierenden Eindruck. Der Israeli ist ein Beweis dafür, wie international Moon Harbour inzwischen geworden sind.
Dies gilt auch für den Dänen Martinez, der ebenfalls auf der Compilation vertreten ist und der für die CD-Version einen DJ-Mix aus neuen und älteren Moon Harbour-Stücken aufgenommen hat. Wäre schön, wenn Moon Harbour beim Spagat zwischen Klassischem und Neuem auch bald sein Herz wiederfinden würde.
(Erstveröffentlichung im Kreuzer 0409)