Sind wirklich schon zwei Jahre vergangen seit der letzten Mod.Civil-Platte? Unglaublich. Aber sie sind nicht weg, wie die neue EP beweist.
Ich musste eben noch einmal nachschauen, tatsächlich liegt der zweite Teil der „Funktionen“-Reihe knapp zwei Jahre zurück. Auch live haben sie sich rar gemacht in der letzten Zeit. Umso freudiger das Wiederhören, und umso überraschender im Fall von „Distanz“.
Denn die drei Stücke zeigen, dass der UK Bass- und Footwork-Sound nicht spurlos an Mod.Civil vorübergegangen ist. Wunderbar vertrackte Beats, verspulte Basslines und Arrangements, die geradezu vor Spiel- und Experimentierfreude bersten.
„192km“ hält am ehesten noch Kontakt zur sonst spürbar angerauten House-Deepness der beiden. Vielleicht auch, weil er im Gegensatz zu den anderen zwei Stücken aufgeräumter klingt. Doch selbst hier nimmt der Bass eine Menge Raum ein. „10h2m“ ist dagegen der große Befreiungsschlag. Raus aus der House-Falle. Ohne Anbiederung, dafür mit einer erstaunlich rotzigen Lässigkeit. Etwas dunkler und fordernder schließlich „1014km“ – aber irgendwie kommt mir die Bassline bekannt vor.
Bestimmt sind diese Stücke nur ein Abstecher, keine grundlegende Neuausrichtung. Aber sie machen deutlich, dass Mod.Civil Lust auf Neues haben, sich auf Wandlung und Wagnisse einlassen. Und dass sie nicht einfach an dem Punkt weitermachen, an dem sie uns vor zwei Jahren zurückgelassen haben. Große EP, die mutigste der beiden auf jeden Fall.
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