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New In-Redaktion
Die New In-Redaktion hört sich durch den Bandcamp-Dschungel und sucht die spannendsten Leipzig-Releases heraus – aktuell sind das David, Nils und Jens.

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„Mapping Music“ – Leipziger Jazztage 2025

09. Oktober 2025 / Kommentare (0)

Es ist wieder soweit – die Leipziger Jazztage gehen in eine weitere Runde. Und auch in diesem Jahr gibt es wieder einige Artists, die sich abseits vom klassischen Jazz sehr frei mit elektronischen Sounds oder anderen spannenden Querverbindungen beschäftigen. Hier sind unsere fünf Highlights – es gibt auch Gästelisten zu gewinnen.

Vom 11. bis zum 18. Oktober 2025 finden die 49. Leipziger Jazztage statt. Wieder mit einem sehr breiten Blick auf das, was zeitgenössischer Jazz international derzeit zu bieten hat. In elf Leipziger Locations über 25 Events statt. Erstmals gibt es dieses Jahr auch ein Experimental-Labor in der Galerie KUB. An drei Terminen soll hier ein Spielraum entstehen, in dem Innovation, Risiko und Unfertiges ausgelotet werden können.

Das Motto der diesjährigen Jazztage ist übrigens „Mapping Music“. Damit einher gehen unter anderem die Frage: „Wie kann man einerseits Musik abstrahieren, notieren und verbildlichen? Wie kann anderer
seits Musik aber auch selbst zur Projektionsfläche für die erlebte Welt werden, die uns Dinge auf andere Weise sinnlich erfahren und damit auch begreifen lässt?“

Auch in diesem Jahr haben wir wieder fünf Highlights aus dem gesamten Programm herausgefiltert. Hier sind sie mit ein paar Hörbespielen und Gästelistenplätzen. Wir sind etwas kurzfristig dran, deshalb beeilt euch mit euren Mails 😉

12.10.2025, 20:00 Uhr || Dalla Torre/Joussein/Zöschg, || Galerie KUB

Wie fügen sich akustische Eindrücke zu einer raumgreifenden Atmosphäre zusammen?  Gemeinsam begeben sich Delphine Joussein, Laura Zöschg und Damian Dalla Torre in der Galerie KUB auf einen akustischen Grenzgang mit experimentellen Soundscapes zwischen Ambient und Noise, um eine Antwort auf diese Frage zu geben. Ausgangspunkt der Meditation wird die Idee eines Bergspaziergangs sein – vor allem aber wird es darum gehen, räumliche Dimensionen zu testen. Was ist Nähe, was ist Distanz? Welche expansive Kraft entfalten Soundlandschaften im Raum?

In Kooperation mit dem Südtirol Jazzfestival kommt es nun zum ersten Mal in dieser Konstellation zu einem Konzert dieser drei außergewöhnlichen Musiker:innen. Delphine Joussein hat in den vergangenen Jahren die akustischen Grenzen ihres Instruments – der Flöte – maßgeblich in eigenen Kompositionen weit hinausgeschoben und damit kritische Anerkennung in höchstem Maß geernet. Laura Zöschg ist studierte Vokalistin und sorgt seit einigen Jahren mit experimentellen Gesangskompositionen für Aufsehen. Und Damian Dalla Torre ist spätestens seit seinem 2024 erschienenen, vom The Guardian als „Best Contemporary Album“ gekürten „I Can Feel My Dreams“ kein Geheimtipp mehr; schon gar nicht in Leipzig – wer mehr erfahren will, kann hier unser Interview mit ihm lesen, oder hier in unsere letzte Folge unseres New In Radios einzoomen, in dem wir uns näher mit seinem jüngsten Release „Lüften“ beschäftigen.

>> Good Note: Für dieses Konzert verlosen wir 2×2 Gästelistenplätze. Bitte schreibt uns bis 10.10., 11:00 Uhr eine Mail an dance @ frohfroh.de mit dem Artistnamen. Die Gewinner:innen erhalten eine E-Mail.


13.10.2025, 22:30 Uhr || Sheen Trio || Neues Schauspiel Leipzig

Die iranische Musikerin Shabnam Parvaresh und ihr Sheen Trio spielen einen rockigen, jazzigen und treibenden, teils experimentellen Sound an Gitarre, Bassklarinette und Drums. Die Gitarrenriffs klingen teilweise nach Post-Hardcore à la Refused oder Shellac.

Die Bassklarinette der iranischen Komponisten und Namensgeberin des Sheen Trios (Sheen ist der sechste Buchstabe des persischen Alphabets und gleichzeitig der erste Buchstabe ihres Vornamens) fügt sich klanglich perfekt zwischen die messerscharfen Gitarren-Riffs und die Drums. Mal treibend nach vorne, mal destruktiv experimentell. Sicher keine leichte Kost, aber sehr spannend. Zumal sich der kulturelle und musikalische Hintergrund von Parvaresh auch in der Musik des Sheen Trios widerspiegelt. Sie begann ihre Karriere im Teheraner Symphonie Orchester und kam für ein Jazz Studium 2014 nach Deutschland.


15.10.2025, 22:00 Uhr || Arthur Kohlhaas Feedback Loop / Ganna feat. Laura Robles (Doppelkonzert) || Werk2

Feedbacks und Loops – das klingt schon mal nicht nach verspielter Jazzmusik, sondern lässt eher Assoziationen zu anderen Genres zu. Und deshalb ist der Name des Leipziger Projekts Arthur Kohlhaas Feedback Loop tatsächlich Programm. Die allesamt jazz-geschulten Musiker möchten die Grenzen verschieben. Ihre erste EP entstand im Studio und nicht als Live-Projekt. Und hier wurden Takes und Instrumentenspuren „aufgeschichtet“. Drums, Bass, E-Piano und Synths. Ihre Musik erinnert bisweilen weniger an Jazz, als an Produktionen vom UK-Label Warp oder von Kamaal Williams. Live sicher eine spannende und packende Angelegenheit, zumal die Musik aus dem Studio- in den Live-Kontext rückbefördert wird.

Einen schönen Kontrast liefert an diesem Abend die Musik von der Berlinerin Ganna – angekündigt als „anspruchsvoller Pop-Sound der gefeierten Vokalistin“. Und das kann man durchaus mal so stehen lassen. Die elektronisch produzierte Musik harmoniert wundervoll mit den Stimm-Loops und der Mehrstimmigkeit in den Vocals. Leichte Björk-Assoziationen werden geweckt. An diesem Abend tritt Ganna mit einem Special Guest an der Cajón auf.


17.10.2025, 23:59 Uhr || Arnold/Martin/Rom || Moritzbastei Oberkeller

Drei Namen, die jazz-interessierten Menschen aus Leipzig auf jeden Fall etwas sagen könnten, ja müssten! Hans Arnold ist Schlagzeuger, Pianist und Klavierbauer. Er interessiert sich insbesondere für die Klänge des E-Pianos und der perkussiven Klangelemente und hat uns bereits eine tolle EP und eine Solo-LP auf dem Leipziger Label Teleskop beschert. Perkussive Sounds dürfen dabei auch gerne einmal von Holzstücken kommen (Fun-Fact: Er spielt auch in einer Combo namens Holzig). Der Sound von Arnold bewegt sich dabei im Spannungsfeld von Ambient, Jazz, Pop und experimentelleren Klangformen.

Das bekannteste Projekt von Markus Rom dürfte Oh No Noh sein. Ein Mann, seine Gitarre und diverse, teils selbstgebaute Roboter, die live alle möglichen perkussiven Elemente ansteuern. Zusammen mit Philipp Martin (Mitglied von Glotze) betreibt Markus übrigens auch noch das Minimal-Music- und Ambient-Projekt Die Andacht. Hierbei beschränken sich die beiden Musiker tatsächlich nur auf Bass und Gitarre. Sie zeigen, was alles möglich in solch einem reduzierten Set-up ist.

An diesem besonderen Abend performen die drei Musiker und Freunde zusammen Stücke von Hans Arnold, Oh No Noh und Die Andacht. Eine seltene Gelegenheit, die drei dabei zu belauschen.

>> Good Note: Für dieses Konzert verlosen wir 2×2 Gästelistenplätze. Bitte schreibt uns bis 10.10., 11:00 Uhr eine Mail an dance @ frohfroh.de mit dem Artistnamen. Die Gewinner:innen erhalten eine E-Mail.


18.10.2025, 23:00 Uhr || Salomea, DJ Allynx || Werk2

Rebekka Salomea macht Pop, der sich nicht festnageln lässt. Mit ihrer Band changiert sie mühelos zwischen R’n’B, Jazz, Hiphop, elektronischen Einflüssen – und schafft damit Sounds, die in Clubs genauso zünden wie auf Jazzfestivals. Live treffen weiche Autotune-Vocals auf flirrende Beats, Sample-Spielereien und immer wieder: Querflöte. Ein Instrument, mit dem Salomeas musikalische Reise einst begann. Heute ist sie Sängerin, Produzentin und kreative Vordenkerin, die auf Instagram intime Einblicke in ihren Schaffensprozess teilt. Ihr aktuelles Album „Good Life“ erzählt mit Archivmaterial und 90s-Vibes persönliche Geschichten – tanzbar, träumerisch und unkonventionell. In Leipzig ist sie live mit ihrer Band zu erleben – im Anschluss gibt es ein DJ-Set von DJ Allynx.

>> Good Note: Für dieses Konzert verlosen wir 2×2 Gästelistenplätze. Bitte schreibt uns bis 10.10., 11:00 Uhr eine Mail an dance @ frohfroh.de mit dem Artistnamen. Die Gewinner:innen erhalten eine E-Mail.

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