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Christoph
Christoph mag es, wenn es breakig und verspielt klingt. Nicht zu gerade. Als Kid Kozmoe legt er auch auf. Und heimlich produziert er eigene Tracks. Aber pssst.

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Geschafft: OverDubClub auf Vinyl

18. März 2015 / Kommentare (0)

Der OverDubClub kann die Sektkorken knallen lassen: Das Crowdfunding für eine auf Vinyl erscheinende Bestandsaufnahme des Leipziger Producer-Stammtischs wurde erfolgreich abgeschlossen.

Wir erinnern uns: 4.500 Euro wollten Initiator Filburt dafür zusammenkratzen. Optimistischerweise wurde die Record-Release-Party schon vor Ende des Crowdfundings angekündigt, aber nun sollte es am Freitag in der Distillery keine langen Gesichter geben.

Das Zittern hat sich gelohnt: Zwölf größtenteils entspannte Instrumentals erwarten uns auf den ersten beiden Seiten, zwei Live-Jam-Sessions auf der dritten und vierten. Neben einigen bereits aus dem Resistant Mindz-Umfeld bekannten Namen wie Duktus spült der OverDubClub auch weniger präsente Talente an die Oberfläche. Das ist angesichts der Masse an House- und Techno-Releases in Leipzig sehr erfreulich.

Vielleicht gar nicht so erstaunlich ist, wie gut die zwölf Tracks miteinander harmonieren. Die Nähe der Produzenten trägt da sicherlich seinen Teil bei. Offensichtlichste Grundlage ist bei allen dabei HipHop, das Ergebnis ist entsprechend unverkopft, lässig und aus dem Bauch heraus.

Erfrischend, dass man sich auf Höhe der Zeit bewegt statt nostalgisch 90er-Jahre-Boom-Bap-Beats nachzubauen. Stattdessen sind gerade die ersten Tracks leichtfüßige Updates. Gleichzeitig biedert man sich trotz aktueller Einflüsse nicht einfach erfolgreichen Trends an: Tracks wie „Du bist nur ein Local“ und „Drive“ spielen mit housigen Grooves ohne sie zur bestimmenden Zutat zu machen.

Aus „Scudici“ hätte in anderen Händen vielleicht auch platterer Trap werden können und „A Good Thing„ ist für die echte Gangsta-Pose zum Glück zu quirlig. Kleine Höhepunkte sind für mich „When Yoyu„ mit seinen von Hyperspeed-HiHats begleiteten Streicher-Samples und das funkige, trockene „Myschkin“.

Die beiden Live-Jam-Sessions sind dann noch das Schlagsahnehäubchen auf der Stammtischtorte – mitsamt „Wo sind die Kekse“-Samples! – und bereiten mir ein schlechtes Gewissen, tatsächlich jede dieser Sessions bisher verpasst zu haben.

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