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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Daniel Stefanik „In Days Of Old Pt. II“ (Kann Records)

06. September 2011 / Kommentare (2)

Da ist er nun also, der zweite Teil von Daniel Stefaniks Auseinandersetzung mit seinen musikalischen Wurzeln. Sie kommt im richtigen Moment, denn ab dem nächsten Jahr dürfte einiges anders werden.

Es ist keine Neuigkeit, dass in Leipzig etwas entsteht und beharrlich wächst. Für Daniel Stefanik steht 2012 der nächste Schritt an. Dann nimmt ihn Sven Väth in sein Cocoon-Konglomerat auf – sowohl was das Booking betrifft, als auch seine Veröffentlichungen. Ein Album ist für das nächste Jahr beispielsweise geplant. Erste Cocoon-Luft konnte er bereits im letzten Jahr mit seiner „Nocturnal EP“ schnuppern. Mal sehen, wie sich die unmittelbare „Nachbarschaft“ zu Ricardo Villalolobos auf den künftigen Sound von Daniel Stefanik auswirken wird.

Doch zurück in den September 2011. Seine zweite EP auf Kann Records erweitert die „In Days Of Old“-Reihe um drei weitere Stücke. Es sind neue Stücke, die nicht in der selben Session entstanden sind, wie die ersten drei. Doch sie vermitteln einen ähnlich entspannten, sich treiben lassenden Eindruck. Mit viel Wärme und viel Zeit, um sich ausleben zu können.

„Four“ nimmt sich fast elf Minuten, um mit einem elegant schiebenden House-Fundament unterschiedlich versponnene Sounds umher geistern zu lassen. Ganz unaufgeregt. In der fast schwebenden Weise erinnert „Four“ an „Reactivity 03“ von seinem Debüt-Album. Das mäanderte auch so vor sich hin – allerdings in ein dichtes Dub-Gewand eingehüllt.

„Five“ zeigt Stefaniks Faible für Electronica – zum Glück hat er Warp vor vielen Jahren entdeckt. Hier dominiert keine Bassdrum das Geschehen, sondern versunken flirrende Sounds. Wunderbar, dass er auch diesem Stück so viel Zeit einräumt. Dadurch wird es nicht zum bloßen Interlude einer Club-Platte. Es erhebt sich vielmehr zu einer eigenständigen Facette, die der EP sehr gut tut und die nebenbei auch die Qualität von Kann Records widerspiegelt, in dem es als Label so etwas zulässt.

„Six“ ist vielleicht das direkteste Club-Stück. Jedoch nur, was die Schärfe der Rhythmik und die sich ganz dezent aufbäumende Dramaturgie angeht. Für die Peak Time ist es zu verwoben. Toll hier, wie sich die Sounds über einen langen Zeitraum hinweg unterschiedlich heraus schälen. „Blues“ steht in der iTunes-Genre-Bezeichnung, aber das Augenzwinkern dahinter trifft die durchaus introvertierte Weise der drei Stücke doch irgendwie.

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CommentComment

  • Richard / 06. September 2011 / um 15:37
    Heißes Eisen. 'Four' und 'Five' kann man sich ja auch direkt bei Kann anhören.
  • Chris Rusak / 06. September 2011 / um 15:24
    Ausgezeichnet. Bitte kommen sie nach USA.

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