Mod.Civil auf dem Berliner Label Ornaments – damit ist eine wohlige Erinnerung verbunden. Mit der neuen EP wird sie bestätigt.
Vor knapp vier Jahren holperten sich die beiden „Op.cit“-Tracks auf Ornaments tief in mein Herz. Es sind rückblickend die stärksten Tracks von Mod.Civil gewesen – obwohl diese Ranking-Sicht bei den beiden nicht funktionieren kann. Denn Mod.Civil haben in all den Jahren nie an Spannung verloren, auch wenn sich ihr Sound längst verfestigt hat. Mit Ausnahme der „Distanz“-EP.
Dennoch hing ich bislang besonders an der ersten Ornaments-Platte. Erhöhte Erwartungen also. Der Nachfolger auf dem Berliner Label bringt vier neue Stücke hervor. Und „Opto Watts“ knüpft sogar nahtlos an die charmant stolpernde House-Freude von „Op.cit“ an. Druckvoll, mit hintergründiger Poesie und einem verspielt-durchleiernden Sound.
Ungewohnt sleek dagegen „Loop“, mit hell flimmernden Dub-Chords und kaum spürbaren Bassdrums. Sehr filigran, gerade im Kontrast zu „Opto Watts“.
Der Hit dieser EP ist aber „808 Session Part 1“. Natürlich wegen der matschigen Claps und den sich hinein steigernden Strings-Fanfaren. Aber erst recht wegen des kurz auftauchenden Mini-Vocals. Eigentlich überhaupt nicht der Rede wert, doch es schafft auf so reduzierte Weise einen Pop-Appeal in das Stück.
„Sunbeam“ entfaltet zum Ausklang noch einmal jene spleenig angeraute Deepnes mit der Mod.Civil einfach immer kriegen. Immer. Ein guter Start in die Woche.