Der Mix- und Podcast-Dschungel wird jeden Tag dichter. Zwei Ausgaben sind mir im Oktober aber besonders hängengeblieben.
Einmal KCs Hommage an Daphne Oram, eine britische Komponistin und Toningenieurin, die für die Anfänge der elektronischen Musik einige Wege mit geebnet hat. Von 1925 bis 2003 lebte sie und arbeitete bei der BBC. Später entwickelte sie die Oramics Machine, einen optisch steuerbaren Synthesizer.
Offtopic erzählte KC bei Ihrem frohfroh-Interview im letzten Jahr vom Besuch im Daphne Oram-Archiv in London. Der Mix mit ausgewählten Aufnahmen und Bearbeitungen von Andrea Parker und Daz Quayle ist nun ein erstes Ergebnis von KCs intensiven Auseinandersetzungen. Ein stiller mäandernder Listening-Mix mit historischer Dimension. In ihrem Blog Nevertrustcockrock gibt es eine ausführliche Erklärung zu Daphne Oram und KCs Mix.
Und dann noch Georg Bigalkes Podcast „45 Minutes Of Techno“. Bei der Ausgabe 35 ist der mittlerweile angelangt. Die Reihe hat es tatsächlich geschafft, sich als wohl-temperierte spezielle Sicht auf das aktuelle Techno-Geschehen zu etablieren.
Bigalke selbst steuert zum mittleren Jubiläum einen opulent-eigenwilligen Mix bei, der mit dem theatralischen „Lascia Ch’io Pianga Prologue“ aus Lars von Triers „Antichrist“ beginnt und sich unter wildem Vogelgezwitscher ganz langsam steigert. Dramaturgisch genau auf die 45 Minuten ausgerichtet. Schnell abonnieren, wenn es nicht schon geschehen ist.