Gerade drehen zwei Stuttgarter Filmstudenten einen Dokumentarfilm über lokalspezifische soziokulturelle Codes in den Szenen der elektronischen Musik. Auch Leipzig ist eine Station.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich jemand auf eine längere Reise durch das Land begibt und lokale Akteure der Elektronik-Szene interviewt. Vor einigen Monaten war es Alex Ketzer mit seinem Beyond Plastic-Buch, der in Leipzig bei Kann Records, Ortloff und R.A.N.D. Muzik vorbeischaute. Nun also Christian Gebert und Patrick Gängler aus Stuttgart, die gerade beide in ihrem Praxissemester sind.
In den nächsten Wochen und Monaten gehen die beiden mit kompletter Filmausstattung und einigen Ideen im Kopf auf Tour zu DJs, Label-Betreibern und Bookern nach Stuttgart, München, Frankfurt, Köln, Berlin und Hamburg.
In Leipzig waren sie bereits vor zwei Wochen und haben Filburt von O*RS interviewt und bei seiner Label-Nacht in der Distillery begleitet. Einen ersten Teaser daraus gibt es mittlerweile zu sehen.
Nicht uninteressant: „Housenation“ soll scheinbar keine dieser Szene-Romanzen werden, sondern möchte „musiksoziologische Codes“ und das Besonderheiten des Publikums ins Visier nehmen.
In der Stuttgarter Zeitung heißt es etwas konkreter: „Einerseits möchten wir herausfinden, ob die Szenen der verschiedenen Städte sich in Bezug auf Ausgeh- und Hörgewohnheiten sowie Mode ähneln oder unterscheiden. Andererseits möchten wir die Basis der jeweiligen Szenen erforschen. Hierbei achten wir besonders auf soziologische Kriterien wie Geschlecht, Alter und soziale Schicht.“
Gänzlich identisch werden die lokalen Codes sicherlich nicht sein. Ob sie aber so merklich voneinander abweichen? Irgendwann im Frühjahr oder Sommer werden wir es erfahren. Dann soll „Housenation“ fertig sein – sicher gibt es den Film dann auch in Leipzig zu sehen.