„No Chappi“ könnte der Slogan einer neuen Hunde-Bio-Futterbewegung sein? Es ist aber die neue herrliche Juno6-EP, die diesen Namen trägt.
Juno6 hat mittlerweile einen soliden Draht zur Jenaer Label-Institution Freude am Tanzen. „No Chappi“ ist seine dritte EP dort – nach „My Name Is Schultz“ und „Jentz Lutz“. Nicht mit eingerechnet die exklusiven Beiträge zu den FAT-Compilations der vergangenen Jahre.
Aber welches anständige House-Label möchte nicht gern einen soliden Draht zu Juno6 haben – hä? Seine organisch schwingenden Tracks sind so etwas wie die gute Seele eines jeden musikgeschichtlich beflissenen House-Floors. Noch dazu, da sie weitgehend ohne Computer entstehen und mit Ungeradem, auf dem Feld eingefangenem und viel viel Wärme daherkommen.
„No Chappi“ legt noch einmal an Tiefe zu, indem ein Großteil der Tracks so nahtlos Jazz-Bezüge in die hintergründig schiebenden Arrangements einbindet, dass man annehmen muss, Juno6 hätte mit einer kleinen Band im Proberaum gejammt.
No innovation, aber auch no chappi. Kein Fertigmix mit Ballast. Es ist ein ebenso beflissener wie leichtfüßiger Umgang mit House und Jazz, bei dem größter Wert auf Wärme im Sound und Herzen gelegt wird.
Eher laid-back bei „The Session“ und „Woe And Flatter“, dann wieder super tight bei „Hey There Buddy“ und nebenbei traumwandlerisch umher wankend mit „Rnapo Pina“ – letzteres Stück ist übrigens als Free Download erhältlich. Es gibt auf dieser EP auch ein Wiederhören mit „Tanger“, jenem sanftmütigem Opener der „Jentz Lutz“-EP.
Vier Jahre später ist das Stück nicht wieder zu erkennen. Erfrischend stolpernd der Beat, ungewohnt neurotisch einige der Harmonien. Ein Stimmungswechsel auf ganzer Linie, der der „No Chappi“-EP zum Ende hinaus noch einmal eine andere, etwas introvertierte Färbung verleiht.
Wo ist noch einmal die Bio-Ecke bei Fressnapf?
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