Das hat länger gedauert als gedacht – nun ist die zweite EP von pneuma-dor aber veröffentlicht. Mit Tracks des Berliners Snitch.
Ende 2014 ging es los mit pneuma-dor, einem Label, das sich zuvor schon als Party-Reihe einem experimentellen Zugang zu elektronischer Musik im Allgemeinen widmete. Mit dem düster-schweren Debüt von Corecass legte pneuma-dor sehr viel versprechend vor. Dann dauerte es über ein Jahr bis zur Nummer 2. Doch nun ist sie da – mit zwei Stücken des Berliner Techno-Producers Snitch.
Und sein Sound auf „The Uncertain Machine“ ist geprägt von einer brachial einschlagenden Bassdrum sowie einer tiefschwarzen Grundatmosphäre. Eine maschinell und bedrohlich klingende Dystopie, die auch beim Cover-Artwork zelebriert wird. Bis auf den Anfang des Titel-Tracks ist da kein Raum für Harmonien. Dafür scharf peitschende oder rasselnde HiHats und Claps, kurz aufflackernde kalte Sounds. Aber auch eine unglaubliche Dynamik bei „The Uncertain Machine“ durch den breakigen Techno-Ansatz und ein mitzerrend-gerader Sog bei „Corax“.
Die beiden Remixe bilden da einen äußerst schlüssigen Gegenpart, indem sie die Härte herausnehmen. Der Berliner Experimental Techno-Held Bill Youngman entschlackt die breakige Dynamik und ergänzt sie um hell – wenn auch unterkühlt – schimmernde Synth-Flächen. Black Nakhur, der hier nebenbei erstmals als Producer auftritt, konzentriert sich mehr auf einen filigraneren Beat mit weicher federnden Bassdrums und weniger scharfen Claps – die düstere Atmosphäre bleibt, nur die Sogwirkung nicht ganz. Dennoch zeigt „The Uncertain Machine“ wie gelungen das Zusammenspiel aus Original und Remix sein kann. Großer Tipp.
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