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Ayke
Ayke hat uns kurz mit einigen schönen Texten unterstützt. Dann hat er die Noisey-Redaktion geleitet und arbeitet heute als freier Journalist.

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Daniel Stefanik „In Days of Old Pt.1“ (Kann Records)

17. Februar 2010 / Kommentare (4)

Während sich Daniel Stefanik auf seinem Debüt-Album „Reactivity“ vor allem dem Dub verschrieben hatte, zieht es ihn auf „In Days of Old Pt.1“ vollends Richtung House. Und, um es schon einmal vorweg zu nehmen, was dabei herausgekommen ist, ist grandios.

„#one“ baut nicht groß auf. Im Gegenteil, jegliche die EP einleitende Funktion geht dem Track ab: Geschwindigkeit, Bass, Deepness, alles ist sofort absolut da und deshalb sofort absolut fesselnd. Bevor die Fessel in Eintönigkeit abzugleiten droht – und das droht sie nach zwei Minuten – macht Stefanik etwas Tolles: Durch eine langsam einfadende, sphärische Melodie in den unteren Mitten gibt er dem bis dahin eiskalten Stück eine gewisse Wärme – ohne dabei im Geringsten an Druck zu verlieren. Die hintergründigen Vocals verstärken diesen Effekt noch und offenbaren scheu das Hitpotenzial von „#one“.

Auf der B-Seite fällt dann als erstes die Temposteigerung auf, weniger sphärisch und dafür rhythmisch vertrackter klingt „#two“. Mit seinen Breaks und den bestimmenden Höhen ist es komplett auf Tanzflächeneuphorie ausgelegt.

Mit „#three“ schließt sich dann allerdings die Klammer, die auf der A-Seite geöffnet wurde. In der Geschwindigkeit gedrosselt, ist dieser Track wieder vielfach housiger und melodiöser als „#two“. Auch der Aufbau ist „#one“ ähnlich: Mit trockenen Beats zu Beginn und einem einfadenden Thema, wechselt das Stück ebenso noch einmal seine Richtung. Wie Gummibälle lässt Stefanik einzelne Akkorde auf dem Beat hüpfen, auf und ab.

Springen sie einmal aus der Spur, werden sie vorsichtig mit sanften Melodienetzen wieder eingefangen. Je höher die Akkorde springen, desto tanzbarer wird das Stück, ganz am Ende legt der Beat bewusst noch einen drauf, im Rhythmuswirrwarr verschwinden die springenden Akkorde fast unbemerkt.

„In Day of Old Pt.1“ soll laut Promotext ein Tribut an die Musik sein, die Daniel Stefanik selbst beeinflusste. Das lässt sich in Vorbilderliste auf seiner Myspace-Seite auch nachvollziehen. Aber beim Hören wird vor allem etwas anderes klar: Daniel Stefanik hat inzwischen ein außergewöhnliches Niveau erreicht. Das hier ist perfekter House.

Daniel Stefanik Website
Kann Records Website
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CommentComment

  • hingugger / 01. März 2010 / um 20:03
    @ich: ein einfacher blick auf den titel hätte diesen kommentar echt erübrigt. wie dem auch sei, ich finde sie richtig gut. schön, dass auch mal wieder etwas aus leipzig in der groove erwähnung findet. auch wenn es "nur" eine top 3 platzierung in den charts ist.
  • alex / 24. Februar 2010 / um 17:19
    "in days of old" > ist auch n bissl als daniels blick zurück auf seine eigenen einflüsse enstanden. nix neu, haste recht...dass das nun so abgefeiert wird, haben wir auch so nicht erwartet.natürlich freut man sich.
    danke fürs feedback!
    k-boys
  • ICH / 23. Februar 2010 / um 16:29
    also kann hat wirklich klasse bewiesen bei den letzten releases und auch dieses hier ist gut... solide und ... gut.. mehr nicht!

    die tracks erinnern mich zu sehr and M&G oder Mike Huckaby, zu oldschool, zu schonmalgehörtunddavonhabichschonnemengeimschrank-mäßig!
    trotzdem: super tighte produktion, deepe tracks, alles top.. aber es klingt vergangenheit und thematisch nach Erinnerungen, aber nicht nach Blick nach vorn... wie auch immer!
  • Jens / 19. Februar 2010 / um 14:39
    Platz 3 in den Groove-Charts. Allerhand.

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