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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Praezisa Rapid 3000 „Mandy sagt: ‚Das ist Naturmusik!’“ (Doumen)

06. April 2010 / Kommentare (0)

Besser spät als nie. Im Fall dieser Platte ist die Verspätung jedoch beschämender als bei anderen. Denn sie ist eine dreifache Überraschung: sie ist von einem neuen Label, einer spannenden Band und die wohl skurrilste Platte des Leipziger Frühjahrs.

Es ist alles noch im Vagen bei Doumen. Auf der Myspace-Seite ist von einem Projekt die Rede, das noch kein Label ist. Allerdings liegt hier eine echte 12“ mit der Startnummer „00“ vor. Nebenbei: Kann Records starteten auch mit einer Doppel-Null-Nummer. Heute tragen sie Lorbeeren.

Doumen ist ein Kind der HW-Massive-Crew, die ja bekannt für ihre musikalische Offenherzigkeit ist – House, Dubstep und Electronica macht der jungen Party-Crew gleichermaßen Freude. Und so klingt auch die erste Praezisa Rapid 3000-EP. Drei Musiker mit unterschiedlicher musikalischer Sozialisation kommen hier als Band zusammen. Ja, als Band. Kein Producer-Trio, sondern eine Band mit Instrumenten und Live-Appeal.

Der kommt auch immer wieder durch, genauso wie zahlreiche Verweise auf andere Bands und Musiker. Bei „Candy Mountain“ schimmert zum Beispiel die beseelte Leichtigkeit von International Pony durch, sicherlich auch durch das gefilterte Vocal und den gedrosselten House-Beat.

Im Remix von Good Guy Mikesh & Filburt weicht diese Leichtigkeit einer melancholischen Disco-Eleganz – herrlich die runter gedrosselte Stimmung. Bei „Jukeblox“ schielen die Drei dann zu Four Tet. Ein Track, der nahtlos zwischen echten Instrumenten und Electronica, Naivität und süßer Melancholie hin und her switcht.

„From Sexy Clips To Arequipa“ ist schließlich der wohl eigenständigste Track auf dieser EP. Da fällt mir keine so direkte Referenz ein. Außer vielleicht einige Momente, wie die hintergründigen Detroit-Flächen, die immer wieder wärmen. Ansonsten ist dies scheinbar durch und durch Praezisa Rapid 3000 – vielschichtig, intuitiv, dezent treibend und mit einem sympathischen Augenzwinkern.

Dieses Augenzwinkern kommt bei den Skizzen „Stippvisite bei der Praezisa Hausverwaltung“ und „Back In Those Days (When Rendern Was Gratis)“ noch deutlicher zur Vorschein. Müsste nicht unbedingt auf der EP sein. Aber die anderen vier Stücke überstrahlen alles, vielleicht sogar diesen Frühling.

Aber wer ist eigentlich Mandy? Und was ist Naturmusik?

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