Ein neues Label ist in Leipzig geboren: Long Vehicle. Mit einem fetzigen Artwork, einem Track, der jetzt schon Kult ist, und drei frischen Künstlern hat Sevensol das neue Imprint mit der ersten Platte gelauncht.
Mit Tim Schlockermann und Mbius (die wir beide schon mal rezensiert haben) hat Sevensol zwei junge Künstler aus (bzw. based in) Leipzig auf die Platte geholt; mit Harry Wills einen, der sowohl in Deutschland als auch der UK etabliert ist. Vielleicht ist es ausschließlich das Ziel des Labels, Künstler zusammenzuführen, die musikalisch harmonieren – und das ist auch gelungen. Vielleicht aber auch ist ein weiteres Ziel, eine Connection über Leipzigs Grenzen hinaus zu konstituieren. Wenn ja, dann ist das anscheinend auch gelungen. Sevensol hat Geschmack, das ist kein Geheimnis.
Wir hören mal rein.
A1 – Sloshed
Treibend, lässig, clean. Acht Minuten lang schwebt Sloshed vor sich hin und schafft, wie auch die B2 später, den perfekten Spagat zwischen Minimal und House. Die tiefen Kicks, die sonst so charakteristisch für die Tracks von Artist Harry Wills sind, rücken diesmal in den Hintergrund, die charmanten, melodiösen Elemente dafür nach vorn.
Ein Traum zum mixen, sag ich euch. Zwei Wörter: easy going.
B1 – Locked
Na na na, na na na na na…na wenn das mal kein Trakt II Banger werden dürfte! Los geht der Track nach einem housey Percussion-Intro mit der Kylie Minogue Melodie, die wahrscheinlich nie in Vergessenheit geraten wird.
Ja, die Kylie Minogue Melodie. And I can’t get her out of my head. Booty Killer, Hefeweizen Spiller und House Thriller all in one. Ein wunderbar komplexer Track, der sich steigert und steigert, und der so leicht zu feiern ist. Gemacht für alle Dancefloors und Raver, die was von House halten – Tim Schlockermann has done it again.
B2 – Helge Nuch
Nahtloser könnte der Übergang von der B1 zur B2 nicht sein. Mbius, ebenfalls local hero durch und durch, rundet die Platte mit einem super groovy Track ab.
Der Track baut, wie sein Vorgänger eben, Minute für Minute Tiefe (und vielleicht sogar eine gewisse Melancholie?) auf. Zwar erkennt man die Minimal-Elemente, die sehr typisch für den Mbius-Style sind – mühelos eingefädelte, verspielte Sounds – es stößt diesmal aber eine besondere Energie dazu, unterstützt von atmosphärischen Pads.
Tipp, tipp, tipp.
Die Platte macht einfach Spaß. Die Tracks sind wundervoll kuratiert und sonst stimmt auch alles. Subwax aus Barcelona ist für die Distribution zuständig, Schnubbzer – der auch schon bei KANN seine Künstler-Finger im Spiel hatte – kümmert sich um die Artworks.
Die Platte könnt ihr jetzt auf Bandcamp, sowohl digital als auch auf Vinyl, erwerben.