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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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„Tender Squads“ – der erste Balance Club / Culture Festival-Sampler

26. Mai 2020 / Kommentare (0)

Letzte Woche fand die dritte Ausgabe des Balance Club / Culture Festivals statt – als Web-Version. Als Höhepunkt brachte das Festival seinen ersten Sampler heraus. Spoiler: Er ist unglaublich gut.

Wer es noch nicht mitbekommen hat: Leipzig hat endlich sein jährliches Event, bei dem die zeitgenössische Musik-, Kunst- und Gesellschafts-Avantgarde zu erleben ist. Das Balance Club / Culture Festival machte spätestens im letzten Jahr klar, dass es mit seinem ambitionierten und vielfältig kuratiertem Programm wirklich das Zeug zu einem international wirkenden Format hat.

Umso größer war die Vorfreude auf die nächste Ausgabe. Und auch die anfängliche Enttäuschung, dass es – wie so viele andere Kultur-Events auch – der Corona-Krise zum Opfer fällt. Doch sie hielt nicht lange. Denn das Balance-Festival switchte einfach ins Digitale. Klar, es steckten auch Fördergelder dahinter, die ohne Veranstaltung ausgefallen wären. Aber es war genau das richtige Zeichen für ein Festival, das sich auf allen Ebenen als contemporary verortet. Wie die Organisation funktionierte, erzählt Ulla Heinrich von der Festival-Crew in unserem Talk Talk-Podcast.

Auf der Balance-Webseite sind viele der gestreamten Sets, Workshops, Interviews und Diskurse weiterhin online abrufbar – schaut vorbei.

Worüber ich mich aber grad am meisten freue, ist der erste Festival-Sampler, der am Sonntag via Bandcamp veröffentlicht wurde. „Tender Squads“ bildet die musikalische Breite des Festivals sehr gut ab.

Und er ist ein super Impulsgeber, um neue Acts kennenzulernen.

Ganz genau wie das Festival im Real Life. Ich kenne nur Ana Bogner, Lamb Kebab und ABOGAR, sonst Neuland.

Eine kurze Recherche zeigt aber: Auf „Tender Squads“ sind durchaus bekanntere Acts mit exklusiven Tracks dabei. TSVI aus London, Kablam aus Stockholm und Animistic Beliefs aus Amsterdam etwa. Doch viel wichtiger als der Fame: Die Tracks überzeugen durch ihre frischen, experimentellen Ansätze. Durchweg, in all ihrer Bandbreite und Dekonstruktion von klassischen Genres. Egal ob Rap, Ambient, Breakbeat, Folklore oder Techno – überall entstehen neue Twists, überall gibt es faszinierende Sounds.

Meine Hits: Diese Einordnung kann hier nicht funktionieren, denn jeder fuckin’ Track ist gut, unique für sich stehend und motivierend, mal wieder mehr nach neuem Stuff zu suchen.

„Tender Squads“ gibt es digital für einen selbstgewählten Preis – die Erlöse gehen an die Organisation Migrantifa Leipzig.

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