Letzten Samstag kam die Frage: „Warum muss es denn immer dieser Electro-Beat sein?“ Die Enttäuschung kam aber nicht durch das Genre an sich auf, sondern darin, dass der charakteristische Electro-Beat im Dubstep/UK Funky-Kontext des Öfteren auftaucht. Obwohl es doch spannender ginge. Doch zum Thema Electro kam mir anderes in den Sinn.
Es gibt zwei spannende Themen beim Schlagwort Electro – einmal die begriffliche Unschärfe, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Plötzlich ist alles Electro, oder auch Elektro. Überall nur noch Elektro, in der Ilse, im Waldi, im Sweat. Fast wirkt es so als würden sich manche dafür schämen zu sagen, dass sie ganz gern mal auf eine Techno- oder House-Party gehen.
Verbrannte Erde für die Indie- und Rock-Kids, die die Neunziger als Rave-Hölle wahrgenommen haben und heute doch zu geraden Bassdrums tanzen. Dass Electro ein eigenes Genre ist, fällt da leicht unter den Tisch. Auch der De:Bug fiel dieses Phänomen kürzlich auf und sie widmete ihm einen Artikel im Rahmen des Jahresrückblicks.
Der zweite Aspekt zu Electro bezieht sich auf Leipzig – denn hier gibt es seit Jahren einige Producer und DJs, die den Detroit-Vibe mit seinen niederländischen Auswüchsen beständig aufgreifen und weiterentwickeln. Besonders die Blackred-Crew ist weit vorn dabei. Dass dies hier aber zum Thema wird, liegt an meiner verspäteten Entdeckung von Headnoaks.
Als DJ war er mir lange ein Begriff. Doch seine Tracks fand ich erst auf Soundcloud. Und darüber auch den Link zu seinen digitalen Veröffentlichungen auf Militant Science und Transient Force. Vor wenigen Wochen debütierte Headnoaks nun auf Vinyl bei AC Records, dem Label der Synthesizer-Bauer von Acidlab. Zusammen mit Gerard Hanson alias Convextion alias Time Light Curve teilt sich der Leipziger die „Magnetite“-EP.