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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Trip Days 2023 – Recap

17. Mai 2023 / Kommentare (0)

Letztes Wochenende fanden die Trip Days statt – ein Festival, das in diesem Jahr mit mehreren für sich stehenden Abenden begeisterte. Hier ein paar Eindrücke.

Die Trip Days führten die Tradition des Trip Festivals fort, das seit mehreren Jahren die Leipziger Clubszene ein Wochenende lang mit sehr spannenden neuen Sounds und Live-Acts aufmischt. Denn wenn Trip etwas nicht ist, dann konventionell. Vielmehr geht es den Kurator:innen um einen internationalen Blick auf Sub-Szenen und Sub-Genres, die sonst in Leipzig eher unterrepräsentiert sind.

In diesem Jahr standen vier für sich stehende Abende auf dem Programm – daher auch der andere Name Trip Days. Schlecht war dies keineswegs, zumal die Abende teilweise deutlich besser besucht waren als im Vorjahr.

Donnerstag

Los ging es am Donnerstag im UT Connewitz. Nach einem etwas müden, aber durchaus empowernden New-Soul-Gig von Magi Merlin gab es ein Wiedersehen mit Catnapp. Die argentinische Musikerin mit Berlin als Base war letztes Jahr schon im Conne Island dabei. Aber keine Ahnung, ob sie nochmals an ihrer Show gearbeitet hat oder das UT die bessere Bühne für sie ist: Aber in diesem Jahr kam Catnapp extrem stimmig und powerful rüber. Ihr Auftritt hatte performative Züge mit heftigen Genre- und Stimm-Wechseln.

Scheinbar waren dieses Jahr auch mehr Catnapp-Fans am Start. Denn die Crowd nahm die Performance sehr dankbar an, sang und rappte mit, tanzte für Donnerstag erstaunlich exzessiv. Am Ende gab es einen langen Applaus und die beste Zugabe ever: Da Catnapp keinen weiteren Song im Live-Repertoire hatte, stimmte sie mit wilder Vocoder-Stimme einfach einen Pop-Song an, in den das Publikum schnell einstimmte. #gänsehaut

Freitag

Am Freitag gab es dann einen musikalischen Konter im Institut fuer Zukunft. Erstmals war die internationel gefeierte niederländische Wave-Band Ambassade zu Gast in Leipzig. Mit ihren fragilen und karg instrumentierten Songs treffen sie offensichtlich einen Nerv – das IfZ war sold out. Nachdem die Berliner Band Isolationsgemeinschaft den Abend mit 80s-West-Berlin-Vibes eröffnete, spielten Ambassade ein Best-of-Set ihrer ersten beiden Alben. Das IfZ-Soundsystem brachte das auch sehr gut live rüber. Nach rund 50 Minuten war jedoch leider schon Schluss – schade auch, dass hier nicht noch ein:e DJ das volle IfZ für ein paar weitere Stunden abgeholt hat.

Finale

Zum Finale am Samstag gab es dann sogar zwei Shows: Einmal ein Metal-Abend im UT, bei dem wir aber nicht waren, und eine Club-Nacht im Conne Island. Hier traten nochmals drei Live-Acts auf, die mit einem progressiven, queer und performativ aufgelegten Clubsound einige Ohren öffnen konnten. Besonders Deki Alem aus Schweden und Grove aus Bristol ragten musikalisch mit ihren genre-übergreifenden und dennoch poppigen Songs heraus.

Mit John Minus Plus und Valeska sorgten nach den Live-Sets zwei Local-DJs mit passend trippigen Sets für einen perfekten Ausklang aus den diesjährigen Trip Days. Wir freuen uns auf eine Neuauflage im nächsten Jahr!

Bild-Credits: Nathalie Valseka (Donnerstag), Josephine Jatzlau (Samstag)

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