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Autor:in

Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Video Video: Moritz Fasbender “Swifts”

24. August 2023 / Kommentare (0)

Gestern erschien ein neues Video zu Moritz Fasbenders “Rabbits”-EP- und Album-Reihe. Und da beides letztes Jahr bei uns untergegangen ist, holen wir hier ein Mini-Interview nach.

Moritz Fasbender ist ein Alias von Friederike Bernhardt, Komponistin, Theater-Musikerin und Pianistin aus Leipzig. Vor rund zehn Jahren hatten wir sie erstmals mit einem großen Interview bei frohfroh vorgestellt. Damals hieß es: 2019 kommt das Album. Es hat dann aber doch bis in den Sommer 2022 gedauert.

Doch who cares – am Ende kamen mit der “Rabbits”-EP und dem “13 Rabbits”-Album zwei sehr überzeugende Werke von Moritz Fasbender heraus. Mit Tracks, die einerseits die Intimität und Nähe von minimalistisch-zeitgenössischer Piano-Komposition haben und andererseits mit subtiler Elektronik und wattiger Ambient-Ästhetik dem zuletzt etwas inflationär ausgespieltem Neo-Klassik- und Piano-Electronic-Genres eine durchaus neue Nuance verleihen.

“Swifts” steht genau zwischen diesen beiden Welten. Mit lang gespielten Chords entstehen gleitende, fast sakrale Momente. Aber sie driften immer wieder kurz ab, fangen sich und bleiben am Ende auf einer nächtlich eingedunkelten Spur. Das Video passt sehr gut dazu mit seinen Wechseln zwischen einer Piano-Session im Wald und einer Studio-Session mit dem Wald im Fernseher.


Interview

Warum das Album länger gebrauht hat und wie viel Theater in ihrer Musik steckt, erzählt uns Friederike Bernhardt im Mini-Interview hier:

Bei unserem ersten Interview 2014 sind wir mit dem Satz: “2019 kommt das Album” auseinandergegangen. Es hat dann doch etwas länger gedauert, was kam dazwischen?

New York wegen eines Stipendiums und eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von “Eine mache ich noch.” Es gab zu viele interessante Theaterarbeiten, ich dachte mir jedes mal: Danach fange ich an. Das gelang mir aber erst nach meiner Zeit in New York.

Bisher war deine Musik sehr stark mit dem Theater verknüpft – spielte das bei “Rabbits“ auch eine Rolle?

Auf jeden Fall. Reine Klaviermusik klingt mir aus meiner Feder zu nackig. Mir hat das Theater offenbar so sehr gefehlt, dass ich’s mir während der Albumproduktion in homöopathischen Dosen wieder mit reingeholt habe.

In den letzten Jahren hat die Verbindung aus Klavier und Elektronik viel Aufmerksamkeit bekommen – was sind musikalisch deine Signatures bei diesem Clash zweier Welten?

Über Signatures müssen andere urteilen. Aber ich habe durchaus ein Faible für einen sehr präzisen Einsatz der Elektroakustik und benutze sie nicht als Effekt à la Hall/Filter/auf/zu/yeah, sondern sehe sie als eine dem Klavier ebenbürtige Partnerin an.

Was macht “Swifts” für dich besonders und was war die Idee zum Video?

Mauersegler waren die Lieblingstiere einer Freundin, die leider nicht mehr unter uns ist – und ich liebe das Pfeifen dieser Vögel einfach sehr. Der erste Teilsatz reicht vielleicht als Hintergrundinformation für das Video.

Was steht als nächstes an bei dir?

Schon wieder Theater. Aber ich spiele auch live beim Reeperbahnfestival in Hamburg. Am 22. September 2023, abends zur Primetime.


Album

“13 Rabbits” ist übrigens digital und auf limitierten Vinyl herausgekommen – beide Varianten unterscheiden sich etwas. Im Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin gibt es noch Exemplare. Schnell sein also.

“Swifts” erschien wiederum auf der EP “Rabbits”, auf der nochmals vier weitere Stücke veröffentlicht sind.

Bild: Maximillian König

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