Vor wenigen Wochen noch 10. Jubiläum, jetzt gibt das Institut fuer Zukunft die Schließung des Clubs bekannt. Noch bis Silvester soll es weitergehen, danach heißt es: Licht aus, Ende.
Nun ist es offiziell: Wir haben heute, wie viele andere Magazine, Zeitungen und Blogs, die Pressemitteilung des Clubs erhalten. Schon vor zwei Tagen hatte die Leipziger Volkszeitung die ersten Leaks aus dem Club aufgegriffen und von Xavi, dem verantwortlichen Geschäftsführer des IfZ, eine Bestätigung erhalten.
Damit bewahrheiten sich die Rumours, die seit der Öffnung nach der Corona-Pause gab, immer wieder hochkamen. „Die Gründe für das Ende des IfZ sind vielschichtig. Nachdem 2019 das erfolgreichste und umsatzstärkste Jahr in der Geschichte des Clubs verzeichnet werden konnte, brachen die Einnahmen im Zuge der Corona-Pandemie rapide ein. Diese Verluste konnte das IfZ nach der erneuten Öffnung 2022 nicht wieder einholen“, heißt es in der Pressemitteilung.
In einem Report wurde die dramatische finanzielle Situation bereits im letzten Sommer beschrieben. Schon damals hieß es, dass sich seit der Wiedereröffnung das Ausgehverhalten und die Kostenstrukturen so verändert hätten, dass pro Nacht 100 bis 200 Gäst:innen fehlen, um profitabel zu arbeiten. Hinzu kamen einige politische und interne Herausforderungen, die immer wieder für Unruhe und Unmut sorgten.
Aber genau diese Unruhe prägte das IfZ und gehörte zur DNA des politisch- und gesellschaftskritischen Club. Doch die Zeit für solche Projekte scheint aktuell nicht die beste zu sein: „Die anstehende Schließung des IfZs ist ein signifikantes Beispiel dafür, dass es für nicht-kommerzielle und gemeinschaftsorientierte Projekte nahezu unmöglich geworden ist zu bestehen – dabei ist der Beitrag genau dieser Freiräume zu Kultur und Demokratie nicht zu unterschätzen“, heißt es dazu in der Pressmitteilung.
Xavi ergänzt: „Der Versuch von einem gemeinsamen Arbeiten mit flachen Hierarchien, bei dem die gemeinsame Gestaltung der Vielen wichtiger ist als der finanzielle Profit Einzelner, ist angesichts der wirtschaftlichen Zwänge unmöglich geworden. Wir können dem Druck nicht mehr stand halten.„
Wir sind tief traurig und dennoch zuversichtlich, dass dies nicht das Ende der Leipziger Clubkultur einläutet. Die Stadt ist vital, sie verliert zwar immer mehr freie Räume, aber gerade die Clubkultur hat sich in den vergangenen 30 Jahren immer wieder neu erfunden, schwierige und extrem gute bis hin zu überladenen Phasen mit einem Überangebot erlebt.
Wir sagen Danke für 10 Jahre IfZ – mit wichtigen Impulsen in Richtung Awareness-Arbeit, Sound- und Musikqualität, diverse Line-ups, basisdemokratischer Clubführung sowie jeder Menge Nightlife-Gossip und lustigem Meme-Stoff.
Am 31. Dezember 2024 gibt es die letzte Party!