Seit rund drei Jahren bringen die Maniac-Partys einen zeitgenössisch-groovenden Techno-Sound in die Leipziger Clubkultur. Im Februar hat die Party-Crew nun auch ein Label gegründet. Wir stellen es näher vor.
Im November 2022 launchte Maniac als Party erstmals – damals im Rahmen der Between-Reihe vom Elipamanoke. Es folgten sehr schnell auch Ausflüge in andere Clubs wie die Neue Welle, Kulturlounge und das Mjut. Offensichtlich traf der “fast rolling and groovy sound” von Maniac schnell einen Nerv bei den Leipziger Clubgänger:innen. Schnell und treibend, aber eben auch nicht zu hart. Ein perfekter Sound offenbar, um alte und junge Rave-Generationen zu vereinen.
Zur Gründungscrew gehörten Jonathan (alias Håstad), Lisa (alias Azil) und Momo – nach der Premiere im Eli kamen auch Elmar und Hanna (alias Schuma Christ) dazu. Neuestes Mitglied ist Linus (alias Wemory), seit Ende 2024 dabei. Maniac hat also einiges vor und lotet gern verschiedene Formate und Kooperationen aus. So gab es neben klassischen Clubevents auch schon ein Open Air sowie eine Listening Bar. Und seit dem 1. Februar 2025 ist Maniac auch ein Label. Richtig mit Vinyl-Release und einem extrem gelungenen Start – wir haben die erste Compilation gerade in unserer neuen New-In-Ausgabe vorgestellt.

Der Weg zum Label
Die Idee für ein Maniac ging dem Kollektiv schon länger durch den Kopf, spätestens als das zweijährige Jubiläum näher rückte: „Wir haben durch unsere Veranstaltungen mit so vielen talentierten Künstler:innen und Produzent:innen zusammengearbeitet, dass wir ihnen gern auch diese Art von Plattform geben wollten“, meint die Crew im frohfroh-Hintergrundinterview. Erleichternd kam hinzu, dass Jonathan beim Leipziger Schallplattenpresswerk R.A.N.D. Muzik arbeitet. Logisch, dass da ein Maniac-Label direkt mit Vinyl startet.
Die Katalognummer 1 ist eine gut kuratierte 4-Track-Compilation. Neben Maniac-Resident Elmar gibt es da ein Wiederhören mit der längst etablierten Carlotta Jacobi sowie unserer Leipzig-Neuentdeckung Iglo. Mit Egotot kommt auch noch etwas Wiener-Techno-Sound auf die „Vol. 1“. Alle vier Acts liefern sehr packende Tracks ab – jed:r mit einem eigenen Twist. Während Carlotta Jacobi den Spannungsraum zwischen Detroit und Dub auslotet, arbeitet Egotot mehr mit einem rollenden Groove, Iglo forscht weiter an dem gewagten Einbetten von klassischen Gesangsstimmen und Elmar bewegt sich in einem eher kalten, industrial-geprägten, diffus-pulsierenden Soundästhetik. Kein Track, der hier schwächelt – eine äußerst gelungene Premiere, heißt es auch schon bei New In Feb 2025.
Nach diesem überzeugenden ersten Release hat die Crew nun verständlicherweise Lust auf mehr. Sie betont aber auch, dass dies für sie ein stetiger Lernprozess ist und es noch keine konkreten Zukunftspläne für das Label gibt. Denn: „Einen Release auf die Beine zu stellen, ist mit hohem finanziellen und physischen Aufwand verbunden. Und da wir alle neben unseren Partys voll im Studium, in der Ausbildung und / oder in der Lohnarbeit stecken, braucht es meist etwas mehr Zeit.“ Doch so oder so soll der Fokus erstmal auf crew-internem Output liegen, bevor auch externe Demos veröffentlicht werden.
Next Level – Maniac: Shift
Am 28. März 2025 folgt direkt das nächste-Experiment in der Neuen Welle – Maniac: Shift. Eine neue Party-Linie mit lokal und internationalem Line-up, das aber nicht vorab veröffentlicht wird. Kein komplett neues Konzept, das Elipamanoke fährt mit der „Made2Fade“-Reihe ein ähnliches Konzept. Doch für die Maniac-Crew ist es dennoch ein Wagnis. Aber eines, das durchaus aufgehen kann – immerhin hat sich die Reihe eine Fanbase erspielt, die auch unabhängig vom Line-up zu “ihrer Maniac” gehen wollen.
„Wir haben in letzter Zeit immer mehr die ganzen Mechanismen und bestehenden Strukturen wie z. B. astronomische Gagen für Headliner, Social-Media-Präsenz und deren Auswirkungen, Clubsterben etc. der ‘Technoszene’ hinterfragt und wollen nun mit Maniac: Shift den Fokus wieder zurück auf den Underground und die Community rücken“, meint die Crew dazu. Guter Ansatz, guter Vibe, alles Gute für euch Maniacs.