2013 wird das Jahr der Club-Neugründungen. Nach dem Täubchenthal steht im Herbst ein weiteres Club-Projekt an. Für den guten Sound könnt ihr schon jetzt etwas tun.
Momentan soll sich in Leipzig keiner aufregen, dass die Dynamik innerhalb der Clubkultur abhanden gekommen sei. In den geordneten Bahnen versteht sich. Bei denen die Behörden im Bilde sind und abnicken sollen. Nach der Meldung vom Täubchenthal in Plagwitz, kann in dieser Woche gleich nachgelegt werden.
Denn in einem Seitenflügel des Kohlrabizirkus – westlich vom alten Messegelände gelegen – entsteht bis zum Herbst das Institut für Zukunft. Als Crew-Name schon länger ein Begriff. Es sind aber nicht die Institut für Zukunft-Leute allein. Vielmehr haben sich verschiedene Akteure mit ähnlichen inhaltlichen Ansätzen, Ansprüchen und musikalischen Vorlieben zusammengefunden. Das Ende der Club- und Location-Diaspora quasi.
Doch ein bloßes Kombinieren von Homoelektrik, Aequalis, Palette700, IO und Vertigo ist sicherlich nicht zu erwarten. Die Zeichen stehen auf gemeinsamen Neuanfang. Im musikalischen Zentrum Techno und House, daneben aber auch andere, experimentelle Genres bis hin zu Vorträgen, Workshops, Performances.
Gegensätzlicher könnten beide neuen Clubs also kaum aufgezogen werden. Der vermutlich gelebte basisdemokratische Ansatz des IfZ schimmert denn auch in der Crowdfunding-Aktion durch, die heute startet. Nicht nur der Gastro-Deal soll die Weichen stellen, die künftigen Besucher gilt es bereits in einem frühen Stadium einzubeziehen.
Und tatsächlich dürfte das Identifikationspotential für einen derartigen Club hoch sein. Innerhalb von drei Monaten sollen mindestens 30.000 Euro zusammengetragen werden, um beim Sound keine Abstriche machen zu müssen. Ein Kirsch Audio-Soundsystem ist als Herzstück des neuen Clubs geplant.
Am beeindruckendsten an der ganzen Sache ist für mich jedoch die breite, “prominente” Unterstützung, die dem IfZ bereits jetzt ausgesprochen wird. Weit über Leipzig geht die hinaus, wie ein Blick auf die Aktionsseite zeigt.
Auch bei den Präsenten für die zahlenden Unterstützer kommt sie zum Tragen: Kassem Mosse und Mix Mup steuern ein limitiertes Mixtape bei, Modern Trips ihre Grafiken auf Textil und bei den zwei geplanten Support-Compilations finden sich einige renommierte Producer wieder.
Für 2.000 Euro gibt es übrigens eine eigene Party im Club. “Another Sound Is Possible!” heißt das Motto der Kampagne – in diesem Sinne: wir sind überaus gespannt.