Dass Halle musikalisch mehr ist als nur Monaberry-Schunkel haben wir schon das ein und andere Mal erwähnt. Nun zeigt auch eine eigene Tape-Compilation die Vielfalt unserer charmanten Nachbarstadt.
Kuratiert wurde sie von den Blog-Kollegen From Halle With Love, die seit Jahren mit Podcasts und zeitgenössischem Design die Clubkultur ihrer Heimatstadt liebevoll featuren.
Liebevoll zusammengestellt wurde auch die erste Compilation mit „electronic music from here and our neighborhood“. Nicht nur musikalisch, sondern auch optisch. Das Tape mit den acht Tracks ist ein Teil eines ganzen „From Halle With Love“-Bundles, bestehend aus einem Turnbeutel mit Siebdruck sowie einem verwunschenen Foto als Riso-Druck. Alles hoch ästhetisiert, wie wir es schon von der Covergestaltung der Podcast-Reihe kannten. Nur 50-mal gibt es diese Bundles.
Und die Tracks? Die bewegen sich in sehr versierter und unprätentiöser Weise zwischen House und Techno, sowohl in Dub-Tiefen hinabtauchend oder raviger aufgeladen als auch experimenteller forschend.
Meine Helden hier sind definitiv Tim Rosenbaum und John Horton.
Wobei: ist Horton nicht mittlerweile in Leipzig? Auf jeden Fall erliege ich den eigenwilligen, lässig zusammengeschusterten House-Tracks der beiden. Wahrscheinlich sind es nur Skizzen oder Skits, doch in der Kürze entfaltet sich viel Substanz.Prismic, Sub.made und Paul Rewind bringen ein leichtes, aber sehr angenehmes Dub-Techno-Übergewicht auf die Compilation – Paul Rewind sogar mit einer großen Huldigung an Detroit. Etwas düsterer und pumpender wird es bei Janein, eher fad dann der allzu klassische House-mit-Pianochords-und-Strings-Track von Christoph Linke. Und Philipp Harms schlägt den Bogen rüber zum Monaberry-Tech House.
Nichtsdestotrotz ist dies eine wunderbare Möglichkeit, einen Einblick in die Hallenser House- und Techno-Szene zu erhalten. Laut des Titels dürfte es nicht die letzte Option sein.