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Christoph
Christoph mag es, wenn es breakig und verspielt klingt. Nicht zu gerade. Als Kid Kozmoe legt er auch auf. Und heimlich produziert er eigene Tracks. Aber pssst.

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Musik aus Leipzig zur Winterzeit

03. Januar 2018 / Kommentare (0)

2017 ist vorbei, der Winter lugt um die Ecke, die Feiertage sind mehr oder weniger gut überstanden – eine guter Zeitpunkt, dem wieder eintretenden Alltagstrott neue Musik entgegenzusetzen. Hier einige Perlen der letzten Zeit:

NUUK “Tungaa / Tunnguit” (Edition Schulze)

Zu hoffentlich bald möglichen Spaziergängen in verschneiter Landschaft passen die acht Stücke der EP „Tungaa / Tunnguit“ von NUUK. In sehr eisige Drone- und Ambient-Gefilde taucht das gemeinsame Projekt von Walter Schulze und Lorenz Erdmann von Meier und Erdmann ab. Dabei schimmern immer eigentümliche Melodien durch die hypnotisierenden Schwingungen. Sie wirken eher bizarr statt gefällig – klar, findet hier doch das Eigenleben modularer Synthesizer seinen Ausdruck.

Das zweite Release der Edition Schulze nach „Water On Mars“ ist zugleich das erste physische: Neben der digitalen EP gibt es 55 Kassetten von „Tungaa / Tunnguit“, auf denen die Stücke ineinander überblendet werden. Passenderweise, denn wer braucht beim Tape schon Pausen?

Und ein Vogelbeobachtungsvideo gibt es außerdem dazu:

Tinkah’s & Schmeichel „Tinkah’s & Schmeichel’s Herbs“ (Pattern // Select)

Natürlich ebenfalls als limitierte Kassette erscheint auch ein neues Release auf Pattern // Select: Tinkah und Schmeichel präsentieren uns auf jeweils einer Seite eine Auswahl ihrer Beats.

Tinkah beginnt dabei sehr zurückhaltend und unterlegt seine Soundscapes mit tiefen Bässen, ab und zu hervorblitzenden Beats und seltener auch mit Soul-Samples. Besonders zum einnehmenden „Skin“ driftet die Aufmerksamkeit in andere Sphären ab. Bei Schmeichel sind die Beats dann etwas prägnanter, mehr von Samples geprägt und spielen bspw. mit Footwork-ähnliche Patterns. Aber auch hier schleichen sich atmosphärische Flächen wie bei „U2“ und „REAL“ ein.

Neben dem entspannten Sound gibt es auch 22 Tapes, denen Teebeutel beigelegt sind – bestehend aus von den Künstlern selbst gesammelten Kräutern. Perfekt für verregnete Januar-Tage.

Peter King „One Shot Of Vodka“ / Monkey Marc „Post Traumatic Dub“ (Jahtari)

Bei Jahtari gibt es neue 7″-Singles: Peter Kings „One Shot Of Vodka“ ist ein großer Kneipen-Hit, der eigentlich durchgängig Bock auf die Kombination – na klar – Bier, Wodka und Tanzfläche macht. Auf der Rückseite gibt es wie üblich den Riddim in dubbiger Aufbereitung, diesmal von Naram produziert.

Ohne Vocals hingegen sind die beiden wunderbar nach Computerspiel-Soundtracks klingenden Tracks von Monkey Marc. Beim „Post Traumatic Dub“ und beim „Deception Dub“ meine ich Melodiefetzen aus Monkey Island herauszuhören und bekomme einen Nostalgie-Flashback. Auch das Cover weist darauf hin, aber Monkey Marc versteckt die offensichtlichen Melodien des legendären Soundtracks gekonnt in seinen Versionen.

Jahtari Reissues

Außerdem hat Jahtari vor einer Weile Roger Robinsons „Dog Heart City“-Album auch auf Vinyl herausgebracht – ein guter Zeitpunkt, Robinsons Storytelling nochmal gebührend zu würdigen. Und wer noch eine größere Summe in Jahtari investieren möchte, kann das Original-Artwork zum Cover (made by Kiki Hitomi) auf der Website des Labels ergattern.

Immer noch nicht genug? Auch die tolle „Jahtarian Dubbers Vol. 2“-Compilation gibt es jetzt auf Vinyl.

Kurt Y. Gödel „Axiomatic System“ (Yuyay)

Bei Yuyay ist die neue Veröffentlichung eigentlich eine alte: Das Album „Axiomatic System“ gibt es jetzt auch auf Vinyl. Wir erinnern uns: „Analoge Weirdness, abgedreht und poetisch zugleich“, schrieb Jens 2015 dazu. Eigentlich ein schönes Zeichen, dass die Nachfrage nach dem älteren, digital veröffentlichten Material von Yuyay Records für eine Vinyl-Pressung reicht.

Enuit „Side Tracks“

Bereits seit September gibt es auch eine neue, selbst veröffentlichte EP von Enuit. Vier Tracks sind auf der „Side Tracks“-EP zu hören, die eine eher dunkle Grundstimmung im Fokus haben. Die abseits der geraden Bassdrum programmierten Beats bleiben dabei stets aufgeräumt und eignen sich daher für DJs auf dem weiten Terrain irgendwo zwischen Techno und Dubstep.

Zusätzlich eingesprochene Vocals geben dem vorletzten Stück „Die Schlange der Liebe“ dazu regelrecht Hörspielcharakter. Am stärksten bleibt bei mir aber „A White Night“ mit seiner eisigen Atmosphäre hängen.

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