Ausgehend von den Ereignissen um Moni’s Rache Anfang Januar 2020, und allen weiteren Veröffentlichungen sowie Aufarbeitungsprozessen in Bezug auf sexualisierte Gewalt in der Leipziger Linken, stellt sich seit Langem die Frage des Täterschutzes. Was ist das überhaupt? Wie passiert er? Wie kann er gestoppt werden? Ein Online-Vortrag beschäftigt sich mit diesen Fragen.
Der Vortrag entwickelt die These, dass wir alle immer Betroffene und Täter*in zugleich sind und wir uns durch das Konstrukt ‚Täterschutz‘ oftmals nur abgrenzen wollen von denjenigen, die wir als ‚schlechte Menschen‘ verstehen. In dem Moment, in dem wir begreifen, dass auch wir Täter*innen sind bzw. es werden können, fällt es leichter sich mit der Thematik tatsächlich zu befassen, als dem Abwehrimpuls und dem Externalisieren des Problems zu folgen.
‚Täterschutz‘ wurde in den letzten Monaten bzw. im letzten Jahr häufig als Vorwurf an diverse Einzelpersonen und/oder Gruppen gerichtet, ohne möglicherweise zu wissen, was das genau bedeutet. Der Vortrag versucht sich anhand von verschiedenen Texten, Blogeinträgen usw. dem Thema auf mehreren Ebenen, losgelöst von Emotionen und konkreten Beispielen, zu nähern, um die begriffliche Einordnung und die damit verbundenen Herausforderungen und Fragen für die Linke zu konkretisieren.
Referentin: Jule ist Sozialarbeiterin im Frauenhaus, seit vielen Jahren aktiv als Unterstützin von Betroffenen von sexualisierter Gewalt, Feministin.
Den Vortrag könnt ihr ab dem 11.03. auf der Mixcloud-Seite der Veranstlter*innen anhören. Mehr Infos gibt’s bei Facebook.