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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Track-Premiere: Noémie „Psychedelic Experimentations“ (Unusual Suspects)

11. März 2022 / Kommentare (0)

Diese Premiere ist special für uns – neues Label, neuer Sound. Soviel vorweg: Es wird härter als sonst. Inklusive eines Label-Interviews.

Ja, Hardcore, Hard-Tek und Gabber waren bisher keine Genres, die bei frohfroh viel Aufmerksamkeit bekamen. Abgesehen von den zwei Sachsentrance-Platten und einem Hkkptr-Porträt. Doch die Szene vor Ort scheint immer mehr zu wachsen. Eine der aktuell aktivsten und bekanntesten Leipziger DJs ist Ostbam. Gemeinsam mit Crline aus Dresden hat sie im letzten Jahr das Label Unusual Suspects gegründet.

Ende März erscheint darauf die zweite Compilation mit vier Tracks, die verschiedene Nuancen von härteren Genres wie Rave und Hardcore vereinen – zwischen extrem pushenden und martialischen Sounds bis zu verspulter Happiness. Unser Premieren-Track „Psychedelic Experimentations“ gehört definitiv zur ersten Kategorie. Noémie aus Berlin rast mit ultra harten classic Gabber-Bassdrums, finsteren Vocals und peitschenden Synths durch eine düster-dystopische Welt. Nichts mit Deepness, nichts mit Laidback, dafür maximale Energie, hohes Tempo.


Interview mit Ostbam und Crline

Ergänzend zur Track-Premiere wollten wir gleich mehr wissen zum Label. Deshalb haben wir Ostbam (r.) und Crline (l.) um ein paar Einblicke gebeten. Ostbam ist nicht nur solo als DJ aktiv, sondern ist auch Teil des DJ-Duos Monsoon Traxx sowie der Kollektive Vir.go und ProZecco. Im Mai spielt sie auch im Rahmen des Berliner CTM-Festivals im Berghain. Crline ist ebenfalls bei ProZecco – dem Dresdner DAVE-Festival hatte sie kürzlich auch ein Interview gegeben.

Was kam die Idee zu eurem Label?

Wir haben uns über einen DJ-Workshop kennengelernt und zusammen mit paar anderen DJs das feministische DJ-Kollektiv ProZecco gegründet. Wir kennen uns also seit den Anfängen hinter den Decks und haben uns im Laufe der Jahre gegenseitig wachsen und entwickeln sehen können. Die gemeinsamen Erfahrungen und Projekte haben uns quasi immer wieder gezeigt, dass wir ähnliche Werte haben und beide extrem ehrgeizig sind. Das Gründen von einem Label war also eher eine Frage der Zeit und wir haben dafür einfach die Zwangpause durch die Pandemie genutzt.

Wo soll es vom Sound her hingehen?

Wir wollen uns nicht für ein konkretes Genre festlegen. Die Idee hinter Unusual Suspects ist es, auch Sachen zu präsentieren, die woanders nicht passen. Musik, die nicht den Erwartungen der großen Labels entspricht und uns beide als DJs überrascht. Um die Tracks trotz ihrer unterschiedlichen Sounds zusammenzubringen, wählen wir immer ein gemeinsames Element, was dann wie eine Art roter Faden in allen Tracks präsent ist. Das erste Release war eher melodisch und ging in Richtung Trance. Bei dem zweiten Release ist es eine Gabber-Kick, die in allen Tracks zu hören ist, trotzdem repräsentieren alle eigentlich ganz andere Genres.

Ich bin nicht so into was Hard Tech, Hardcore und Gabber angeht – wie schätzt du die Szene in Leipzig ein, ist da gerade ein Uplift spürbar und wen kannst aus Leipzig kannst du noch empfehlen? 

Es hat etwas gedauert, aber ich bin froh, dass Leipzig auch nun dabei ist, was die schnellere Musik angeht. Was Producing angeht kann ich natürlich Hkkptr oder Treuhand empfehlen. Ich bin auch ganz froh, Oolmatri entdeckt zu haben. Leider hatte er keine Zeit, um etwas für dieses Release beizutragen, vielleicht klappt es ein anderes Mal. DJ Break Da Law sollte man auch noch unbedingt abchecken.

Was ist noch über die Nummer 02 hinaus konkret geplant?

Wir nehmen uns tatsächlich schon viel Zeit mit allem, da wir beide viel arbeiten und anderweitig ziemlich ausgelastet sind. Außer der Compilation haben wir vor ein paar Tagen auch unseren DIY-Merch gelaunched. Die Einnahmen von den Verkäufen aus dem März spenden wir komplett an eine ukrainische NGO namens Insight, die queere Menschen auf der Flucht unterstützt. Wir überlegen auch eine Party – also direkt 2-in-1 mit einer nachträglichen Release-Party – zu veranstalten. Da es sich aber noch so surreal anfühlt, dass die Clubs wieder aufhaben, sind wir mit der Planung noch gar nicht so weit.

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