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06 Sa Juni

Antoinette Blume / Kommentare (0)

Es ist Zeit, laut zu sein. Laut gegen Rassismus. BIPoC erleben Rassismus jeden Tag. Und weiße Menschen profitieren jeden Tag von Rassismus. Jeden. Tag. Sind wir uns dessen bewusst? Informieren wir uns über Rassismus und Rassismuskritik? Nein. Können wir das ändern? Ja.

Wir müssen uns nur dafür entscheiden. Eine Entscheidungsfreiheit, die ein Privileg darstellt. BIPoC (Black Indigenous People of Colour) können sich nicht dafür oder dagegen entscheiden, mit rassistischem Hass und Gewalt konfrontiert und angegriffen zu werden.

Was können wir, als weiße Menschen, jetzt gerade tun?

Wir müssen vor allem zuhören – und zwar Betroffenen, wenn sie uns an ihren Erfahrungen und ihrem Wissen teilhaben lassen möchten. Dabei darf nicht verlangen werden, dass sie uns rassistische Strukturen in unserer Gesellschaft oder unser eigenes rassistisches Verhalten erklären.

Wir alle können das Internet benutzen, in den letzten Monaten haben wir uns gegenseitig bewiesen, wie gut wir das können… Streaming, Twitch, Crowdfunding, alles kein Problem. Also, werft Spotify und Instagram an, um schnell an Informationen zu kommen. Bei dieser “Gelegenheit” wird uns auch das Whitewashing in der Musikgeschichte über den Weg laufen, auch und gerade im Techno. Denn Techno stammt aus der Schwarzen Community, wird aber heute als weiß betrachtet. Sarah Farina, die wir gerade im letzten Monat hier bei frohfroh interviewen durften, sprach genau dieses Thema an.

Sarah Farina hat übrigens hier eine Liste mir Recherche-Ressourcen auf Deutsch zusammengestellt – Danke dafür!

Bei Spotify könnt ihr zum Beispiel das Buch Exit Racism von Tupoka Ogette hören. Das kann ein erster Schritt sein. Weitere Tipps: Beteiligt euch an Petitionen, teilt Inhalte in euren Netzwerken, sprecht darüber, was gerade los ist und wer kann, spendet.

How to be an Ally?

Was ich versucht habe, in einzelnen Fragmenten aufzuschreiben, lest ihr hier als Basic-Sheet mit mehr Input, Links und Bildungsangeboten. Das Sheet stammt von Juliane Kriebitz (@ama_carla). Danke dafür!

Protestwochenende am Samstag, 6.6. und Sonntag, 7.6.

Was können wir am Wochenende tun, um laut gegen Rassismus zu sein? Wir gehen zur Demo! Packt an, seid Allys, teilt Informationen via Facebook und Instagram, geht zusammen, fragt euren Bekanntenkreis, ob sie euch zur Demo begleiten. Für Clubkultur konnten wir 1a demonstrieren, das haben wir gezeigt. Mehrfach. Es steht also außer Frage, dass wir auch an diesem Wochenende gemeinsam demonstrieren.

Samstag

Grafik von Anja Kaiser

Die Demo Stand Up_Speak Up_Show Up ist eine Demo organisiert von @series_be. Start ist um 14.00 Uhr am Augustusplatz (Opernseite).

Bringt Transparente, Schilder und was euch sonst einfällt, mit. Achtet darauf, auch wenn ihr (schließe mich hier übrigens mit ein!) ‘es’ seit Restaurants, Bars und Geschäfte wieder geöffnet haben, mitunter nicht mehr so genau nehmt, Abstände einzuhalten. But: Corona is still out there. Gefährdet also keine anderen Menschen und haltet euch an die üblichen Vorschriften: Hände waschen, Abstand (1 1/2 Meter) einhalten und tragt eine Mund-Nase-Bedeckung.

Die Route geht durch die Stadt und endet am Wilhelm-Leuschner-Platz.

Sonntag

via Facebook / Instagram

Black Lives Matter Demo // 13 Uhr // Willi-Brandt-Platz/Hauptbahnhof.

Das schreiben die Organisator*innen in der Veranstaltung:

George Floyd wurde von Polizisten ermordet.

Seine Geschichte ist kein Einzelfall. Er ist einer von vielen. Die Behörden die vorgeben für Sicherheit und Frieden zu sorgen, sind für uns eine Gefahr.

Viele Menschen in Minneapolis und anderen US- amerikanischen Städten sind nicht länger bereit diese Gefahr in Kauf zu nehmen und protestieren. Sie zeigen, dass Rassismus nur eine Antwort kennt: Kämpferische Entschlossenheit und Solidarität — und zwar solange bis wir gehört werden und solange bis die rassistischen Strukturen in Behörden und überall in der Gesellschaft überwunden sind.

Dass das kein leichter Kampf wird, beweist der mächtigste Mann der Welt. Der US-Präsident hetzt Seite an Seite mit white suprememacists und anderen Faschos gegen die Protestierenden und ruft die Sicherheitsbehörden zu weiterer Gewalt auf.

Diese gehorchen: Sie schießen mit Gummigeschossen und Elektrowaffen auf friedliche Demonstrant*innen, benutzen Tränengas oder fahren mit Autos in Menschenmengen.

Institutioneller Rassismus ist aber nicht nur ein US-amerikanisches Problem.

In Deutschland konnte der NSU jahrelang unterstützt durch den Verfassungschutz morden. In Frankfurt schickten Polizist*innen Drohbriefe an eine NSU-Nebenklagevertreterin und immer wieder töten Polizist*innen aus rassistischen Motiven. Gerechtigkeit können Betroffene nur in den seltensten Fällen erwarten. Ein internationales Problem, verlangt eine internationale Antwort.

Wir gehen am 07.06. um 13 Uhr auf die Straße. Zeigt auch ihr eure Solidarität und schließt euch uns an!

Obwohl keine Organisation für die Demo verantwortlich ist sind wir eine Koalition von Menschen aus der Initiatve Schwarzer Menschen in Deutschland, Migrantifa Leipzig und BIPOC Leipzig die weiße Stille, Polizeigewalt und die systeme von Rassismus und white supremacy in unserer Gesellschaft nicht mehr akzeptieren wollen.

Alle Infos dazu gibt es bei Facebook.

Es wird sicherlich noch mehr Proteste und Demonstrationen an diesem Wochenende geben. Schreibt sie hier in die Kommentare!

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