Spot On – Elotrance

Elotrance – ein Name, der in der Leipziger Musikszene und darüber hinaus für Originalität, familiäre Atmosphäre und Vielfältigkeit steht. Doch was steckt hinter dem Kollektiv? In diesem Interview erfahrt ihr es.

Das Interview mit Elotrance zu führen, war eine kleine Herausforderung: Von den fünf Mitgliedern konnten sich nur Alex, Felix und Carl Zeit nehmen, da das Kollektiv über mehrere Städte verteilt lebt und jedes Mitglied auch privat viel um die Ohren hat. Viktor und Eddie fehlten leider, doch ihre Perspektiven und Beiträge zum Kollektiv wurden von den Anwesenden gewürdigt und einbezogen.

Im Gespräch erzählen die drei Mitglieder, wie alles begann, wie sie die heutige Rave-Kultur wahrnehmen – und was ihre Visionen für die Zukunft sind. Dabei wird schnell klar: Elotrance ist weit mehr als ein Kollektiv – es ist eine Freundschaft, die auf einer tiefen Leidenschaft für Musik und Gemeinschaft basiert.


Wer ist Elotrance und wie hat alles angefangen?

Wir sind fünf Freunde: Carl (24), Alex (24), Viktor (22), Eddie (25) und Felix (22). Vier von uns kommen aus der gleichen Heimatstadt, Eddie haben wir später in Leipzig kennengelernt. Die Rave-Szene hat uns noch enger zusammengebracht. 2020, zu Alex’ Geburtstag in Berlin, haben wir gemerkt, dass wir gut zusammen harmonieren und wollten das ausbauen. Im September 2021 organisierten
wir unseren ersten Rave in Leipzig – damals noch ohne den Hintergrund eines Kollektivs. Ein Jahr später, bei unserem ersten Outdoor-Rave, gründeten wir Elotrance und unsere Podcast-Reihe dann offiziell.

Wie seid ihr auf den Namen gekommen?

Der Name kam Viktor auf der Rückfahrt von einem Rave in Berlin. Wir hatten damals oft Elotrans benutzt, um nach langen Partys wieder fit zu werden. Nach einem weiteren Rave hat sich die Idee ziemlich gut festgesetzt. Heute hat unser Elotranskonsum zwar abgenommen, wir finden den Namen aber nach wie vor kurz und prägnant.

Was sind eure individuellen Hintergründe, bevor ihr als Kollektiv zusammen aufgelegt habt?

Felix hat uns alle musikalisch zusammengebracht. Er hatte mit 14 DJ-Unterricht für 1,5 Jahre. Alex und Felix haben sich dann in einem kleinen Club in der Heimat getroffen und Alex war sehr interessiert am Auflegen. Das führte dazu, dass sich die beiden vermehrt getroffen haben, wodurch dann auch ihre Freundschaft entstand. Ende 2020 sind sie zusammen nach Leipzig gezogen. Auch Viktor hat das Auflegen von Felix gelernt, als sie noch in ihrer Heimatstadt Coburg gewohnt haben. Carl hat parallel selbst angefangen. Er hat sich 2018 sein erstes Mischpult geholt. Zu der Zeit kannte er Felix nur aus dem Chor in der Schule, fand ihn aber sehr inspirierend, weil er zu der Zeit schon in einem kleinen Club auflegte. Die beiden haben durch das gleiche Interesse zum Auflegen Kontakt aufgebaut und sich dann einmal im halben Jahr in einem Musikladen in der Heimatstadt von ihrem ganzen Taschengeld Equipment gekauft.

Habt ihr verrückte Talente?

Wir machen alle gerne Urlaub. Felix tobt sich gerne als Hobby-Barista an seiner Siebträger aus und Carl kann sich sehr gut mit fremden Menschen anfreunden. Alex hingegen bäckt leidenschaftlich gerne Brot.

Was ist Techno für euch?

Alex: Ich hatte früher keinen Bezug zu elektronischer Musik, ich habe es sogar lange verteufelt und weiß auch nicht ganz warum. Jetzt ist diese Musik für mich sehr mit Feiern und guten Gefühlen verbunden. In meiner Freizeit höre ich sie meistens, wenn ich Energie brauche.

Felix: Für mich ist elektronische Musik die Musik, die ich hauptsächlich in meiner Freizeit höre. Ich mag Melancholie als Stimmung sehr gerne, deswegen sagt mir privat auch eher langsamer Techno zu. Da ich diese Musik jetzt schon sehr lange höre, ist es für mich irgendwie normal geworden. Es kommen einfach sehr viele Stimmungen zusammen.

Carl: Ich finde an Techno-Veranstaltungen gut, dass die Musik immer im Vordergrund steht. Viele Menschen kommen nur wegen der Musik und trotzdem ist es ein anderer Vibe als ein Konzert. Außerdem finde ich es gut, dass sich viele Veranstaltungen in der Szene Mühe geben, einen Safe Space zu kreieren.

Wie würdet ihr eure Musik beschreiben und was möchtet ihr damit vermitteln?

Unsere Musik ist schnell, groovy und vor allem happy und sehr treibend – perfekt, um sich darin zu verlieren. Was wir damit vermitteln, kommt auch immer etwas darauf an, wo wir spielen. In Leipzig können wir einen familiäreren Vibe erzeugen als zum Beispiel in Berlin. Dabei muss man sagen, dass jede Stadt ihren eigenen Reiz hat und unterschiedliche Erfahrungen bietet. Mit unserer Musik versuchen wir durch Einpflegen von Breakbeats, UK-Garage oder auch Psytrance eine gewisse Schnittstelle zwischen den Genres zu schaffen. So sprechen wir eine Bandbreite an Menschen an. Von Old-School-Trance-Fans bis hin zu, durch die Pop-Edit-Szene, neu hinzugekommenen.

Produziert ihr auch eigene Tracks?

Carl: Ja, ich nutze jede freie Minute zum Produzieren und habe noch einige unveröffentlichte Tracks.

Felix: Ich arbeite schon lange mit Ableton, habe aber erst einen Track veröffentlicht. Ich möchte auf jeden Fall mehr machen.

Alex: Ich habe einen Track produziert, aber das hat viel Zeit und Nerven gekostet. Da ich seit klein auf Gitarre spiele, habe ich einen gewissen musikalischen Anspruch an mich selbst. Diesen Perfektionismus umzusetzen, ist gar nicht so einfach. Ausgeschlossen ist es allerdings nicht, dass ich mich noch einmal an Ableton setze.

Wie steht ihr zur aktuellen Rave-Szene?

Alex: Ich finde es toll, dass die Szene inklusiver wird. Aber es braucht Respekt – gegenüber den Veranstaltenden, den Awareness-Teams und der Privatsphäre, Stichwort: Handys im Club.

Carl: Jede:r darf kommen wie er/sie will, das ist mir wirklich total egal. Man sollte sich nur nicht verstellen, das ist ganz wichtig.

Felix: Ich verstehe die Kritik an der neuen „After-Corona/TikTok-Generation“, aber letztendlich sollte jede:r willkommen sein. Auch wir waren mal neu in der Szene.

Wenn ihr in der Zeit reisen könntet: Wo würdet ihr gerne hinreisen und auflegen oder tanzen?

Zum Tanzen wäre es sehr spannend, einmal die Rave-Szene in Leipzig oder Berlin von vor zehn Jahren oder rund um den Mauerfall zu erleben (z. B. Kraftwerk). Aber es wäre auch toll in die anfängliche Szene in den Niederlanden einzutauchen. Was das Auflegen angeht, sind wir aber hier sehr zufrieden.

Wie organisiert ihr euch als Kollektiv?

Als Elotrance funktionieren wir sehr organisch und verteilen die Aufgaben nach Stärken und lokaler Präsenz. In Leipzig sind Alex und Felix die treibenden Kräfte – Alex koordiniert hauptsächlich die Events, während Felix zusätzlich unser Finanzwesen im Blick behält. Das Booking managen Carl und Alex gemeinsam, wobei wir hier als gesamtes Kollektiv die finalen Entscheidungen treffen. Bei unserem Merchandise bringt Viktor seine kreativen Designideen ein, und Alex kümmert sich um die praktische Umsetzung. Ein wichtiges Prinzip bei uns ist, dass die Kollektivmitglieder in ihrer jeweiligen Stadt mehr Verantwortung übernehmen – das macht unsere Arbeit effizient und lokal verankert.

Produziert ihr noch Merch?

Unsere einmalig produzierten Shirts kamen gut an und sind mittlerweile ausverkauft. Ob und wann wir nochmal etwas in die Richtung machen, wird die Zukunft zeigen. Von den Caps gab es mittlerweile schon drei Batches, weil diese wirklich beliebt sind. Auch Elotrance-Feuerzeuge haben wir schon an die ersten Gäste auf Veranstaltungen ausgegeben. Bei unseren Produktionen achten wir natürlich auch darauf, dass sie eine gewisse Qualität haben, so nachhaltig wie möglich sind und trotzdem zu einem studentischen Preis angeboten werden können. Zum Beispiel wird alles lokal bestickt. Insgesamt lässt sich sagen: Wir haben viele tolle (und auch verrückte) Ideen, am Ende muss das alles aber auch aus privater Hand organisiert werden. Das ist manchmal gar nicht so einfach.

Habt ihr Rituale vor und nach dem Auflegen?

Alex: Vorher laufe ich nochmal überall durch und checke, dass alles läuft. Nach dem Set muss ich erstmal an die frische Luft und danach eine halbe Stunde im Backstage quatschen und runterkommen.

Felix: Ich drehe mir vorher ein paar Kippen und gehe nach dem Set an die frische Luft, um ein bisschen zu chillen.

Carl: Ein guter Backstage-Bereich ist mir wichtig. Ich schlafe teilweise bis spät und gehe erst kurz vor meinem Set zur Party.

Was war eure einprägsamste Beobachtung während eines Sets?

Alex: Es ist immer toll zu sehen, wie die Musik die Energie im Raum entfacht und einem selbst ein dickes Grinsen auf den Mund zaubert.

Felix: Bei einem Open Air in der Nähe von Würzburg habe ich ein Closing gespielt. Am Ende durfte ich noch eine Zugabe spielen. Als ich dann „Rigid“ von Kobosil angespielt habe, hat jemand in der ersten Reihe einen Ausfallschritt gemacht, dann ein rumstehendes Bier in einer Sekunde weg gezündet und laut geschrien. Viktor und ich haben uns nur ungläubig angesehen, weil wir nicht realisieren konnten, was da gerade passiert war.

Carl: Wenn ich meine eigenen Tracks spiele und die Leute die Vocals mitsingen – das ist ein sehr wilder Vibe und macht mich happy.

Welche Festivals besucht ihr gerne? Wo würdet ihr gerne auflegen?

Wir besuchen gerne die Fusion, das Mahagoni und das Tarmac Festival. Ansonsten würden wir gerne einmal selbst auf der Fusion spielen, aber auch gerne auf kleineren Festivals.

Wie ist das bei Clubs, in welchen spielt ihr besonders gerne und wo möchtet ihr noch spielen?

Wir legen alle gerne in der Neuen Welle auf und Carl ist zurzeit häufig im Lokschuppen in Berlin. Wir sind aber auch auf die neue Location der Distillery gespannt. Ein großes Highlight für uns war die Veranstaltung im IfZ. In diesem Mittelpunkt der Leipziger Szene noch einmal unsere Musik darbieten zu dürfen, bevor der Club schließt, das war definitiv nicht selbstverständlich. Der Name des Clubs ist jedoch am Ende gar nicht so wichtig, sondern eher, dass die Party gut ist.

Wie definiert ihr Erfolg als Kollektiv?

Erfolg bedeutet für uns Qualität statt Quantität. Es geht nicht darum, viele Partys zu organisieren, sondern großartige Erlebnisse zu schaffen, auch wenn das weniger Veranstaltungen bedeutet. Natürlich sind wir offen für eine Expansion in andere Städte, allerdings wollen wir unseren hohen qualitativen Ansprüchen treu bleiben – jede Party, egal an welchem Ort, sollte dem Standard entsprechen, den wir in Leipzig etabliert haben.

Was sind eure Ziele für die Zukunft?

Unser Fokus liegt darauf, die Qualität unserer Veranstaltungen stetig zu verbessern, ohne die Wurzeln und Werte zu verlieren, mit denen alles begonnen hat. Besonders wichtig ist uns, weiterhin ein starkes Awareness-Team zu haben, da dies in der Anfangszeit eine Herausforderung für uns war. Wir haben viel dazugelernt und möchten diesen Aspekt künftig noch stärker in den Vordergrund rücken. Wir wollen außerdem unsere digitale Präsenz mit Podcasts und Releases ausbauen, um verschiedenen Künstler:innen eine Plattform zu bieten. Auch unser Label möchten wir weiterentwickeln, obwohl es nicht immer einfach ist, bei eingereichten Demos die Balance zwischen Qualität und Spaß zu finden, dabei aber ausgewogen und divers zu bleiben. Langfristig denken wir über weitere Konzepte nach, wie beispielsweise Vinyl-Veranstaltungen oder ein eigenes kleines Festival. Natürlich wäre das eine größere Herausforderung, aber die Leute wollen am Ende meist eh nicht gehen. Was im Jahr 2025 ansteht, wird unser aktuell größtes Projekt sein. Ende Mai veranstalten wir Elotrance Unbound in den Pittlerwerken: 18 Stunden, indoor und outdoor. Für alles Weitere, und auch für diverse VVK-Tickets sollte man am besten auf den gängigen Social-Media-Kanälen Ausschau halten.

Elotrance folgen:

Instagram // Soundcloud

Fotos: Julian A.

KW 02 – Freitag

Wir sind zurück aus einer Mini-Pause und etwas Post-IfZ-Wehmut. Doch dieser Freitag hat gut Energie.

frohfroh-Tagestipp //

Newfaces – Weekend Special // Elipamanoke // 23:59 – 09:00 Uhr
w/ Beccslyn, Flomel, Escalea, Hawat, Lana Dël Rave, Poly, Redøude, Sirox, Subconsciouz, Valentin Frais, Yardman

Die New Faces-Reihe des Eli wandert auf den Freitag. Sonst immer am Mittwoch begeistert die Veranstaltungsreihe besonders durch ihren Neugier-Faktor auf neue Talente, Ideen und Experimente. Dieses Mal wird das Konzept auf zwei Flors erweitert und es erwarten euch Groove, Hard Techno, Speed House und sogar eine Prise Drum & Bass.


Außerdem heute //

Callshop Radio – New Year x New Studio / DUQO, 20:00 – 03:00 Uhr – Der andere Geheimtipp für diesen Freitag. Das Callshop Radio zieht in die Hinterzimmer des DUQO. Um das gebührend zu feiern, wird die neue Location mit lauter Callshop-Residents eingeweiht – und zwar mit Leftfield Electronic, Garage, Bass und Electro von Blueblanket, Gabby Go Go, Goody, Kaep, Noodles, Rarri

Klang / Neue Welle, 20:00 – 02:00 Uhr – Das süße kleine Live-Musik-Cross-Over der Neuen Welle kehrt zurück mit wavigen und experimentellen Sounds und DJ-Support. Mit Bronko Taubenheim, Fantom Schmerz, Credit 00, Rosa F.

Never Grow Up / Ilses Erika, 23:00 – 05:00 Uhr – Auch was Besonderes: Disco, Hi-NRG und Synthwave (ja tatsächlich Synthwave, wann konnte man das denn in Leipzig das letzte Mal wirklich live hören) mit Besuch aus Berlin und einem Italo-Fundamentalo-Resident. Mit Claudio Chinotto, Rena Volvo, Möbelnder Pop

Brotfabrik / Absturz, 23:00 – 06:00 Uhr – Melodic Techno und ein leichter Vorgeschmack auf die Festivalsaison in kuscheliger Atmosphäre bietet dieser Brotfabrik-Takeover. Mit dabei Kuma, Serioes & Legendaer, Little Duracell, Nøvae, Rn86

KW 02 – Samstag

Das Sphere Radio hostet eine sehr spannende Clubnacht heute. Das ist aber nicht alles.

frohfroh-Tagestipp //

Sphere Radio presents: Clubnight for FLINTA*, Queers and Questioning // DUQO // 23:00 – 07:00 Uhr
w/ Plateau Bitch, DJ Rio.T, Ruby Cube, Sailormenx, Xd Erica

Hier kommt Sphere Radios erste Klubnacht im DUQO. Fokussiert auf FLINTA*, Queen und Questioning treffen heute Nacht IDM, Hard Dance und Deconstructed Club Music von einem FLINTA*-onl-Line-up aufeinander. Dies dürfte einen spannenden Sog außerhalb der standardmäßigen Club-Veranstaltung kreiieren. Hier kommen Self-Expression in Sound und Atmosphäre radikal zusammen.


Außerdem heute //

Nosponsor//:Catharsis / Kulturlounge, 23:00 – 06:00 Uhr – Melodic House mit dubby und bassigen Einflüssen von J. Nuggetz, Topsyturvy, D.K.Denz, Bajazo

Elek Panjoli / Elipamanoke, 23:59 – 09:00 Uhr – Lokale Talente aus Leipzig und Dresden sowie Eli-Residents sorgen für einen Cocktail aus Techno und trancigen Vibes. Mit Boicot, FlexibleHeart, Slany, Splinter, Siggi Petrol, Yung Jacob

KW 02 – Sonntag

Und auch an diesem Sonntag haben wir wieder zwei schöne Tipps – einmal für Day-Rave, einmal für Listening.

frohfroh-Tagestipp //

Homerun // Neue Welle // 14:00 – 22:00 Uhr
w/ Cosmo, Anna Malysz, Map.ache

Es ist Sonntag, 14 Uhr, die Sonne scheint höchstwahrscheinlich nicht, aber man kann es sich ja vorstellen. In der Neuen Welle läuft House, dazu ein Sekt-O in der Hand und beschwipst fühlt sich alles irgendwie gut an. Das liegt auch an dem tollen Soundtrack für den Tag, den Anna Malysz, Leipzig Legend Map.ache und unser Highlight Cosmo aus Südkorea mit treibendem minimalistischen, aber verwunschenen House auf den Dancefloor zaubern.


Außerdem heute //

Seedling / Tollkühn, 17:00 – 23:00 Uhr – Weitere Listening-Session in Bar-Atmosphäre. Mit Balouv, Tertawa

KW 01 – Silvester

Dieses Silvester wird sehr emotional, lang, fordernd, ekstatisch. Mit einem langen Abschied, zwei Neuen und einem Classic.

frohfroh-Tagestipp //

Farewell IfZ – 30 h NYE NYD // Institut fuer Zukunft // 02:00 – 08:00 Uhr (2.1.)
w/ 503, 50ophie, Action Bronko, Alba Acab, Alex Solman, Anka, Anna Malysz, Antr, Azil, DJ Balaton, Bephål, Big Honey, DJ Birne, Black Mirror Park, Boris und Davy, Breza, Bunny Tsukino, Carlotta Jacobi, Cleo Snk, Crémant Ultras, DJ Dahmar, discobabe2, Drive, Dub Nakhur, Eigenrausch, EnelRam, Febi, DJ Ferrari, Fr. Jpla, Frizzaction, Gal, Genelle, Gerda Voigt, Gili, Glassbass, Goldi, Goldie, Goldie Palm, Grandmalheur, Gregor Habicht, Hagen Richter, Hal, Hannie Phi, Håstad, Helly_fx, Het, HoudaFK, I$a, Illousion, Ilovedaddyz, Imbalance, Itsadisasta, Janthe, Jan Urbaniak, Jewelry, Josiane, Judith van Waterkant, Karete Bu, Kgnns, Kikimike, Komrad94, Laviena, Lax303, Leeza, LetKidBe, Lord of WTF, DJ Luiser, Lulu, Malcolmmcsundae, Malena Blum, Matthias Gfesser, MDMK, DJ Mellon, Mi.Roe, Miami Müller, Micina, DJ Mille, Momo, Moritz Kaiser, Morphin, :Mumm, Muraks, Murky fm, Möbelnder Pop, N.akin, Nadine Talakovics, Naitwa, Nea.Cuajo, Neele, Neelie., Nina Frizzante, Noxsonos, Okaxy, Old Man Crane, Ostbam, Perm, Peter Invasion, Phoebe, Pillowman, Pneumador, Qiu, Rarri, Resom, Roko, S.ra, Serious Beton, Sevensol, Stigmatique, Dj Striezel, Subʞutan, Subøhm, Traxx Jr, True Kunze, V:Sonntag, Vanaenae, Verschwender, Vincent Neumann, Wellengenerator, XVII

Nun also wirklich: Das IfZ schließt! Wir sagen Danke für zehn besondere Jahre. Zum Abschluss darf sich nochmals bei einem 30h-Rave verabschiedet werden. Und schön, dass so viele alte und aktuelle Weggefährt:innen des Clubs mit dabei sind.


Außerdem heute //

Silvester Service / DUQO, 01:00 – 09:00 Uhr – Die drei Kollektive Crème Club, Kollektiv Kitsch und Metro übernehmen gemeinsam den Silvester Service im DUQO – mit housy, proggy und techy Sets

Hallo Welt / Elipamanoke, 01:00 – 11:00 Uhr – Das Eli ist ein verlässlicher Ort, um das neue Jahr mit Techno, House, Trance und Rave zu starten. Zum diesjährigen Hallo haben sich folgende Acts angekündigt: Aivee, Acid Goldee, Amalidakirsch, DJ Stimula, Keta Perry, Luzi, Nienein, R-Sohr, Siggi Petrol, Siggi Sauer, Splinter

Ciao ciao 2024 & grüß dich 2025 / xxx, 02:00 – 06:00 Uhr – Weiter im Westen kann auch noch länger ins neue Jahr gefeiert werden, mehr als 24 Stunden lang mit Nici Palm, Lady Lynski, Hufi, Ina All, Janobi, Mimizan, Leeni & Danilo Kupfernagel, Kluntje, Arwed, Harmon, Marliblue & Sofyah, Francesco Rizzi, Naroma, Sutsche, 10 Mark DJ Team, Pausenpunkt mit Stummel & Gekko

KW 52 – Sonntag

Für diesen Sonntag haben wir noch zwei Tipps – einmal Rave, einmal Listening.

frohfroh-Tagestipp //

Noteingang // xxx // 14:00 – 04:00 Uhr
w/ Daniel Sailer, Fr. Jpla, Hells, Lars Goldammer, Nienein, Røttnmeier, Sailent Seihmen, Subtrak, Tilo Roth

Das Peng Fezt von der exLEpäng!-Crew geht in die Verlängerung. In einer Secret Location kommen heute verschiedene Leipzig-Techno-Locals zusammen und lassen hypnotische Beats und Sounds auf uns los – mal deeper, mal ruppiger. Infos zur Location gibt es im Ticket, das ihr bei TixForGigs bekommen könnt.


Außerdem heute //

Seedling / Tollkühn, 18:00 – 21:00 Uhr – Alternativ gibt es auch einen Listening-Abend mit Ambient und Electronica von Xove und Balouv

KW 52 – Freitag

Das letzte Wochenende in diesem Jahr bietet nochmals einige spannende Line-ups.

frohfroh-Tagestipp //

Shrimps – Games, Fun and Music // Institut fuer Zukunft // 23:00 – 06:00 Uhr
w/ Josi Miller, Maik Sparwasser, Polednik, Richard Wohlfahrt, uGly_Attraction, Desperate House Guy, Li.nios, Ramsy, Dj Striezel, DJ Thermomix, Uusoca, B2Gether (aka Visco, Sachsenperle, Vinnie Danger), 160GB b2b Robyrt Hecht

Die erfrischend musikalisch diverse und verspielte Shrimps-Reihe verabschiedet sich heute Nacht offiziell vom IfZ. Da gibt es neben Games, Fun und Music sicher auch die ein oder andere Träne auf dem Dancefloor. Doch bei dem wilden Musikmix wird es genug Momente für Euphorie und Zuversicht geben. Am besten kommt ihr mit einem großen Herzen für musikalische Vielfalt – denn in dieser Shrimps-Nacht gibt es neben geraderen Beats mit Hardgroove, Techno und House eben auch viele breakigen Facetten mit UK Garage, Footwork, Electro und Miami Bass. Und Highlight: Josi Miller aus Berlin.


Außerdem heute //

Bar & Music w O*RS / DUQO, 20:00 – 04:00 Uhr – In der DUQO-Bar wird es heute schön housy mit einigen Disco- und Soul-Exkursen, kuratiert von Filburt, Matthias Fiedler

Päng Fezt – Raw Friday / Elipamanoke, 23:59 – 09:00 Uhr – Zweiter Teil der exLEpäng!-Rave-Reihe. Heute mit Bällebad sowie Raw Techno und Deconstructed Sounds von Detest, Ferry S., Katyes + Mabe.Berlin, Wlem (RDR & Sebastian Sandmann), 16pnt, Caedes, Das Zirkuskind, Jakin Boaz, Lui

N8chtschicht Clubnight / Absturz, 23:00 – 06:00 Uhr – Die N8chtschicht-Reihe lädt nochmals zur Clubnacht, mit Trance, Big-Room-Techno und Hard-Tek von Raphus, Miss Lulu, Mondenkind, Simon Phil.ter, DJ Babanatz

KW 52 – Weihnachten 2024

Dancen an Weihnachten? Klar. Wir haben da zwei Tipps – und zwar zwei echte Leipzig-Classics.

frohfroh-Tagestipp //

Moon Harbour Presents // Neue Welle // 23:00 – 07:00 Uhr
w/ André Galluzzi, Matthias Tanzmann, Mp.ulle

Am ersten Weihnachtsfeiertag erwartet euch eine kleine nostalgische Überraschung: Und zwar eine Moon-Harbour-Party in der Neuen Welle. Überraschend ist dies, weil das Leipziger Label von Matthias Tanzmann sonst eher in größeren Clubs zu erleben ist. Nostalgisch, weil in der Distillery über viele Jahre hinweg der 25. Dezember fest für Moon-Harbour-Showcases verplant war. Hier schließt sich also ein Kreis – mit einem ebenfalls alten Bekannten, André Galluzzi. Musikalisch geht es in Richtung Tech House und House.


Außerdem am 26. Dezember 2024 //

Päng Fezt – Laser Love / Kulturlounge, 23:00 – 07:00 Uhr – Am zweiten Weihnachtsfeiertag gibt ein weiteres Leipzig-Classic: Das exLEpäng!-Kollektiv re-startet seinen traditionellen Rave-Marathon zwischen Weihnachten und Neujahr nach einer Pause wieder. Das heißt: Jeden Tag ein Rave in einer anderen Location. Zum Start gibt es UK Hardcore, Trance und Love Techno von Eine Million, Lasergørl aka Marshall, Lube aka Mensch Hans + Rotkehl

KW 52 – Samstag

Auch der letzte 2024er-Samstag ist nochmals sehr vielschichtig – mit mehreren größeren Partys und Line-ups.

frohfroh-Tagestipp //

No Future IV // Institut fuer Zukunft // 23:59 – 09:00 Uhr
w/ Bockstein b2b Judith van Waterkant, Chaos Katy, Daensen, DJ Mellon b2b 503, Elaine b2b Elmar, I$a b2b Agy3na, Janthe, Justine Perry, Kluntje, Narciss b2b Morphena, Ttyfal

Ok, es wird langsam ernst – die vier und letzte Ausgabe der „No Future“-Abschiedsparty-Reihe vom IfZ findet heute statt. Und sie bringt noch einmal sehr verschiedene Soundfacetten, Artists und Crews der vergangenen zehn Jahre zusammen. Mit Techno und House, mit Pathos und Euphorie. Und mit drei international bekannteren Acts – Narciss, Justine Perry und Agy3na. Unser Geheimtipp: Unsere Ex-frohfroh-Autorin Amy aka Ttyfal ist mal wieder in der Stadt mit ihrem wunderbar pulsierenden, offenen Power House.


Außerdem heute //

Radio Felice / Neue Welle, 23:00 – 07:00 Uhr – Weiter geht’s mit exLEpäng!, dieses Mal in der Welle und mit einem guten Mix aus Power House, Italo, Techno und Elektro von Hanna von Godzilla, LA Ramazotti, Muraks + Tilo Roth + LordoWtf, Nici Palm, Riod, Trio Dinamiko – ab 14 Uhr gibt es dann woanders noch eine Secret-Party mit straightem Techno

Vroom Vroom presents Xbrayne Club Night / DUQO, 23:00 – 07:00 Uhr – Die Queer-Hyperpop-Techno-Reihe gibt Xbrayne dieses Mal eine besondere Bühne. Denn der Leipziger Pop-DJ feiert sein Awakening als Techno-DJ. Mit dabei sind auch Parix, Fynn, Daniel Shreds, BanalAnal69 sowie ein Drag-Performance von Nastja Areshky

Color and Bass / Westhafen, 23:00 – 09:00 Uhr – Kleines Festival-Aufgebot mit einem Trance-/Hardgroove- sowie einem Drum & Bass-Floor. Musik gibt’s von Paraçek, DJ Dreckisch, Eurodance2000, Trancestrudel, @B-tur b2b MLDC, Vluna, Scrappy Coco, Forbidden Fruits, Dispute, Amidala, Schickend, Eras, Moke, Raw78

Trappin & Sugar Bass / Elipamanoke, 23:00 – 08:00 Uhr – Zwei musikalisch offenherzige Party-Reihen machen gemeinsame Sache. Das verspricht einen wilden Mix aus Techno, Trance, Acid, Ghettotech, Breakbeats, Bass, Trash, Hits, Classics. Mit dabei sind DJ Guestlist, Aisha, Haaizey, Cleo Snk, Richie Rollin, Ttyfal, Scrappy Coco, DJ Teilzeit, Sinh Tai, Gigi Spears, Max Maruo

KW 51 – Freitag

Auf geht’s in das letzte Wochenende vor Weihnachten – es gibt Spätschoppen, X-Mas-Raves und mehr.

frohfroh-Tagestipp //

Spätschoppen X-mas Special // DUQO, 20:00 – 04:00 Uhr
w/ Deetachi, Discobabe2, DJ Striezel, Malte Magnum, Tender Tantrum

Der Freitag vor Weihnachten geht los mit dem zweiten Spätshoppen im DUQO. Ganz dem Sinne Spiel, Spaß und ein bisschen Trash verpflichtet, treffen hier Rubbellose auf billiges Bier und Glühwein sowie Listening Bar mit Video-Game-Soundtracks auf Broken Beats und UK Garage, Bounce und Bass auf dem oberen Floor. Das Line-up mixt sich aus lokalen Talenten – und der Eintritt kann gewürfelt werden (mit nur einem Würfel). Perfekt zum Versacken, Vorglühen und in die Weihnachtszeit bouncen.


Außerdem heute //

fem*vak X-mas Rave / Elipamanoke, 23:59 – 09:00 Uhr – Tooth Gems, Fotobox, Techno und mehr in weihnachtlicher Stimmung, alles kuratiert von fem*vak. Mit Aivee, Anka b2b Miriamore, Clju_2k b2b Bonnie the Biceps, Hanï, Itsadisasta, Plateau Bitch, Pokka

Push Up / Institut fuer Zukunft, 23:00 – 06:00 Uhr – HipHop meets Trance mit dem Halle-born Act Yung FSK18 sowie $ono$ Cliq aus Aachen. Dazu gibt es DJ-Support von Craig and Day Day, Sailor Sasha, Trashabelle b2b DJ Luiser, Hänchenburger, Pianopiano – also Leipziger und Berliner Artists, die mit Edits, Baile Funk, Bass und jeder Menge Trance pushen

Park & Ride / Neue Welle, 20:00 – 04:00 Uhr – Von House zu Speed House und direkt breakige und bouncige Gefilde. Mit Karete Bu, X3butterfly, Truuufaith

38Hz Kollektiv / Absturz, 23:00 – 06:00 Uhr – Das 38Hz-Kollektiv kommt angereist aus Erfurt – mit Techno, Trance, Progressive und Hardgroove von N4ach1sch4l1er, Tenebra, Clumsy Horses, KonTakt85

KW 51 – Samstag

Heute gibt es noch einen musikalisch-diversen Samstag.

frohfroh-Tagestipp //

Remember Nothing // Elipamanoke // 23:59 – 09:00 Uhr
w/ Bae Blade, DJ Stimula, Junction, Ilovedaddyz, InterStella, Senta Julien

Für Samstag geht es ins Elipamanoke mit Headliner Bae Blade aus Berlin und poppigem Hardgroove. Support kommt von Leipziger Locals. Zwischen leicht trancigen Vibes bis zu aufkeimendem Hardgroove gibt es hier musikalisch viel zu erleben. Insbesondere Ilovedaddyz und Interstellar laden mit groovigen, aber dennoch fluiden Styles von Bounce bis Industrial zum Entdecken ein.


Außerdem heute //

No Future III / Institut fuer Zukunft, 23:59 – 11:00 Uhr – Dritte No Future-Ausgabe mit vielen Local Heroes und hohem Besuch aus Berlin – etwa Fadi Mohem. Genauso vermischen sich Techno und House in all ihren Feinheiten. Außerdem dabei: Big Honey, Brikett Royal, Carlotta Jacobi b2b Illousion, Farkas b2b Subʞutan, Mauro Caracho, Mix Mup b2b Kassem Mosse, Natalie Robinson, Neele, Sevensol, Vanaenae, Victor b2b Fadi Mohem 

Bar & Music w/ Blink Blink / DUQO, 20:00 – 04:00 Uhr – Leipzig-DJ Nici Palm feiert ihren Birthday mit Freund:innen und einer guten Mischung aus Techno und Wave. Mit dabei Chriszl Seance, Gabriele Storm, Jetset, Pokka

Oasis by Kernkraftoase / Neue Welle, 23:00 – 07:00 Uhr – Housy, deep und hypnotisch geht es in dieser besonderen Sound-Oase zu. Mit Milan Geuser Friedrich Gener, Knete b2b Rodék, Strumm., Titanophoneus, @A

Wintergarten / Westhafen, 20:00 – 08:00 Uhr – Letzter Rave mit mehreren Local-Kollektiven sowie technoiden und melodischen Sounds. Mit Brbt b2b DJ Bjoerg, Elad Magdasi b2b Mathias Weber, Edoppelk b2b Semtax, Lotte Laut, Flundah, Meruem, Milla Lou b2b JustUs, Nienein, Nøvae b2b Rn86, Pascal Rudert, Stefan Muchte, Sternbuu b2b Aaron Kubel, Sven Duke, Uneins., Vage, Voivittu

Backstone Funk / Neues Schauspiel, 21:00 – 04:00 Uhr – Backstein presents: Leipzigs bester Bäcker mixt mal wieder eine feine Funk-Soul-House-Party. Dieses Mal mit Oonops, John Reed, Kosmoz, Cal Pas

New In – Nov 2024

Im letzten November sind wieder einige sehr gute und vielseitige Releases herausgekommen – zwischen Peak-Time-Techno und Electro-Pop-Neuentdeckungen. Hier in unserer New-In-Rückblick.

D.C. Callas – „I Call(ed) Home“ (R.A.N.D. Muzik x Echocentric)

Bereits zum vierten Mal verbündet sich das Leipziger Label R.A.N.D. mit den finnischen Kolleg:innen von Echocentric. Das vorliegende Album des belgischen Produzenten D.C. Callas feiert den Sound, den beide Labels mehr oder weniger konsequent durchziehen. Progressive House meets Trance meets Goa. Klingt nach 1990ern? Damn right baby! Die vorliegenden Tunes entstanden in zwei Jahren und verarbeiten persönliche Verluste des Musikers. Dass das Ergebnis nicht trauriger Ambient sein muss, sondern durchaus tanzbar sein kann, beweist diese 10 Track starke Sammlung pumpender 4-to-the-floor-Stomper. Die Musik ist dabei maximal treibend, immer perkussiv und psychedelisch angehaucht. 

Bei „A Precious Loss“ kommen beim Off-Beat-Bass und den Flächen im Gate-Modus Early-90s-Trance-Feelings auf.  Eye Q lassen grüßen. „Gallery´s Endless Dream“ zwitschert schön im Acid-Modus, bis die Flächen einem die Träume versüßen. Darunter eine New-Order-Gedenk-Gitarre auf der Bass-Seite und ein paar scary Vocals. Ein perkussiver Synth ergänzt melodiös.  „Movimentos“ überrascht mit einem ultra trancy Breaks, der es mir natürlich total angetan hat. Manchmal darf es auch ein bisschen cheesy sein. Mitunter hat man das Gefühl, dass der Produzent eher seinen Gefühlen gefolgt ist als die Tracks nach sturem (funktionalem) Muster zu kreieren. Tracks entwickeln sich oft in überraschende Richtungen oder enden leicht verfrüht. Allerdings muss – bei allen Verweisen auf den Sound der 1990s – betont werden, dass die Stücke nie in zu große Trance-Gesten abdriften. Richtig schöne und laaaange VÖ. Auf Doppel-Vinyl und natürlich digital erhältlich.

Nils‘ Hit: „Movimentos“ – Why: Ich habe eine geheime Liebe für cheesy Trance-Breaks.


Elva Skyn – „Transparent Romance“ (Self-released)

Am 3. November ist unter dem Namen „Transparent Romance“ die Debüt-EP des Leipziger Projekts Elva Skyn erschienen. Auf den drei Tracks der EP entfaltet sich eine spannende Spielart von düsterem und kalten Electro-Pop. Dabei sticht ein Sound-Design hervor, das beileibe nicht durch Sparsamkeit charakterisiert ist, aber trotzdem mit Elementen der Konzentration aufs Wesentliche und Auslassung glänzt. Über diese Klangkulisse lässt man uns Hörer:innen in bedrückend intimer Direktheit an schmerzhaften inneren Monologen einer verletzlichen und selbstkritischen Stimme teilhaben. So entstehen sehr seltsame, bisweilen befremdliche Electro-Pop-Songs, die in ihrer kontemporären Düsternis eine diffuse, nach innen gerichtete Drohgebärde aufbauen.

Davids Hit: „Can´t U Feel It“ – Why: Weil es die Stärken des Projekts Elva Skyn ziemlich auf den Punkt zu bringen scheint.


Sun People – „After The End EP“ (Defrostatica)

Eine neue Sun-People-EP auf Defrostatica? Das ist eigentlich immer eine sichere Nummer für gute Musik. Denn der Grazer Produzent, der btw. auch stärker im A&R des Leipziger Labels involviert ist, ist seit mehreren Jahren ein Garant für nahtlose Verwebungen von Techno, Jungle und Footwork. Genau richtig im Minimalismus, aber eben auch genau richtig in der breakigen Dynamik. Seine neue EP macht da keine Ausnahme. Vier treibend-elegante Tracks, die mit filigranen Sounds, dezent eingestreuten Vocal-Samples und einiges Deep-House-Chords der frühen Nuller-Jahre gleichermaßen Moderne und Nostalgie in Einklang bringt. Und das aber in 160 beats per minute. Das ist einfach sehr erwachsene Dance-Music mit einem feinen Gespür für Ekstase und Detailverliebtheit. Mega EP!

Jens‘ Hit: „After The End“ Why: Weil hier eben dieser feine Übergang von House und Breaks so extrem gut funktioniert.


Alexey Dunchyk – „The Knot EP (Recorded Things)

Wow, was geht hier? Sau-treibend steigt diese Techno-EP ein und es hebt einem gleich die Schädeldecke. „Marshmallows“ geht direkt nach vorn, die Kick drückt, die knarzigen und saugenden Sounds setzen sich sofort fest – und die metallische Hi-Hat setzt Akzente. „Surge Oscillation“ kommt nicht weniger fett mit seinem delayigen Geräuschteppich. Das ist Prime-Time-Rave. Ansonsten bietet die 5-Track-EP einfach sehr gut produzierte Techno-Tracks, die immer mit dem gewissen Etwas ausgestattet daher kommen. Funktional, fett und düster. Für Fans von Jeff Mills oder Umek.

Nils‘ Hit: „Marshmallows“ Why: Der Track hat eine so dermaßen soghafte Wirkung, man kann sich nicht erwehren.


Pony Pracht – „Google Poem“ (Self-released)

Nachdem sie im Jahr 2023 das phänomenale Solo-Debüt „Lomb“ veröffentlich hat, meldet sich Pony Pracht nun endlich wieder zurück mit einem bemerkenswerten Release – und einer spannenden Osteuropa-Tour. Auf anderthalb Tracks verdichtet, erkundet Pony Pracht die Wirksamkeit ihrer Stimme. Dem titelgebenden Track vorangestellt ist eine arithmetisch formalisierte Komposition eines Voice-Samples. Das Stück verlässt den Bereich den weiteren Bereich der Popmusik und erkundet die Möglichkeiten einer einzelnen Artikulation in einer Fortführung einer kompositorischen Tradition, die eher auf Wiederholung und Abweichung setzt, wie man sie etwa aus der Neuen Musik kennt.

„Google Poem“ wirkt daneben eher wie das popmusikalische Feature. Im Vordergrund steht eine metaphorisch verdichtete lyrische Kontemplation über Außenseitertum und Verlust zugrunde. Glasklar und zart gesungen schwebt der Gesang über einer zurückhaltenden, erneut durch digital stark bearbeitete Voice-Samples geprägte Begleitung. Über den Titel „Google Poem“ mischt sich ein kleiner, subversiver Zweifel in die Rezeption, wird doch die Frage nach textlicher Urheberschaft eröffnet, ohne abgeschlossen zu werden. Auflösen lässt sie sich nicht, aber Sinn würde es schon ergeben: Wenn unter dem Moniker Pony Pracht, wie in der Spotify Bio angegeben wird, „human voice […] digital manipulation“ trifft, dann ließe sich auch die eventuelle Rezitation eines AI-generierten Gedichts als performative Subversion lesen, ohne dass man auf zu viel Winkel-Advokatentum zurückgreifen müsste. Doch auch ohne diese Unterstellung bleibt „Google Poem“ ein intensiver, atmosphärischer Song. Pony Pracht braucht erneut nur wenig Raum, um ihre musikalischen und Ambitionen zu zeigen, wobei die Reduktion aufs Musikalische fast ein wenig kurz greift. „Google Poem“ ist ein tolles Stück von sensiblen und subversiven Electro Pop – die konzeptuelle Stärke des Releases scheint aber eigentlich noch ein bisschen heller und weckt großes Interesse.

Davids Hit: Es sind ja nur zwei Stücke, da ist genug Platz für beide.


Various Artists „Connwax 10“ (Connwax)

Connwax hatte im November ein kleines Jubiläum zu feiern – den zehnten Release. Nach den letzten drei Artist-EPs war es nun offenbar wieder Zeit für eine kleine Werkschau aka Compilation. Mit Carlotta Jacobi und Oliver Rosemann sind zwei starke Konstanten der Leipziger Techno-Szene mit jeweils einem neuen Tracks dabei. Während Carlotta Jacobi einen kleinen Detroit-Ausflug mit einer gewissen Deepnee unternimmt, verdichtet Oliver Rosemann die Sounds und Beats zu einem maximal treibenden Strom. Auf der Rückseite gibt es dann den südafrikanische Newcomer Justyn Nell mit seinem groovy-schwingenden Techno-Track „Tiles“ zu hören. Und mit Red Rooms ist auch ein in Berlin lebender Producer mit auf der „Connwax 10“ – seine „Undercover Expeditions“ rasen ebenfalls in hohem Tempo, während sich darum herum mehrere ein Synth in forschend-düsterer Atmosphäre den Dancefloor austastet. Eine sehr schlüssige und gute Compilation.

Jens‘ Hit: „Stories Untold“ Why: Weil Detroit einfach immer geht!


A² – „RM12030 (R.A.N.D. Muzik)

More Music from Planet R.A.N.D.! Und diese Veröffentlichung ist wieder mal eine besondere. Bereits 2019 und 2022 erschienen sehr gute EPs des Produzenten-Duos A² bzw. dessen Mitgliedern aus UK auf dem R.A.N.D.-Label. Ich kannte die Musik von Andy Panayi und Alec Stone bis zum damaligen Zeitpunkt noch nicht und war umso erstaunter von der Zeitlosigkeit und Qualität der Musik. Eine kleine Recherche zum Act ergibt, dass Andy Panayi leider bereits 2020 verstorben ist. Gräbt man ein bisschen tiefer, erfährt man, dass A² Ende der Neunziger und Anfang der Nuller Jahre ihren Peak als Produzenten hatten und ein eigenes Label namens „An Alien Records“ betrieben haben. Viele der alten EPs sind stark gesuchte Schätze im Discogs-Universum.

Es scheint sich bei der vorliegenden EP um unveröffentlichtes Material zu handeln. „Street Renegade“ klingt super groovy und organisch. Ein verspielter Breakbeat und eine solide Bassline als Grundlage und darüber ein Arpeggio mit gefühlvollen Flächen. Geht gut rein. Bei den „Uptown Park Breaks“ ist der Name Programm. Alle Sounds klingen nach Qualität und es braucht nicht viel, damit der Track innere Sehnsüchte und zugleich die Tanzmuskeln triggert.

Das Konzept wird auf „Electro Boogie“ weitergesponnen. Auch hier sind es wieder die gezielt gesetzten Synth-Sounds und die Grooves, die den Track sofort bei einem selbst landen lassen. Die Voice-Samples tun ihr Übriges. Bei „Reckless“ gibt es dann zur Abwechslung mal einen 4/4-Beat. Der Break glänzt mit Vocoder-Sounds und Fläche, bevor es dann ab und nach vorne geht.
Wieder einmal sehr zeitloses Material, dem R.A.N.D. hier eine Bühne gibt.

Nils‘ Hit: „Electro Boogie“ – Why: Müsste ich eines der vier sehr guten Stücke wählen, wäre es dieser.


Rustre „Holding Hands With Runaways“ (Self-released)

Im November hat auch das selbsterklärte Leipziger „One-Person-DIY-Project„ Rustre eine neue EP veröffentlicht. „Holding Hands With Runaways“ ist ein Kabinettstück von sechs Songs, das in der begleitenden Kommunikation in den Kontext einer bislang ungewohnt deutlichen inhaltlichen Programmatik gestellt wird: Lyrisch beschäftigt sich die EP mit dem diffizilen Verhältnis von Anziehung und Abstoßung in sozialen Beziehungen.

Dieser thematische Fokuspunkt öffnet ein ganz neues Spielfeld für Rustre. Kannte man den Musiker bislang vor allem für atmosphärische und flächige Tracks, die nicht selten ins Meditative verwiesen haben, zeigt sich hier doch eine andere, in der über Jahre und nunmehr sechs Releases hinweg geschliffenen Klangästhetik durchaus überraschende Facette. Die sechs Tracks auf der EP wirken klanglich deutlich stärker voneinander abgegrenzt als bisher. Sie können (und dürfen vielleicht auch?) etwas mehr für sich selbst stehe – und sie müssen sich weniger in den Dienst einer Gesamtästhetik stellen, die auf früheren Releases schon mal über das komplette Werk herrschen durfte. Es wirkt fast wie ein Zulassen von herkömmlicherem Songwriting. Der Bewegungsraum von Rustre wird hier nochmal neu ausformuliert, ohne die bisher gepflegte klangliche Identität zu verleugnen.

„Holding Hands With Runaways“ kommt unmittelbarer aus sich heraus als der meditativere und atmosphärische 2021er Release „Quo“. Dass das Songwriting von Rustre hier Raum erhält, sich lyrisch auszudrücken und dazu noch die Freiheit bekommt, die Songstrukturen auch mal vergleichsweise gewöhnlich zu halten, lässt diese EP wie der perfekte Komplementär der sehr flächigen und meditativen, ebenfalls fantastischen „Quo“ wirken.

Davids Hit: „Lichen“ – Why? Weil ich diese Art von treibender Dreampop / Shoegaze / Postrock-Hymnen wirklich sehr gerne mag.


Bigalke „Schattenbraut“ (Don’t Be Afraid Of Yourself)

Bigalke, langjähriger Distillery-Resident, hat in diesem Sommer sein eigenes Label gegründet – Don’t Be Afraid Of Yourself. Und darauf präsentierte er Ende November die zweite One-Track-EP namens „Schattenbraut“. Bigalke bespielt schon lange die Schnittlinie zwischen Techno, Industrial und Experimental. Mit seinem Label scheint er dies noch konsequenter zu fokussieren. Mit düsteren deutschen Spoken Words, kühlen Sounds, harsch-breakigen Hard-Tek-Bassdrums und einem Spiel zwischen Fetisch und Dystopie. Musikalisch hat das durchaus seine Anziehung, durch die Vocals bekommt der Track jedoch einen Pathos, mit dem ich wenig anfangen kann. Aber ich bin mir sicher: Zwischen den vielen Techno-Edits kann „Schattenbraut“ durchaus hervorstechen und die Düster-Raver:innen gut abholen.

Jens‘ Hit: „Schattenbraut“ Why: Naja, ist ja nur ein Track. Was ich aber tatsächlich feiere, ist dieser breakige Vibe.