Das Balance Club / Culture-Festival ist zurück

Das Balance Club / Culture-Festival findet vom 1. bis 3. November in Leipzig statt. Zum mittlerweile sechsten Mal verbindet das interdisziplinäre Clubkulturfestival Musik, Diskurs und Kunst in verschiedenen Locations der Stadt. Bei uns könnt ihr zwei Festivaltickets gewinnen.

Seit Beginn des Festivals steht beim Balance-Festival der progressive Kulturansatz im Vordergrund. Die Älteren erinnern sich: Die erste Edition war 2018. Und genau dieser Anspruch bleibt auch so. Das Festival startete damals als Plattform für progressive Clubkultur und transformative Politik, um marginalisierte, queere und feministische Stimmen in der Clubkultur zu stärken – insbesondere in Ostdeutschland.

Das diesjährige Motto könnte nicht passender sein, was aktuelle Fragen, nicht nur im Clubkulturkosmos, angeht: „Tensions“, also Spannungen, ist der Titel und das Thema des Festivals. Denn bei der Festivalplanung habe sich das Team „von einer gewissen Unsicherheit leiten lassen – von politischen Spannungen innerhalb aktivistischer Gruppen bis hin zumweltweiten Aufschwung des Populismus und seiner Anhänger*innen“, schreiben sie.

Deutschland, und dabei besonders Sachsen, stehe vor einer wachsenden Bedrohung von rechts. In einer Zeit, in der faschistische Gruppen schamlos öffentliche Räume einnehmen, marginalisierte Menschen ausgrenzen und jene zum Schweigen bringen wollen, die sich wehren, wollen die Festival-Macher:innen ihre Kulturabeit als politisches Werkzeug und als Gegenbewegung gegen Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und Queerfeindlichkeit einsetzen.

Clubkultur ist oft aus Spannungen entstanden und war schon immer ein Zufluchtsort, ein Ort, an dem wir einer anderen Realität begegnen können, abseits der alltäglichen Dystopien. – Balance Club / Culture Festival

Panels und Workshops in der Garage Ost

Das Diskursprogramm ist wie immer kostenfrei. Es gibt so viele interessante Talks und Workshops, die in der Garage Ost über drei Tage hinweg angeboten werden, aber einer sticht besonders hervor: Bridging tensions: Wie kann Clubkultur trotz Spannungen widerständig und solidarisch bleiben?  An diesen Nachmittag (Samstag, 2. November, 16 bis 18 Uhr) wird über Schwierigkeiten, Strategien und Hoffnungen für eine kollektive Gegenkultur mit vier Gäst:innen diskutiert. Must-hear.

Konzertabend im UT Connewitz

Am Freitag, den 1.11. wird „die Vielfalt zeitgenössischer Clubkultur mit einer Livemusik- und Performance-Nacht im UT Connewitz gefeiert“, schreiben die Macher:innen. Von Ambient-Hardcore bis Queerfeminist-Punk und zurück, mit der iranisch-deutschen Künstlerin Nazanin Noori, der Popmusikerin Dornika, den Punk-Icons Deutsche Laichen und Catnapp. Catnapp war zuletzt beim Trip-Festival in Leipzig und kommt mit einer neuen Show ins UT.

Clubnacht im DUQO

Im neu eröffneten DUQO treffen einen Tag später für die diesjährige Clubnacht des Balance-Festivals internationale Acts wie Chippy Nonstop und Safety Trance auf lokale DJs und Talente wie Olmatri, Ilovdaddyz und DJ Luiser, mit Unterstützung von Tresor-Resident Yazzus und den indischen Gästen des Festivals, der DJ Chutney Mary und der aufstrebenden Queer-Rapperin Kinari. Von DJ Luiser lest und seht ihr übrigens im kommenden frohfroh-Magazin, das am 14. November 2024 erscheint, mehr.

Tickets und eine Programmübersicht findet ihr hier. Alle Infos bekommt ihr auch im Balance-Telegram-Channel.


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Und wie angekündigt könnt ihr zwei Festivaltickets (1×2) bei uns gewinnen. Wir möchten von euch wissen: Auf welchen Act freut ihr euch besonders? Schreibt uns bis Sonntag, den 27.10.2024 eine Mail mit eurer Antwort an hello@frohfroh.de // Der:Die Gewinner:in wird am Montag, den 28.10.2024 benachrichtigt.

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KW 42 – Freitag

Soli-Rave, Vir.go, House und härterer Techno – das Wochenende beginnt durchaus abwechslungsreich.

frohfroh-Tagestipp //

Furia // Elipamanoke // 23:59 – 09:00 Uhr
w/ Melati, Bunny Tsukino, Lil Hurty, Rarri, Sophiise, Aurora Polaris, Bephàl, Ch4r2otte, Ostbamu

Seit 2019 ist Vir.go fester Bestandteil der Leipziger Szene. Als feministisches Kollektiv mit Fokus auf FLINTAQ-Artists bringt es mit seiner Veranstaltungsreihe „Furia“ Breaks, Techno und Bass zusammen. Dabei werden hier größtenteils local Artists präsentiert, die sich genremäßig immer wieder fluid bewegen, Experimente wagen und auch einfach mal was anderes machen. Headlined wird diese heutige Ausgabe von Melati – Techno-DJ aus London mit sehr treibendem hypnotischem Sound. 


Außerdem heute //

Soli: Smash Fortress Europe / Institut fuer Zukunft, 23:00 – 08:00 Uhr – Punk Bands + Local Line Up + Trance-Aerobic als Soliparty gegen die menschenverachtende Asylpolitik in Europa. Mit Asra, Baerbel, Chrissi Calzone, Distant Relatives, DJ Set, Flaws, Gin Phonic, Gladee, Jini Piju, Max Krach, Miami Dyster, Puffy, Spacemaus, Wis:per, Zuletaa

WaveMotion Bar + Club / Neue Welle, 19:00 – 07:00 Uhr – Agy3na hostet zum vierten Mal seine WaveMotion-Reihe. Dieses Mal sorgen er und Yung_Womb, David Lenk und Sensi_Ble für große House-Momente. Ab 19 Uhr ist schon die Bar offen.

Schutt & Asche / Ilses Erika, 23:00 – 06:00 Uhr – Kompromisslos in Richtung Hard Techno und Industrial. Mit Simon Phil:ter, DJ Babanatz

Clubberware x Absturz / Absturz, 23:00 – 06:00 Uhr – Techno in verschiedenen Tempi und Nuancen versprechen heute Sebastian Strootmann, Leon Link, Bernd Bugatti und KarlF

KW 42 – Samstag

Sehr spanendes Samstagsprogramm. Mit zwei Underground-Tipps, einem Opening und einem Abschied.

frohfroh-Tagestipp //

Maniac x Connwax // Institut fuer Zukunft // 23:59 – 09:00 Uhr
w/ Azil b2b Håstad, Carlotta Jacobi b2b Illousion, Elmar, Jana Falcon, Low Velocity Soundsystem, Pio b2b Moritz, Setaoc Mass

Das letzte Mal Connwax mit Maniac. Das bedeutet grooviger hypnotischer Sound perfekt passend zu der Kühlraumkulisse des IfZ. Ganz große Klasse ist diesmal der Headliner Gast: Setaoc Mass. Als Part von SK_eleven formt der Produzent und DJ aus Manchester maßgeblich die wiedergefundene Liebe zum hypnotischen Techno. Untermalt wird die Nacht von Residents der Maniac- und Connwax-Crews sowie mit Kontrasten von u. a. Jana Falcon und dem Low Velocity Soundsystem.


Außerdem heute //

Tanztee Kleinzschocher – Autumn Leaves / Blitz & Donner, 14:00 – 22:00 Uhr – Im Westen gibt es seit September einen gemütlich-familiären Underground-Club, in den es nur mit GL reinkommt (checkt bitte Instagram oder Telegram). Jeden dritten Samstag sind Daytime-Raves mit Künstlern aus der regionalen und überregionalen House- und Techno-Szene geplant. Dieses Mal gibt es ein tolles Wiederhören mit Llewellyn aus Berlin sowie Andreas Eckhardt b2b Thomas Heinrich, Nici Palm sowie die beiden Residents Flash Goerdten und Jet von Düse

Dance with Friends / Ernst, 14:00 – 22:00 Uhr – Midtempo in den Herbst in lauschiger familiärer Atmosphäre. Mit Andre Matthei, Borte, Daniel Accent, Nanus

Generation Of Bass / Conne Island, 22:30 – 06:00 Uhr – Die Ulan-Bator-Crew lässt die Bässe im Island heute Nacht mal wieder besonders tief dröhnen. Mit dabei UK-Legende Decibella sowie Mʊdʌki aus Tschechien sowie die Locals Ace, El:p, Mary Jane 

Highsociety Beats / D8, 22:00 – 08:00 Uhr – Oha, hier eröffnet heute ein neuer Club bzw. eine Event-Location in Eutritzsch. Demnächst mehr dazu. Zum Opening spielen Gunjah, Nici Palm, Tarik Weiss einen Mix aus House, Wave und Techno.

Lucid Beams / DUQO, 20:00 – 07:00 Uhr – Listening wird zur Magie-Show vom Vize-Europameister der Close-up-Magie und dann zur Afterparty mit treibenden Sounds. Mit Aio, Alfonso Rituerto, LetKidBe, Mo:az, Mustafary, Oleksandra Riabichko

Remember Nothing / Elipamanoke, 23:59 – 10:00 Uhr – Hardtrance bis tribaliger Techno. Mit Blame The Booker, amalidakirsch, DJ Stimula, mononom, NurEinerVonVielen, R-SOHR

Westhafen Klub / Westhafen, 22:00 – 09:00 Uhr – Nostalgiefeeling mit International Deejay-Gigolo-Label-Founder DJ Hell sowie local Support von Sinamin, Carlo Bonanza, Markus Welby, Livet

///Blush/// – curated by Geschwofe / Neue Welle, 23:00 – 07:00 Uhr – Die Geschwofe-Crew lädt ein zum Neue-Welle-Debüt ihrer ///Blush///-Reihe. Hier gibt es Tech House und Trance mit TraumaMia, Æol, BananaBangers, WantHât b2b Knightheart

Ordentlicher Drive – Proper Pull

Partys in WGs und freiem Himmel, dazu ein sehr hörenswerter Podcast – und jetzt auch noch ein Label. Proper Pull ist definitiv eine der derzeit spannendsten Leipziger Crews. Gerade ist die erste Compilation herausgekommen.

Jeden Tag werden Tausende neue Tracks veröffentlicht. Da den Überblick zu behalten, ist ein völlig lächerliches Unterfangen. Da helfen auch die vielen kuratierten und privat erstellten Playlists der Streaming-Anbieter nichts. Umso gefragter sind persönliche Tipps. Im Indie- und Pop-Bereich gibt es beispielsweise den Newsletter „Ein Song reicht“, der vom Leipziger Musikbüro Golden Ticket betrieben wird. Wer eher auf der Suche nach Tipps für elektronische Musik ist, dürfte vielleicht schon über den „Proper Charts Podcast“ bei Soundcloud mit den iconic Meister-Proper-inspirierten Artworks gestolpert sein.

Seit 2022 präsentieren hier einmal wöchentlich ausgewählte DJs und Artists aus Leipzig und den erweiterten Szenen ihre aktuellen Top-5-Tracks. Mal gibt es kurze Anmoderationen dazu, mal einfach nur die Musik. Ein sehr gutes Format, weil es von der Länge her kompakt bleibt und musikalisch sehr breit gefächert ist. Bei über 100 Folgen ist der Podcast mittlerweile angekommen. Seit neuestem gibt es auch eine Proper-Pull-Liveshow auf Sphere Radio.

Die Idee dahinter kam der Proper-Pull-Crew im zweiten großen Corona-Lockdown, Ende 2021 war das. Vorher hatte eine lose organisierte Gruppe Partys in WGs oder bei Open Airs veranstaltet. Als das pandemiebedingt nicht mehr ging, launchte die Crew den Podcast. Im Mai 2022 folgte dann die erste offizielle Proper-Pull-Party in Halle.

Ein Blick auf das Soundcloud-Profil der Crew verrät: Es handelt sich hier um eine durchaus gewachsene Crew mit sehr verschiedenen Persönlichkeiten und Genres. Mit dabei sind unter anderen Ch4r2otte, die GlutenfreeGirlz und Peter Sniffin.

Im Sommer 2023 entschied sich die Crew dann für den nächsten Schritt: die Gründung eines Labels. Gute Idee, immerhin produzieren viele der Musiker:innen und DJs sowie der befreundeten Artists auch selbst Tracks. Mit „Close Coordinates“ erschien Mitte Oktober die erste Compilation – eine sehr vielseitige und äußerst gelungene Werkschau, fernab der sonst in Leipzig so präsenten Techno- und House-Pfade.

Hier hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan. Der Leipziger Sound hat sich geöffnet, ist breakiger und durchlässiger geworden. Das zeigt die Compilation sehr gut mit ihrer Range aus Electro, Ambient, Jungle, Ghetto-Funk und lauter anderen Sub-Sub-Genres. Insgesamt klingt die Compilation dennoch sehr geschlossen, sehr fresh, sehr jung – auch wenn hier nichts komplett neu erfunden wird, sondern eine andere Nische der 90er-Wiederentdeckung stattfindet.

Und die Highlights? Nun, das ist natürlich sehr subjektiv. Für mich stechen Varum deep-hektisch-rasselnde „Northern Lights“, die poppig-lasziven „Nightly Hopes“ von GlutenfreeGirlz x Peter Sniffin und NB🧚MCs „Longing“ besonders heraus.


Proper Pull Links: Instagram / Bandcamp / Soundcloud

Elektronische Nischen bei den Leipziger Jazztagen 2024

Vom 19. bis zum 26. Oktober 2024 findet die 48. Ausgabe der Leipziger Jazztage statt. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einige elektronische Sounds zu entdecken. Und wir verlosen Tickets für drei Konzerte.

Die Jazztage Leipzig sind eines der großen musikalischen Highlights im Jahreskalender der Leipzig-Festivals. Vor allem, weil sie neben großen internationalen Bookings auch immer wieder Newcomer:innen präsentieren – und weil der Jazz-Begriff des Festivals seit einigen Jahren immer weiter gefasst wird. Sehr gut, finden wir. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einige Projekte und Konzerte mit elektronischen Sounds oder Einflüssen aus Pop und HipHop zu entdecken. Welche genau? Wir haben für euch eine Auswahl aus dem diesjährigen Programm zusammengestellt.

Die Festival-Pässe sind bereits ausverkauft. Aber es gibt noch Tickets für die einzelnen Konzerte – und zwar online hier.

Für die drei hier vorgestellten Konzerte am 21. und 25. Oktober verlosen wir jeweils 2×2 Tickets. Wie ihr die gewinnt? Einfach bis zum 18. Oktober, 12 Uhr eine Mail an dance @ frohfroh.de schicken und schreiben, zu welchem Konzert ihr gehen möchtet. Betreff: Jazztage Leipzig. Die Gewinner:innen werden dann per E-Mail informiert.

Amirtha Kidambi’s Elder Ones / 20.10.24 / Neues Schauspiel Leipzig

Treibend und soghaft. Beschwörend und rauschhaft. Das sind Begriffe, die einem in den Sinn kommen beim Hören der Musik dieser Gruppe um die Musikerin und Sängerin Amirtha Kidambi. Musikalisch geht es freejazzig zu, aber auch andere musikalische Elemente blitzen durch. Rock, RnB, klassische und traditionelle Elemente. Die US-Sängerin hat einen Punk- und HipHop-Background, aber ebenso eine klassische Gesangsausbildung. Textlich werden Themen wie Gewalt und Rassismus abgehandelt. Wir dürfen auf eine wilde Live-Umsetzung gespannt sein.


Marek Johnson + Wrens / 21.10.24 / Schaubühne Lindenfels

Der Kölner Songwriter und Musiker Marek Johnson schreibt ebenso melancholische wie zugängliche Stücke zum Zuhören und Verweilen. Die Gitarre im Mittelpunkt, harmonisch interessant und die Vocals oft mehrstimmig. Musikalisch offen für Electronica, Trip Hop und Pop. Die Lieder sind oft vielschichtig und ständig wird die Klangpalette verfeinert ohne das es abdriftet oder ein Stück sich verliert.

Der zweite Act des Abends namens Wrens kommen aus den USA. Die Band beackert ein komplett anderes musikalisches Feld. Sehr experimentierfreudig an Synths und anderen Instrumenten plus Schlagzeug. Darüber Rap-Vocals, die den freien Fluss der Musik zusammenhalten. Kind of arty mit popkulturellen Anspielungen und einem Nicken in Richtung HipHop, Grime, Jazz und Electronica. Sicher keine leichte Kost, aber irgendwie auch arschcool.


Beatdenkers Sinularia + Marb & DDT (DJ-Set) / 23.10.24 / Neues Schauspiel Leipzig

Hier wird es richtig fett! Sinularia aus Berlin haben auf jeden Fall was übrig für IDM und vertrackte Musik aus UK. Aphex Twin, Flying Lotus und Co. lassen grüssen. Das ganze an Drums, Gitarre und Bass plus wahrscheinlich einem Haufen Effekte. Bisschen noisy, bisschen Harmonie, bisschen LoFi, bisschen auf die 12. Checkt mal „3.4.: Breath“!

Marb und DDT laden im Anschluss noch zu einem DJ-Set ein. Ein garantiert spannender Abend!


Sofia Jernberg & Mette Rasmussen + Camila Nebbias’s The Hanged One / 24.10.24 / UT Connewitz

Ein experimenteller Dialog zwischen Stimme und Saxofon? Das bekommt man bei Sofia Jernberg und Mette Rasmussen zu hören. Ziemlich krass, dass diese Sounds tatsächlich nur von zwei Musikerinnen erzeugt werden. Wer keine Scheu hat, sich auf etwas komplett „anderes“ einzulassen, sollte hier vor Ort sein.

Ebenfalls eher im experimentellen Spektrum anzusiedeln, ist die Tenorsaxofonistin Camila Nebbia. Der Kontext ist hier allerdings ein anderer: Volle Bandbesetzung spielt mit Postpunk und Freejazz-Anleihen. Es wird brachial und treibend in einer der schönsten Konzertloactions Leipzigs.


Andi Haberl’s Sun / Lina Allemano’s Ohrenschmaus / 25.10.24 / UT Connewitz

Andi Haberl kennt man vielleicht schon aus dem einen oder anderen Projekt. The Notwist sollte doch einigen etwas sagen – ist die Band doch seit mehreren Jahrzehnten ziemlich erfolgreich und hat uns schon den einen oder anderen musikalischen Meilenstein beschert. Wer Andi Haberl mal hinter den Drums erlebt hat bei einem The-Notwist-Konzert, weiß mit welcher rhytmischen Klasse man es hier zu tun hat.

Unter dem Projektnamen Sun veröffentlichte der Musiker nun beim Notwist-Hauslabel Alien Transistor eine Solo-Platte, die musikalisch ebenso vielseitig ist wie zuletzt die Alben oben genannter Gruppe. Instumentale Musik zwischen eingängiger Kammermusik und Postrock, bisweilen krautig angehaucht und instrumental sehr vielschichtig. Live sicher eine sehr spannende und feine Sache.

Im Anschluss gibt es dann noch mehr „Ohrenschmaus“. Zumindest schwört uns der Projektname des Trios um Lina Allemano darauf ein. Vielleicht nicht ganz so eingängig wie Sun, aber vielleicht auch deswegen gerade passend, weil Kontraste einen Abend ja umso spannender machen können. In klassischer Triobesetzung mit Bass, Drums und Trompete geht es jazzy und verspielt zur Sache.


Maika + CEL (Felix Kubin & Hubert Zemler) / 25.10.24 / Werk 2

Ist die Musik von Maika noch unter Jazz zu verbuchen? Sie ist vielmehr ein ansprechender Mix aus Synthpop, Singer-Songwriter, folkigen Elementen und einer traumhaften Stimme. Aber bei alldem doch noch irgendwie jazzy anmutend. Super schöne Musik und garantiert was für Fans von Rhye, Sade und Co.

CEL baut eher auf musikalischen Minimalismus mit Einflüssen von Kraut bis NDW. Auf jeden Fall gibt es hier diverse Querverweise auf deutsche Musikkultur der letzten 50 Jahre. Schick!

Credit Festival-Keyvisual: Stefan Ibrahim

New In – Summer Edition 2024

Und hier nun auch der zweite Teil unseres New-In-Rückblicks auf einige spannende Leipzig-Releases. Dieses Mal Musik aus den Sommermonaten.

Mario Wiedemann – „It Just happened“ (O*RS)

Los geht es mit Mario Wiedemann. Er nimmt uns auf seiner am 12. Juli 2024 auf O*RS erschienenen EP “It Just happened„ auf einen nostalgischen kleinen Spaziergang durch die jüngere Geschichte des Filter House mit. Die EP startet mit einer wunderschönen Bassline, um die herum mit “Joice Voice„ ein ganz klassischer House-Track entsteht. Drums, Synthies, dann wird irgendwann das Sample reingefiltert – alles tausendfach gehört und doch immer wieder wunderschön. Der Track entwickelt sich Spur um Spur zu einer glamourösen French-Touch-Nostalgia-Hymne, die im vollen Imago einen angenehm sorgenbefreiten Spirit beschwört. Der kaputte Charme des Nachtlebens geht dem Track zwar ab, aber das stört nicht. Vielmehr feiert er den Augenschlag eines goldenen Moments, schickt uns auf eine Zeitreise durch die großen Ed-Banger-Jahre mit ihrer musikalischen wie visuellen Farbenpracht und einem Hedonismusversprechen ans dionysische Kollektiv. Moment mal, Hier und Jetzt und Zeitreise – Widerspruch!? Nein nein, denn der Moment der gefeiert wird, ist lange vergangen. Aber Wiedemann holt ihn zurück.

Der zweite Track “Jack in a Box„ schlägt eine etwas andere Richtung ein. Start mit Drumpattern, dann kommen Snares und Kicks, relativ ansatzlos ein stark gefiltertes Sample, irgendwann werden noch mehr Drums dazugelegt – und alles gewinnt an Patina. Irgendwann dann Telefonsound, danach Drums raus und Voice Sample rein, das irgendwie nach TripHop klingt. Kein Minimal, aber der musikalische Ausdruck begrenzt sich auf eine begrenzte Anzahl einzelner Spuren, die für sich genommen stark genug sind, um im Kollektiv einen atmosphärischen Track zu tragen. Im Gegensatz zu „Joice Voice“ geht´s hier nicht um hedonistische Opulenz, sondern eher um ein entspannt heruntergekühltes Selbstbewusstsein. For the sake of the Argument: Wenn „Joice Voice“ eine glitzernde Hommage an French Touch sein soll, dann wäre „Jack in a Box“ ein souveränes Kopfnicken in Richtung Kölner Nullerjahre, so wie sie uns in den Kompilationen des legendären Kölner Labels Kompakt um die Großmeister Jürgen Paape und Wolfgang Voigt erhalten und überliefert sind.

Davids‘ Hit: Beim ersten Hören „Joice Voice„, spätestens ab dem fünften Mal aber „Jack in a Box“. Why: Weil die Grower immer die besten Tracks sind.


Perm & HAL – „Lookout Mountain Studios“ (Kann Records)

Kann haute Ende August eine Bandcamp-only-VÖ raus. Beim ersten Reinhören verstehe ich, dass das Label „nicht mehr warten“ konnte das Ding in die digitale Welt zu blasen.

„Untitled (Cheese Reaction Mix)“ ist ein super atmosphärischer und dubbiger Track, der nach einem Percussion-Intro zu einem Synth-Biest mutiert – mit einer Kick irgendwo im Subbass-Bereich. Hier ist viel Platz, alles darf sich entfalten. „Tenure Track III“ ist dann wirklich ein reiner elektronischer Dub-Traum. Basic Channel winken rüber. Den Abschluss macht „Tenure Track II“ mit dem besten aus beiden Welten. Super nicer und frischer Sound auf Kann.

Nils‘ Hit: „Tenure Track II“. Why: Lässt sich sicher gut mixen mit bisschen flotterem Techno.


Llewellyn „Instant Crush“ (Riotvan)

Ich sage es gleich vorweg: Ich bin ein Fan aller Projekte von Martin Enke. Und das seit der Veröffentlichung der „Point EP“ von Lake People, dem anderen großen Projekt des Produzenten neben Llewellyn. Diese EP war maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich vor ein paar Jahren wieder Lust auf elektronische Musik im 4-to-the-floor-Sektor bekommen habe. In der Musik steckte so viel Liebe und Gefühl – das kam für mich damals irgendwie unerwartet.

Seitdem verpasse ich keine Veröffentlichung von Martin Enke. Auch wenn jedes Projekt für sich und einen anderen Sound steht, kann ich meist andocken, weil sie einen ähnlichen Spirit haben wie oben erwähnte EP. Immer ein wenig melancholisch und flächige Synths all over, die mir sehr viel sagen. Egal ob Breakbeat-Inferno (Amrint Keen), Tech House (Lake People) oder der leicht discoide Sound von Llewellyn mit 80s-Touch. Da kamen super viele Lieblingstracks zusammen in den letzten Jahren.

Die neue (lange) EP von Llewellyn auf Riotvan umfasst sechs Tracks und zelebriert den Sound, der auch schon auf den letzten drei EPs auf dem Label Gesetz war. Tanzbare 80s-Vibes auf 4/4-Beat oder gebrochener Grundlage, Basslines à la Giorgio Moroder, die Synths super geschmackvoll. Es schiebt sich immer ein Element rein, welches mich abholt und so cachty ist, dass es im Gehörgang hängen bleibt. Kein Track nur Füllmaterial und das Artwork mal wieder super schön. Ich bleibe Fan, das steht fest.

Nils‘ Hit: „Fractured Memories“ Why: Der Flächeneinsatz nach ca. 20 Sekunden ist pure Liebe.


Janein „Virtual Universe“ (Seelen.)

Anfang August konnte Seelen., eines der derzeit bekanntesten Leipziger Techno-Labels ein neues Highlight feiern: das Debüt-Album von Label-Mitgründer Janein. „Virtual Universe“ lotet mit sehr feinem Gespür verschiedene Nuancen von klassischem und kontemporärem Techno.

Hypnotisch über lange Zeiträume entfaltend, mal deep-dubbig, mal hektisch-dystopisch. Dazwischen gibt es auch breakige Tracks wie „Kaleid“ zum Durchatmen. Besonders stechen bei Janein immer wieder die schwer-bassgeladenen Stücke wie „Exploring Scan“ oder „Virtual Universe“ heraus, die einen komplett vereinnahmen. Kurzum: ein sehr gutes Techno-Artist-Album – und das alles Vinyl only. Online gibt es nur diese Snippets zu hören.

Jens‘ Hit: „Ground Control“ Why: Weil einfach geile Dramatik.


Hearts „s/t“ (All My Ghosts)

Im Sommer brachte auch frohfroh-Autor Nils auf seinem wunderbaren Label All My Ghosts zwei neue Releases heraus. Die EP von Hearts vertont süße Melancholie mit flirrend-breakigen Beats und dreamy Chords. Irgendwo zwischen Deep House, Electronica und poppig eingefärbten Field Recordings hat Hearts die perfekte Mitte zwischen Listening und Dancing gefunden. Da flackern schon einige Bicep-Erinnerungen mit auf, aber mit deutlich mehr Understatement und weniger Big-Room-Ambitionen. Diese EP hilft definitiv beim Überleben des kommenden Winters.

Jens‘ Hit: „Elotranc (Rebirth) Why: Weil sich in den zackigen Beats und den sanften Piano-Chords so eine beruhigende Kraft entfaltet.


Gregor Dys „Riss Remixed“ (All My Ghosts)

Die zweite All-My-Ghosts-EP dieses Sommers liefert noch einmal neue Perspektiven auf das sehr gute, experimentelle, kristallin klingende Album „Riss“ des Berliner Musikers Gregor Dys. Und zwar in Form von sieben Remixen. Und es ist sehr spannend zu sehen, wie der experimentelle Charakter respektiert wird und dennoch durch das neue Verschieben und Hinzufügen von geraden oder breakigen Beats um viele Facetten erweitert wird. Auf jeden Fall ist „Riss Remixed“ keine plumpe Dancefloor-Transformation der Originale, sondern eine subtile Auseinandersetzung mit dem Werk von Gregor Dys.

Jens‘ Hit: „hdcNO1408 (Katalog Version) Why: Weil die scheppernden, unberechenbaren Beats und die dubbigen Hallräume sehr gut harmonieren.

KW 41 – Freitag

Sieben Tipps für den Start ins Wochenende – heißt: schwere Entscheidung gleich am Anfang.

frohfroh-Tagestipp //

Metro.M2 x DUQO // DUQO // 20:00 – 07:30 Uhr
w/ 2D1G, Blu:sh, Cheetah, DJ Sex, DJ G1na R., Eves120, Limbic Sis, Midnxght b2b DJ Softice, Von Riu

Metro gibt es noch nicht allzu lange, dafür wird hier aber ordentlich Energie reingesteckt. Erst seit 2023 aktiv, organisiert das Kollektiv nicht nur eine eigene Podcast-Reihe mit mittlerweile 46 Ausgaben, sondern auch einige Veranstaltungen. In dieser kurzen Zeit mausert sich Metro schon von kleineren Locations langsam in die größeren Clubs von Leipzig. Dort findet es mit groovigem House und Techno sowie progressiven Breaksounds seinen Platz. Nun auch im DUQO. Das Line-up bringt altbekannte Locals und Gäst:innen aus Dresden, Berlin und Paris für eine Nacht zusammen.


Außerdem heute //

Neue Welle Bar Extented / Neue Welle, 19:00 – 03:00 Uhr – Nach der Welle-Bar noch etwas Weiterfeiern? Das Music for Human People-Soundsystem kümmert sich um beides

Bright Festival Connect 2024 – AV Concert Night / Kunstkraftwerk, 23:00 – 03:00 Uhr – Audiovisuelles Musikprojekt mit internationalem Line-up. Heute dabei: Halina Rice, Bromo, Line Katcho

Hotshot x Waldbrand / Institut fuer Zukunft, 23:59 – 09:00 Uhr – Hotshot und Waldbrand schließeßen sich ein letztes Mal im IfZ zusammen und präsentieren Leipziger Sound zwischen Breaks und kühlen Four-to-the-Floor. Mit Audrey Danza sowie der Hotshot- und Waldbrand-Crew

Face2Face / Elipamanoke, 23:59 – 09:00 Uhr – Weitere Ausgabe dieser Reihe, inklusive eines Battle-Formats für andersartige Soundkonstellationen. Mit S-Ray f2f :Mumm, Hahnus f2f Fain, Red Harmony, Jelma, Senta Julien

Stolen Money Happy Meal / Mckr, 22:00 – 07:00 Uhr – Straight outta Mockau nimmt uns die Stolen Money Crew mit ganz viel House durch die Nacht. Mit Polo, Pokka, Dahmar, 96kbps

Sonic Crash Course V3 (by Basta Crew) / Absturz, 23:00 – 06:00 Uhr – Neue Runde mit kompletter Drum & Bass-Klatsche von Amidala, Re:Scripted, Teknot, SGS, Dropz, Opres, 0ptimiz3d

KW 41 – Samstag

Noch mehr Überforderung gewünscht? Dieser Samstag bietet euch elf Konzert- und Rave-Optionen.

frohfroh-Tagestipp //

Disposable Time x Anti // Zxxx // 23:00 – 7:00 Uhr
w/ PRZ, L.F.T., Leroy Se Meurt, Hypatia, The Spy, Lazercat, Naks, Alice in Flames, W.e.e.b.z, En Direct, Bound by Endogamy

Unser persönliches Highlight, wahrscheinlich sogar des ganzen Jahres in Leipzig. Das Electro- und Wave-Kollektiv Disposable Time und Anti bringen ein perfekt kuratiertes EBM- und Electro-Line-up in die Stadt und zelebrieren düsteren, dystopischen und futuristischen Sound in allen Maßen. Mit einer Hälfte DJs und einer Hälfte Live-Acts kommen hier szenenformende Artists aus lokalen und internationalen Sphären zusammen – und zwar mit analogen Performances, wavigen Soundkulissen und kalten Electrosounds. Kurzum: Ein grandioses Line-up mit genau richtiger Nerdiness.


Außerdem heute //

Release Party: Proper VA001 / DUQO 22:00 – 07:00 Uhr – Neue Hoffnung für die Label-Landschaft in Leipzig. Proper Pull veröffentlicht ihre erste V.A. mit vielversprechendem jungem Sound zwischen G-Tech, Electro und Breaks. Klar, dass dies gleich einen Showcase im DUQO braucht. Mit Alba Acab, Friedrich Ernst (Live), GlutenfreeGirlz, Moussakka, Nea.Cuajo b2b Yung Jacob, Peter Sniffin, She Adana, Tamarawrx3

Aequalis x Nebula x Drive / Institut fuer Zukunft, 23:55 – 09:00 Uhr – Auch heute prägen nochmals Freund:innen des IfZ für ein letztes Mal Trakt 1 bis 3. Typischer Aequalis-, Nebula- und Drive-Sound mit Luigi Tozzi, Medha, N.akin, Neele, 50ophie, Anna Malysz, Moraine, Murkey fm, Rill, Shrœderin, Treuhand, V:Sonntag

Glitter Crush / Elipamanoke, 23:00 – 08:00 Uhr – Queer & colorful. Mit Performances und genre-fluent Beats in Richtung Techno und Trance. Mit Hanï, Ilovedaddyz, Itsadisasta, Keta Perry b2b Maniaclina, Kontingency, Plateau Bitch, Xbrayne, Performances by Herr Mann, Titanic Donavon

Swim / ZiMMT, 20:00 – 23:59 Uhr – Natasha Barrett entfaltet ihre experimentellen Sounds in einem 3D-Audio-Konzert

Bright Festival 2024 – Immersive Night Show / Kunstkraftwerk, 23:00 – 05:00 Uhr – Zweiter Teil des audio-visuellen Bright Festivals. Heute ist auch die wunderbare Perel mit dabei – und dazu Absolute. und Weg

Westhafen Klub – 30 Jahre Muna Showcase / Westhafen, 22:00 – 09:00 Uhr – 30 Jahre Thüringer Muna mit oldschool Festivalmucke und -Vibe. Mit Mathias Kaden, Franz!, Carina Posse, Sierra, Langstrumpf, Politone

Sen∼Sato presents: Kaliente / Kulturlounge, 23:00 – 06:00 Uhr – Mit groggy House zu Proggy Trance vom frischen Kollektiv Sen Sato. Mit Vista Buena, Paul Kiene, X-Delight

Soli Party Studio Cumo / xxx, 21:30 – 04:30 Uhr – Soli Party für den Aufbau vom Tanzstudio Cumo in Richtung Breaks, Grime and more. Mit Ami.Zahya, Saltyslug b2b Lova_Solaris, Ayu_bi

Laver Proprement / 360° Washbar, 22:00 – 03:00 Uhr – Melodic Techno und housy Tunes mit Secco-Atmosphäre. Mit Kunstlicht, Alex Chera

Ton in Ton / Garage Ost, 18:00 – 02:00 Uhr – Ein Abend mit Konzert und DJ-Sets. Von Wave zu Groove. Mit Elende Leiber, Balena, Elke, Minelect

KW 41 – Sonntag

Immer noch Power nach diesem vollen Wochenende? In der Welle geht noch was.

frohfroh-Tagestipp //

Neue Welle All Stars // Neue Welle // 14:00 – 22:00 Uhr
w/ Polednik, Mp.ulle, Juliszka, DJ Prusiky

Die Neue Welle öffnet das Glashaus nebenan und präsentiert die hauseigene All Stars-Crew am Sonntagnachmittag – sehr verlockend. Denn das verspricht Wintergartenvibes und groovig speedige Housebeats in besonderer Glashausoptik. Auf jeden Fall mal ausprobieren.

Vier Medientipps

Es ist mal wieder Zeit für ein paar Medientipps – einmal zum Hören, zweimal zum Lesen und einmal zum Supporten.

Radio-Feature „Die Zeit im Club“

Unsere sehr geschätzte Autorin, mehrjährige Redakteurin und Herausgeberin unserer Jubiläumsmagazine (bald ist es soweit mit der Nummer 2), Antoinette Blume bzw. Nastassja von der Weiden hat den Text für ein sehr hörenswertes Feature über die Zeit im Club geschrieben. Mitte September kam das als Podcast bei MDR Kultur heraus.

In dem 35-minütigen Feature nimmt uns eine Figur mit in den Club, in das Abtauchen des Exzesses, in das Verlieren des Zeitgefühls – und auch in das allmähliche Entfremden dieser nach wie vor faszierenden Welt. Anfangs etwas naiv gehyped, später immer komplexer werdend. Während der erste Teil noch eine Beschreibung der vielfach schon reproduzierten, fast schon generischen Cluberfahrungen ist, geht der zweite Teil in eine persönlichere und kritischere Reflektion. In die Zeit danach, in die Kühle des Heimwegs, die langsame Abnutzung der Faszination, die Verschiebung der Präferenzen. Und doch bleibt da immer dieses Flackern. Ein sehr reduziertes und doch atmosphärisches Hörstück. Unser Tipp: Play!

Credit Illustration: Celina Hoß

Print-Magazin „Low Budget High Spirit“

Der wunderbare Musikbranchen-Newsletter Low Budget High Spirit hat sein neues Print-Magazin draußen. Seit 2021 bringt Newsletter-Host Fabian Schuetze einmal jährlich ein gedrucktes Magazin heraus, in dem verschiedene Gast-Autor:innen ihre Erfahrungen oder Standpunkte zu aktuellen Entwicklungen der Musikbranche teilen.

In dieser Ausgabe sind wieder spannende Themen dabei: Die aktuelle soziale Situation von Musiker:innen, die neuen Herausforderungen in der Social-Media-Präsenz und die Frage nach dem Urheberrecht in Zeiten von Künstlicher Intelligenz. Kurzum: Die Nummer 4 ist wieder äußerst lesenwert für alle, die gern hinter die Kulissen der Musikwirtschaft blicken. Zu bestellen gibt es das Magazin hier für 10 Euro – auch im Hafen auf der Karl-Heine-Straße ist es erhältlich.

Kleiner Teaser: Wir haben in unserem bald erscheinenden frohfroh-Magazin auch ein Interview mit Fabian Schuetze – über die Musikwirtschaft in Leipzig.

Print-Magazin „Fazemag“ mit Leipzig-Special

Zugegeben, das Fazemag gehört nicht zu meiner regelmäßigen Lektüre, aber in der Oktober-Ausgabe gibt es ein Special über die Leipziger Clubkultur. Dazu wurden mehrere Akteur:innen der Szene zu einem Roundtable eingeladen – und zwar Moon-Harbour-Mitbegründer André Quaas, Falk Wa-
cker von „Sound of Leipzig“ und TixforGigs, Jörg Kosinski vom Leipziger LiveKommbinat, Kristin Marosi vom NachtRat, die Local Heroes DJ Filburt und Mandy Engel sowie das Kollektiv Leipzig Open Air.

Die kleine Gruppe schaut auf die aktuellen Veränderungen in der Szene – mit der Schließung des IfZ und der wohl bald anstehenden Wiederereröffnung der Distillery. Zugleich gibt es Einblicke in die Arbeit des LiveKommbinats und des NachtRats, die dabei unterstützen, die Bedürfnisse der Nachtkultur vor der Politik und Verwaltung zu vertreten. Insgesamt ein spannendes Gespräch. Die Ausgabe gibt gedruckt im Kiosk oder hier als Digital-Version zu kaufen.

Die Groove wird zum Verein

Zum Schluss noch ein Support-Tipp: Denn die Groove stellt sich gerade organisatorisch und finanziell neu auf – stärker communitybasiert. Denn der ursprüngliche Verlag hat das Online-Magazin aus dem Portfolio genommen, weil es sich finanziell nicht mehr rechnet. Journalistisch ist es aber weiterhin von Relevanz. Deshalb hat die Redaktion gemeinsam mit 63 früheren und gegenwärtigen Redakteur:innen, Autor:innen sowie einigen Fotograf:innen und Art-Direktor:innen den Verein für Technojournalismus gegründet und lädt nun zum Kauf von Jahresmitgliedschaften ein. Zwischen 50 und 300 Euro können dabei gewählt werden. Interessantes Modell, das tatsächlich auch für frohfroh interessant sein könnte.

Weitere Infos zu den Hintergründen findet ihr hier.


KW 40 – Samstag

Der DUQO-Garten verabschiedet sich heute mit einem langen Rave. Und auch zwei andere Crews holen nochmals Summer Vibes hervor.

frohfroh-Tagestipp //

DUQO Garden Closing // DUQO // 16:00 (Sa) – 22:00 Uhr (So) 
w/ Anjin, Carlo Karacho, DJ HDGDL, DJ Ragequit, Davy, George Morell, Jewelry, Jolle, Lulu, Miss Take, Nell, Nugget, Oliv, Sam, Submod

Es ist nicht Mal ein Jahr her, da hat das Mjut seine Pforten geschlossen. Seit diesem Mai ist die Location als DUQO neuauferstanden – mit einem komplett neuen Konzept und einem noch schöneren Außenbereich. Er ist das neue Herzstück des DUQO-Sommerprogramms, ermöglicht gute Momente in lauen Nächten und hat in den letzten Monaten der Leipziger Electronic-Szene einen stolzen Dienst erwiesen. Das muss gefeiert werden! Das letzte Mal Garten in diesem Jahr, dass letzte Mal draußen – und das mit einem 30-Stunden-Programm von jeder Menge guten Freund:innen und BekanntInnen des Clubs.


Außerdem heute //

Vacanza x Apostrophé / Institut fuer Zukunft, 23:59 – 09:00 Uhr – Zwei Kollektive mit großer Historie in Leipzig fusionieren in dieser Nacht. Hier trifft sich Leipziger Szene zwischen House, Disco und Techno. Mit dabei sind :Mumm, Adrija, Apøllo, Blemm, Cleo SNK, Janthe, Krue, Kunstlicht, Phoebe, Sacid, Solala

Italo Island / Conne Island / 22:00 – 08:00 Uhr – Endlich wieder eine totale Schippe Italo. Wenn man den Sommer noch ganz leicht spürt, geht man hier hin und lässt ihn noch einmal ausklingen. Mit Kummerherz, Möbelnder Pop, Bizarre Billy, Preller b2b Don Ramones und Shimanski

Praxis 13.5 / Elipamanoke, 23:59 – 10:00 Uhr – Klinischer Hard Techno straight in Richtung vorn. Mit Mara Menace, Karashò, Atalanta, Weyd, Hypnosta, Neptune

Ohrbit x Aller Ende Anfang / Neue Welle, 23:00 – 07:00 Uhr – Kleiner Berlin-Leipzig-Ausflug inklusive House und Trance. Mit Multifun, Salomon, Ge_heym, F.Feuerstein, Kaotisch

Aufgelauscht! presents Ostprodukte / Absturz, 23:00 – 06:00 Uhr – Ostalgie meets Techno. Hier könnt ihr heute als Hallore feiern gehen. Mit Stromer, Bucke, Michelle & Herrman Her

Eli meets 360° Waschbar / 360° Waschbar, 22:00 – 03:00 Uhr – Kleiner Eli-Ausflug weiter in den Westen – und sie bringen Techno von Lars Goldammer, Nienein, R-Sohr mit

Reconnect / Neues Schauspiel Leipzig / 21:30 – 06:00 Uhr – Eine Nacht, um sich mit local Newcomer:innen aus Techno und Trance vertraut zu machen. Mit dabei sind Adamoandiamo, DJ Langfinger, Gin, Kiko, Luna.Le