Was macht eigentlich M.ono? Gründungsmitglied von Rose Records, DJ und House-Produzent aus Leipzig. Scheinbar ziemlich viel, denn im Mai kam ein neues Album auf dem Rose Records-Sublabel DCNAE heraus. Wir haben reingehört.
Der Titel „?%!“ darf als Platzhalter dienen, die Musik auf der Veröffentlichung ist aber alles andere als beliebig. Mag man mit M.ono und Rose Records eigentlich einen guten House-Sound aus Leipzig und ausverkaufte Vinyl-Kleinstauflagen assoziieren, gab es bereits auf seinem ersten Longplayer „Spritti Moments“ von 2019 Tendenzen den Stil ein wenig offener zu gestalten.
Auf dem Album fand man neben klassischen House-Tunes auch ein paar melancholische Ausreißer mit gebrochener Klangstruktur. Das vorliegende Album widmet sich nun voll und ganz dem Breakbeat-Sound, der die letzten Single-Releases des Künstlers bereits dominierte. Laut M.ono habe der klassische 4-to-the-floor-Beat über die Jahre seinen Reiz verloren – und der Herbst und Winter sei dann die perfekte Jahreszeit gewesen, um mal ein paar Skizzen fertigzustellen.
„?%!“ fühlt sich frisch und zugleich vertraut an. Der Style mag sich geändert haben, die Liebe, die in den Tracks steckt, ist geblieben. M.ono lebt seine Emotionen jetzt halt im Breakbeat-Himmel aus. „Amita“ startet mit einem Knistern, ein paar Moll-Akkorden und schon sind wir drin in der Welt voller Arpeggios, Rim Shots und Klacker-Geräusche.
Alles ist in Bewegung, es weht ein laues Sommerlüftchen, es darf geschwoft werden. Schon ziemlich cheesy und melancholisch zugleich das Ganze. Die Tracks kommen wie aus einem Guss. Hier mal ein Vocalsample, da mal ein uplifting Piano („Miadan“), ganz viel Fläche und Atmo, genau die richtige Menge an Pathos.
Manchmal muten die Tracks balearisch und sogar trancy an, Grenzen werden getestet bzw. einfach alles zugelassen, was Freude bringt beim Produzieren. Und das ist eines von M.onos Markenzeichen und etwas, was sich vielleicht pauschal über all seine Produktionen sagen lässt. Er hat einfach immer gemacht, worauf er gerade Bock hatte und sich nicht so sehr um die Erwartungen anderer gekümmert.
„?%!“ ist definitiv ein Album für den Sommer und sollte unbedingt auch in dieser Jahreszeit genossen werden.
Und hier ein noch diverser Samstag – mit einem Soli-Open-Air, einer Vernissage und mehreren spannenden Partytipps.
frohfroh-Tagestipp //
Rave For Peace // Wilhelm-Külz-Park // 13:00 Uhr w/ DJ Henne, Frizzaction, Goldie Palm, Krue, Salzbauer, Sophiise
Heute gibt es einen Soli-Rave für den STELP e. V. – alle Einnahmen, die nach den Unkosten übrig bleiben, gehen an ein Projekt, mit dem eine Schule im Jemen für 2.400 Kinder finanziert werden soll.
Musikalisch wird es bouncy housey und trancy.
Außerdem heute //
Perspectives on war and belongings – Galerie KUB, 18:00 Uhr – Vernissage zur Ausstellung mit Werken von ukrainischen zeitgenössischen Fotograf:innen, mit dabei eine Sound-Performance von Katarina Gryvul
Electric Future – Institut fuer Zukunft / Conne Island, 23:59 Uhr – Techno, House, Prog, Trance, Bass, UK, Breaks mit Big Honey, Chewchew, Karete Bu b2b Ttyfal, Neele, Phillip Rmke, Ryan Elliott, R22, Vanaenae, Vio Prg – erst drinnen im IfZ, ab 12 Uhr draußen im Conne Island
Never Not Lonely – Wuest @ Pittlerwerke, 23:00 Uhr – Techno, Electro, Bass und House mit Alina, S-Ray, 1UK, P. Vanillaboy
Devinitiv – Neue Welle, 23:00 Uhr – Neue Party-Reihe für Italo, Disco, Nu Wave, Synth und Post Acid Punk mit von Anka, Modular Project, Iliversum, Nici Palm
Pervy Muse – Mjut, 22:00 Uhr – Kinky Techno und House mit Maxe Knaxe, Vannie Lieh, Nika Vogel, Melena
& with Delirium Kollektiv #13 – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Techno, Electro, Hard-Tek mit Buzz Lightyear, Carpe.noctem, DJ 303 Electro, Schuma Christ, SFTI, Miss Finster, Uneins, Sternbuu b2b Juno, Vincent Neumann, Zara Thruster
WTBR Off Techno Series Chapter II – Kulturlounge, 23:00 Uhr – Techno, Avant-Pop, Alternative-Rock, Electronic mit Jacqueline Boom Boom, Echoes Like Dust, Hipless, Kaspar Oberon, Subtrak
Westhafen Clubnacht – Westhafen, 18:00 Uhr – Tech-House, House und Techno mit Sven Dohse, Martha van Straaten, RN86 & Nøvae, Lottalove, Augenstein & Weckerich, Markus Knauth
Sehr voller Freitag heute – mit einer toll bouncy Blockparty und vielen Club-Optionen.
frohfroh-Tagestipp //
Sweet & Salty // Conne Island // 18:00 Uhr w/ GG-Vybe, Slic Unit, G-Edit
Sommer, Sonne, Blockparty? Heute verwandelt sich der Conne Island-Garten zur Blockparty Area. Mit Amapiano- und Bass-Sounds, Eis und Drinks, Afrobeats und Baile Funk, Tischtennis und Basketball. Musikalisch bouncen dabei drei Crews gleichzeitig: GG-Vybe aus Frankfurt und Slic Unit aus Berlin und Hamburg. Supported by the local heroes of G-Edit. Nice.
Außerdem heute //
Seelen. x Lärm – Mjut, 23:55 Uhr – Techno mit Kimya, Hock, Ninette, Janein, Stigmatique, Shaleen
BPM Attack – Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – Techno, Hard-Tek, Trance, Bass, UK, House mit Monsoon Traxx, Funk Tribu, :Mumm, Trashabelle, Für Einen Abend Reichts, Testpress b2b Holiday Pack, Wetfall, Porter Brook, Shannon Soundquist
Amore Virale – Neue Welle, 23:00 Uhr – Techno, Wave und Progressive mit Kasra V, Síofra, Zeynep
Datsche #13 – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Techno und House mit Bigalke, DJ G1na R., Juana b2b Mickze, Malena, Mentell, Sebastian Strootmann
Mit Jungle, Breaks, Drum & Bass und Ambient steht Gladees Sound definitiv für Musik fernab vom Mainstream. Die DJ ist seit letztem Jahr Teil des Closed-Kollektivs und auch als Mitveranstalterin und Bookerin beim Fluid-Festival mit dabei. Zeit für ein Spot on – inklusive Mix von Gladee.
Damit direkt los: 2019 stand Stella alias Gladee das erste Mal hinter einem Controller, damals auf Hauspartys in Lüneburg, wo die gebürtige Hamburgerin studierte. Als die Stadt covid-geschuldet 2020 leergefegt wurde, zog Stella für ein Praktikum nach Leipzig und ist seitdem hier „klebengeblieben“, erzählt sie.
Vor allem die Verbindungen, die die Leipziger:innen durch Musik zueinander haben, gefallen Stella besonders. Wo in anderen Städten Freundeskreise auf andere Art und Weise entstehen, erlebt sie in Leipzig viel mehr Gruppen, die durch ihre „Musikliebhaberei“, wie sie es nennt, zueinander finden.
„Einfach, weil Leipzig gern feiern geht und es ein geteiltes Gefühl für Lifestyle gibt, hast du schon so sehr musikgeprägte Gruppen. Und dadurch entstehen ja auch interessante Dinge […]. Da es echt viele sehr inspirierende Menschen und unterschiedliche Persönlichkeiten gibt, hat man nicht das Gefühl, dass eine Mentalität alles bestimmt.“
Part of Closed
Schnell wurde Stella in Leipzig über gemeinsame Freund:innen bei Closed unter die Fittiche genommen. Über das Kollektiv hatte die DJ auch ihren ersten Clubgig im Herbst 2021 in der Kulturlounge.
„Das war so aufregend, mit Leuten, die ich noch gar nicht so lange kenne, die ich aber alle richtig sympathisch fand, sowas zu bespielen. Die haben mich auf alle Fälle super doll gepusht, denen verdanke ich total meine Zugänge in die Szene.“
Ein Jahr später wurde sie dann offiziell Teil des Kollektivs, in dessen Studio sie viel ausprobieren und neue Mixes aufnehmen konnte. Gerade für Personen ohne eigenes Equipment und Flinta* sei das Studio ein wichtiger Zugang gewesen. Schnell folgten Gigs im Mjutoder Institut für Zukunft, und auch Bookings in Berlin ließen nicht lange auf sich warten.
Dank der neuen Möglichkeiten konnte Stella auch neue Sounds entdecken und sich in ihrer Musik weiterentwickeln. Ganz besonders ein Stil lässt die DJ nicht mehr los: Zu Lockdownzeiten entdeckte sie Jungle für sich und war von Anfang an fasziniert davon – und so erzählt sie lachend:
„Alter, dieser Sound hat in meinem Leben komplett gefehlt.“
Hier zeigten sich für Stella wiederum Connections zu eher sphärischem Drum & Bass, den sie in ihrer Jugend viel gehört hat. Auch, dass Jungle und D & B in den letzten Jahren ein Revival erleben, verfolgt Stella gespannt mit und versucht, in ihren Sets diese tanzbaren Sounds mit Ambient zu verbinden. Aktuell gäbe es immer mehr Musik, die Schnittstellen zwischen diesen verschiedenen Genres schafft, erzählt sie.
„Das kann teilweise super ravy sein, teilweise aber auch eher treibend. Das ist ein Genre, was mich so fasziniert, weil es wirklich ein Becken für alle Feelings und Vibes sein kann. Von komplett atzig bis hin zu super süß und verspielt. Darin kann man sich immer wieder finden.“
Während die DJ für Podcasts und Mixes eher im Ambient- und Jungle-Bereich unterwegs ist und gerne Musik kombiniert, die sonst wenig Raum findet, tobt sie sich bei Clubgigs mit Drum & Bass, klassischem Jungle, auch mal Techno, Trance und vor allem Breaks aus, bei denen es mal so richtig basslastig werden kann. Musik, „die gerade ja viel in Leipzig aufkommt, wo es um ausgefuchste Basslines geht, um einen dollen Sound, der dich so richtig durchdringt“, so beschreibt es Stella.
Inspiration holt sich die DJ ganz besonders beim Berliner Label Infinite Drift, deren Gründer Mathis Ruffing und Producer Lukas Oppenheimer alias Windowseekergenau das produzieren, wozu Stella gerne feiern geht: „Komplexe Tracks […], die ganze Welten in sich haben, aber trotzdem richtig nach vorne gehen“, so Stella.
Auch Labels wie Transatlantic und Charm Link aus dem Ambient-Bereich oder Musikerinnen wie die kanadische DJ Bambi inspirieren Stella in ihrer Musik, letztere nicht nur durch ihre DJ-Skills, sondern vor allem durch ihre öffentliche Auseinandersetzung und Kritik an der weltweiten Clubkultur, die stark durch weiße und patriarchale Strukturen geprägt sei.
Part of Fluid Festival
Noch bevor sie nach Leipzig kam, landete Stella über Connections im Team des Fluid-Festivals, das ihr letztendlich auch die Verbindung nach Leipzig zu Closed ermöglichte. Das Festival fand letztes Jahr zum ersten Mal in Niedergörsdorf in Brandenburg statt, nachdem sowohl Corona als auch die afrikanische Schweinepest den Veranstalter:innen in den Jahren zuvor einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht haben.
Die Idee für ein eigenes Festival entstand damals im Lüneburger Kollektiv Flugmodus, zu dem Stella über Ecken Verbindungen hatte. Trotz Pandemie wurde fleißig geplant, was den Organisator:innen jedoch zugutekam:
„Die Tatsache, dass wir überhaupt so funktionieren, obwohl wir alle in verschiedenen Städten wohnen, kam nur durch Corona. An dem Punkt, als es losging, im Frühling 2020, und wir tatsächlich versucht haben, ein Festival zu organisieren, musste man ja auf Onlinetools zurückgreifen.“
Nach zwei Jahren Planung und etlichen Hindernissen konnte 2022 dann endlich das erste Fluid-Festival auf die Beine gestellt werden. Dieses Jahr muss leider wieder pausiert werden, da kein passendes Gelände gefunden wurde, trotzdem sei der Zwei-Jahres-Takt für das Team eine gute Möglichkeit, sich selbst weiterzubilden, um eigene Ansprüche, zum Beispiel hinsichtlich Awareness-Strukturen, weiterhin erfüllen zu können, sagt Stella. „Wir haben schnell gemerkt, dass ein Jahr dafür relativ kurz ist, weil du im Herbst ja schon wieder in der Produktion steckst.“
In der Produktion war Stella bisher Mitverantwortliche für Gestaltung und ist nun auch Teil des Booking-Teams. Eine Aufgabe, die ihr unglaublich viel Spaß mache, deren Anfangsprozess ihr jedoch nicht leichtgefallen sei. Denn auch wenn die Geschlechterverteilung in den Teams immer ausgewogener wird, sei dieser Bereich immer noch sehr männerdominiert – Stella als Flinta*-Person hatte dadurch unglaublich viel Respekt davor, sich im Booking-Team einzubringen, da bestehende Skills der anderen (hauptsächlich männlichen) Mitglieder einen hohen Anspruch voraussetzten.
„Obwohl wir alle cool miteinander sind und dort flache Hierarchien herrschen, merkt man doch manchmal noch, dass durch die patriarchalen Strukturen, die dich dein ganzes Leben lang beeinflusst haben, immer noch gewisse Schranken bestehen. Wie man sich mitteilen kann, welchen Raum man einnehmen kann und möchte, wie man sich stark macht, wenn es unterschiedliche Meinungen gibt und wie man für seine Meinung und seinen Geschmack einsteht. Super super tricky.“
Das nächste Fluid-Festival soll im Sommer 2024 stattfinden, bis dahin könnt ihr zu Stella erst mal bei ihrem Tarmac-Debüt auf dem Zweite-Reihe-Floor das Tanzbein schwingen.
In the mix
Für unsere Spot on-Vorstellung hat uns Gladee einen exklusiven Mix aufgenommen. Danke, Stella!
Fotos
Zum Schluss noch ein herzliches Hello und Danke an Toto für die tollen Fotos zu diesem Spot on. Dies ist Totos Foto-Premiere bei frohfroh – und wir sind mega happy damit.
“Hi, ich bin Toto. Ich bin durch einen Open Call bei frohfroh gelandet und super froh, dass ich jetzt so viele neue Leute und Musik kennenlernen darf. Für die Artistportraits ist es mir wichtig, dass ich mich mit der Musik der jeweiligen Person auseinandersetze und wir gemeinsam den Vibe der Fotos erarbeiten, oft auch konzeptionell. Ich liebe Musik und bin dazu aber auch ein sehr visueller Mensch, weshalb mein Ziel bei den Shoots immer ist, visuellen Kontext zur Musik zu schaffen.“
“Stella und ich haben viel über die Vision geredet, die wir für den Shoot zu ihrem Interview hatten. Wir kamen ziemlich schnell auf Sci-Fi, da sie auch total Fan von Science Fiction ist. Das ganze hat sich dann vor Ort zu einer trashy Morgen-nach-der-Party-Vibe mit ziemlich edgy Make-Up entwickelt, den wir beide ziemlich witzig fanden. Sie war super lieb und wir haben alles mögliche ausprobiert. Ich konnte sehr wertschätzen, dass Stella mir da so vertraut hat und offen für alle Ideen war.“
Ein alt bekannter Club kommt zurück aus der Versenkung. Und ein Berliner Club ist zu Gast im IfZ.
frohfroh-Tagestipp //
Aufgelauscht // Absturz // 22:00 Uhr w/ Dan Is, High Know, Kob, Michelle
Richtig gelesen – der Absturz-Club auf dem Feinkost-Gelände macht wieder auf. Es gab wohl eine 4-jährige Zwangspause. Nun aber: Neustart mit der “Aufgelauscht”-Crew, die auch auf Radio Blau eine eigene Sendung hat und für augenzwinkernden Techno und House steht.
Außerdem heute //
://About Zukunft – Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – House, Techno, Breaks und mehr mit Hang Aoki, Irakli, V:Sonntag, Rodmin, Resom, Perm
Sommerfest – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Techno, House, Minimal mit Carlotta Jacobi, Hanni Phi, Kleinschmager Audio, Lars Goldammer, Nici Palm, Nienein, NurEinerVonVielen, Senta Julien, Vidsutnist, Zacharias
Hier kommt ein spannender Festival-Tipp für das Leipziger Umland. Vom 16. bis 18. Juni findet in einem Steinbruch bei Colditz das Blade Festival statt – ein queer-friendly, feministisches Festival mit Techno, House, Trance, Hard-Tek und Performances statt. Weitere Infos dazu gibt es hier.
Dance With Friends – Ernst, 23:00 Uhr – Bass und Techno mit ArmanDub, Tano und Qiu
Polyphon x Closed – Mjut, 23:55 Uhr – Hard-Groove, Bass, Breaks, Techno und mehr mit Chiara Carrera, Goldi, Nea.cuajo, Gladee, DJ Spa, HoudaFk, Dr. Woot, Kirberg, Moia, Genelle
Formula – Neue Welle, 23:00 Uhr – Electro, Electro-Boogie, House und Breaks mit DJ Mell G, Turk Turkelton, Cyan85
Sommerfest – Elipamanoke, 23:59 Uhr – Hard-Tek, Techno, Minimal, Trance mit Alicea, Kim Valmount, Luzi, Siggi Petrol, Psystem, Rosaweißwind.303, DaPan
Never Grow Up – Ilses Erika, 23:00 Uhr – Italo, Disco, Hi-NRG und Synthwave mit Möbelnder Pop, Luigi Andrea Ramazotti, Anka
Barcelounge // Barcelona Bar // 19:00 Uhr w/ Derrick, Zapotek
Die Barcelona Bar in der Gottschedstraße hat gestern ihren 25. Geburtstag gefeiert. Neben tollen Weinen und Tapas war die Bar auch immer wieder ein wichtiger Treffpunkt für die Leipziger Elektronikszene – vor allem durch die sonntäglichen Barcelounge-Abende. Heute ist wieder eine Ausgabe mit zwei Breaks-, Jungle- Dub- und Electronica-Helden aus Leipzig. Happy Birthday.
Außerdem heute //
Fäncy Island – Conne Island – 22 Stunden lang House, Disco, Pop zum 10. Fäncy-Birthday, indoor und später outdoor mit Analog Soul, Bonbons, DJ Bobo, Glysantin, HMDI, Kalexis, Kleine Klinke, Lauer, Map.ache, Mauro Caracho, Napoleon Dynamite
Heute ein nicer Record Release und ein 10-jähriges Jubiläum. Das sind die Tipps für heute.
frohfroh-Tagestipp //
Baldu All Night Long // Neue Welle // 23:00 Uhr w/ DJ Balduin, Lino Rex, Sevensol
Yeah, in den nächsten Tagen erscheint das Debüt-Album “Concrete Mimosa” von DJ Balduin – bei uns folgt bald auch ein großes Interview mit dem Leipziger DJs und Producer. Zur Record Release Party gibt es Baldu eine ganze Nacht lang zu erleben – immer mal wieder back to back mit Lino Rex und Sevensol von Kann Records. Dort kommt das Album übrigens auch heraus.
Außerdem heute //
Fäncy Island – Conne Island, 22:00 Uhr – 22 Stunden lang House, Disco, Pop zum 10. Fäncy-Birthday, indoor und später outdoor mit Analog Soul, Bonbons, DJ Bobo, Glysantin, HMDI, Kalexis, Kleine Klinke, Lauer, Map.ache, Mauro Caracho, Napoleon Dynamite
25 Jahre Barcelona – Barcelona Bar, 20 Uhr – Electronica, Breaks, House und mehr mit CFM, Pearly Benson, Francis und Booga
Clubnacht x Front Left Records – Institut fuer Zukunft, 23:59 Uhr – Techno, Electro, House mit Kyle Geiger, Melatronix, Gabriella Vergilov, Cleo Snk, DJ Unisex, Håstad, DJ Handkerchief
The Future Is Our – Elipamanoke, 23:59 Uhr – House, Techno, Electronic, Oldschool und mehr mit The Laser Gørlz, Katyes, Akeëm, Jakin Boaz, The N.T.O, Mr. Miau, Alpha Rhythmus, Bassti
Klubnacht – Westhafen, 20:00 Uhr – Tech House mit Britta Arnold, Bonnie Ford, Aio, Rob/son, Langstrumpf, Julian Falk, Miriamore
Harter Techno und Psytrance oder eine Queer-Party – kleines, aber diverses Freitagsprogramm.
frohfroh-Tagestipp //
ZAN // Elipamanoke // 23:59 Uhr w/ Bratanova33, DJ Fairytail, DJ Stimula, Eloisa, Hayat Girls, Kimya, Meyhartt, Newinfluenzer
Hier ist die Neuauflage der wunderbaren ZAN-Reihe, die sich sowohl als Plattform für junge FLINTA*-DJs als auch schnellere und härtere Sounds einen guten Namen gemacht hat. Heute verbindet sie Techno mit Psy- und Hardtrance verbindet. Unter anderem ist auch DJ Fairytail dabei. Wir hatten sie vor einigen Wochen im Porträt.
Außerdem heute //
Drag Show – Mjut, 19:00 Uhr – Disco, Afrobeat, Bass und Drag-Performances mit Der kleine Prinz, Lotta Tension, Pétrole Désamour, P’tite Plante & Émil Subtil, Ozzy, Rainer Unfug, Camille Cailledjou, Jack Dion, Noah Rennmaus, Somali Vendetta
Teergarten – Last Night Summer – Institut fuer Zukunft, 19:00 Uhr – Live-Chanson, House und Techno mit Gerda Voigt, 50ophie, Leyah b2b N.akin
You Will Have Raved – Vol. 3 – Ilses Erika, 23:00 Uhr – Trance und Techno mit Lenski, Clemens Friedrich, Auf Sendung mit der Maus, DJ Break Da Law
Seit rund einem Jahr gibt es die Möglichkeit in Leipzig, legale Open Airs auf ausgewählten Flächen zu veranstalten. Für unseren Podcast wollten wir von der Stadt Leipzig wissen, wie das erste Jahr lief und wie es damit weitergeht.
Anfang Juni 2022 war es so weit: Die Stadt Leipzig gab bekannt, dass ab sofort in begrenztem Rahmen und mit lauter Auflagen, legale Open Airs möglich sind. Wir hatten damals darüber berichtet. Nun gibt es einen Reality Check.
Hey Hey-Podcast-Host Sebastian traf dafür im Radio-Blau-Studio Christiane von Rintelen aus dem Amt für Stadtgrün und Gewässer sowie Nils Fischer, Fachbeauftragten für Nachtkultur der Stadt Leipzig. Beide waren bei der Entwicklung des Freiflächenkonzeptes involviert und sind auch an deren Weiterentwicklung beteiligt. Im Podcast erzählen sie, wie das Konzept entstand, welche Erfahrungen sie im ersten Jahr unter Real-Bedingungen gemacht haben – und natürlich wie es weitergeht. Viel Spaß damit:
Mitte Mai kam eine neue Platte von Inch by Inch heraus – der Plattenladen im Leipziger Westen ist mittlerweile bei der Katalognummer 007 und einem neuen Genre für das Label angekommen. Hier unsere Review.
Inch By Inch. Seit fünf Jahren feste Leipziger Plattenladeninstanz in Sachen Techno, House, Electro usw. Hier findet man vor allem gebrauchtes Vinyl, aber auch ausgewähltes Neues von lokalen Labels und darüber hinaus. Daneben steht der Name Inch By Inch für einen Vertrieb und eben auch: ein eigenes Label. Betrieben von Ladenbesitzer Philipp aka Drunkenstein himself und stilistisch sehr breit aufgestellt, ist hier alles drin von Electro, Ambient/IDM, Italo Disco und House.
Mit der neuesten (Split-)Veröffentlichung darf dieser Liste ein weiteres Genre hinzugefügt werden: Techno. Die zwei vorliegenden Tracks von DJ Balduin und T_NO sind „Heavy Content“, genauso also, wie es der Aufkleber auf Vinyl-Hülle bereits verrät. Also Nadel drauf, Volume-Regler hochziehen und los.
„Dafnes Bell“ von Balduin startet bei behäbigen 123 bpm, mit einem Bass ganz weit unten, metallischer Hihat, perkussiv und deep. Nach ca. einer Minute gesellt sich eine rhythmisch gespielte Glocke dazu, die dann erstmal den Ton angibt. Kurzer Break, ab geht es.
Ein satter Groover mit melancholischer Grundnote, der bei einer Spiellänge von ca. neun Minuten ständig neue Räume aufmacht. Im Hintergrund scheint immer etwas in Bewegung zu sein. Laut Balduin selbst entstand das Stück 2020 in der Zurückgezogenheit einer kleinen Hütte in Italien. Die tägliche Routine beinhaltete eher Wald- und Gartenarbeit als das Produzieren von Tracks, zumal dafür extra ein Generator betrieben werden musste. Aus Langeweile und bei der Suche nach Spazierpartner:innen fand er Dafne über eine App. Obwohl sie sich nie trafen, wurde sie seine digitale Brieffreundin für die vier Wochen in der Einöde. In seinem Kopf ist sie es, die die unverwechselbare Glocke spielt. Ihr ist das Stück gewidmet.
Auf der Flipside schaltet T_NO nochmals einen Gang höher. Mit treibender Perkussion, FM-artigen Synth-Glocken und trancigen Early-90s-Flächen mit ultralanger Hallfahne geht es hier nicht minder hypnotisch zu. Ab und an schmuggelt sich eine Subkick dazu, die dem Ganzen noch einen weiteren Schub gibt. „Revolver“ ist ein starker Track, der mit seinen fast zehn Minuten nicht einmal langweilig wird.
Die Nummer 007 auf Inch By Inch ist definitiv dem Club gewidmet, man kann den Nebel förmlich riechen. Alles in allem eine Runde Sache und ein ganz heisser Tipp!